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Adalbertstraße 15. Hinter der ehemaligen Buchhandlung befand sich früher einmal ein Kunstsaal. (c) Literaturportal Bayern

Horváth: Adalbertstraße 15

Unter dem Namen Ödön J. M. von Horváth schreibt Ödön von Horváth 1921 den Text zur Pantomime Das Buch der Tänze. Sieben lyrische Episoden, „in Musik gesetzt von Siegfried Kallenberg“. Horváth und Kallenberg wollen mit dieser „Tanzdichtung“ eine „innige Verschmelzung von Dichtung und Musik, die durch die tänzerische Darstellung zur Einheit erhoben werden sollte“, erreichen. Die Pantomime wird am 7. Februar 1922 im Steinickesaal in München, Adalbertstraße 15, konzertant aufgeführt. Es ist dies der „Erste Literarisch-musikalische Abend der Kallenberg-Gesellschaft“. Zugleich ist es der erste Schritt Horváths vors Publikum.

Loránd Macher, Horváths Schulfreund in Preßburg, erinnert sich, dass sich der junge Dichter „von Lampenfieber geschüttelt in einer Ecke verkrochen“ hat. „Nur mit Mühe konnte man ihn bewegen, sich für den Höflichkeitsbeifall zu bedanken. Es war ein schwerer Beginn, der nicht viel Erfolg verhieß und den Vater einiges Geld kostete.“ (Krischke, Traugott [1980]: Ödön von Horváth. Kind seiner Zeit. Heyne Verlag, München, S. 37)

 


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Verfasst von: Monacensia Literaturarchiv und Bibliothek / Dr. Peter Czoik