https://www.literaturportal-bayern.de/images/lpbplaces/2021/klein/Weil_Grete_ca1926_1927_klein.jpg
Grete Weil, ca. 1926/27 (Archiv Monacensia)

München, Prinzregentenstraße 24

https://www.literaturportal-bayern.de/images/lpbplaces/2022/klein/Weil_Prinzregentenstrasse_500.jpg
Prinzregentenstraße 24, Sign. Pettenkofer DE-1992-FS-NL-PETT1-2848 (Stadtarchiv München)

Geburt am Tegernsee

Geboren wird die spätere Schriftstellerin und Fotografin Grete Weil 1906 am 18. Juli als Margarete Dispeker in Egern am Tegernsee in der Ferienwohnung ihrer Eltern, Siegmund und Isabella Dispeker, geb. Goldschmidt. Die Wohnung liegt im Haus von Emil Ganghofer, dem Bruder von Ludwig Ganghofer, mit dem die Dispekers eng befreundet sind. Emil Ganghofers im Alpenstil erbautes Landhaus befindet sich unmittelbar neben dem schon damals sehr berühmten Hotel „Überfahrt“. Hauptwohnsitz der Familie Dispeker ist allerdings München.

Gretes Vater ist der bekannte Münchner Rechtsanwalt Siegmund Dispeker, der eine Kanzlei in der Kaufingerstraße führt. Zum Zeitpunkt, als Grete Weil geboren wird, wohnt die Familie damals in einer Wohnung in der Prinzregentenstraße 24.

Als ich zur Welt kam, wohnten wir in der Prinzregententraße, an einer Stelle, an der heute kein Haus mehr steht, und zwei kleinere Straßen, eine Grünfläche zwischen sich, sich zu einer vereinigen. Ich weiß nicht mehr viel von dieser Wohnung, nur dass sie noch kein elektrisches, sondern Gaslicht hatte, das zischte, wenn man es anzündete.

Im Flur neben der Haustüre hing ein unförmiger, selten gebrauchter Kasten an der Wand, das war das Telefon, von dem aus man nur über das Amt andere Teilnehmer erreichen konnte.

(Grete Weil: Leb ich denn, wenn andere leben. S. Fischer, Frankfurt 2001, S. 51f.)

Prinzregentenstraße, Sign. DE-1992-FS-NL-KV-1595 (Stadtarchiv München) 

 


Zur Station 2 von 9 Stationen


 

Verfasst von: Dr. Ingvild Richardsen

Verwandte Inhalte
Literarische Wege
Literarische Wege