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Eine Bäckerei gibt es immer noch an der Schellingstraße 27. Vorne Kreuzung zur Türkenstraße. (c) Literaturportal Bayern

Horváth: Schellingstraße 27

Agnes Pollinger kauft in Horváths Roman Sechsunddreißig Stunden – eine Vorarbeit zu Der ewige Spießer – ihre Semmeln regelmäßig

bei jener Bäckersfrau in der Schellingstraße, die bekannt war ob ihrer Klumpfüße. Als Agnes den Laden betrat, las sie gerade die Hausbesitzerszeitung und meinte: „Der Mittelstand wird aufgerieben. Und was wird dann aus der Kultur? Überhaupts aus der Menschheit?“

„Was geht mich die Menschheit an?“, dachte Agnes und ärgerte sich, dass die Semmeln immer kleiner werden. (aus: Ödön von Horváth: Gesammelte Werke. Kommentierte Werkausgabe in Einzelbänden. Hg. von Traugott Krischke und Susanna Foral-Krischke. Bd. 1-14. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1983ff., Bd. 12, S. 70)

Gemeint ist der Bäckerladen Ecke Türkenstraße, der heute noch existiert und bereits 1904 seinen Betrieb aufnimmt.

 


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Verfasst von: Monacensia Literaturarchiv und Bibliothek / Dr. Peter Czoik