Drei Münchner Schriftstellerinnen und ihre Romane vor 1900

Links: Carry Brachvogel, 1903, Aufnahme von Philipp Kester. © Münchner Stadtmuseum, FM-8761-1014-9-Kester-Ph-Portrait. Mitte: Emmy von Egidy: Das XXVte Jahr. S. Fischer Verlag, Berlin 1911. Rechts: Helene Böhlau. © Privatarchiv Ruth Wegner / Helene Falk.

Die Suche der Frauen und Schriftstellerinnen nach einem neuen Selbstverständnis in der Emanzipationsbewegung und die Thematisierung des Verhältnisses der Geschlechter zueinander findet vor 1900 auch Ausdruck in mehreren Romanen Münchner Schriftstellerinnen. Die Werke Ibsens und Strindbergs hatten überdies das Interesse für diese Thematik befördert. Ab 1895 erscheinen Romane in München ansässiger Schriftstellerinnen, die sich kritisch mit den traditionellen bürgerlichen Rollenvorstellungen und Geschlechterbeziehungen auseinandersetzen und großes Aufsehen erregen: Carry Bachvogel, Helene Böhlau, Gabriele Reuter, Maria JanitschekEmmy von Egidy u.a. Sie alle treten für ein neues Geschlechterbild ein. Ihre Romane geben das Muster vor für viele weitere weibliche Bekenntnis- und Selbstfindungsromane vor und nach 1900.

Beispielhaft vorgestellt werden sollen drei Romane dreier Münchner Autorinnen – Carry Brachvogel, Emmy von Egidy und Helene Böhlau –, die mit diesen damals deutschlandweit bekannt werden.

Verfasst von: Monacensia Literaturarchiv und Bibliothek / Dr. Ingvild Richardsen