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Freddie-Mercury-Straße in München (c) Nicola Bardola

München, Stollbergstraße 2-4: Stollberg Plaza

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(c) Nicola Bardola

Das Stollberg Plaza ist noch heute ein Langzeit-Hotel. Es befindet sich keine zwei Gehminuten schräg gegenüber von Barbara Valentins Wohnung.

Peter Freestone, Freddies Assistent und in jenen Jahren selbst oft in München, nennt als Freddies Lieblingslokale das Mrs Henderson in der Rumfordstraße 2 (heute Paradiso Tanzbar), das Eagle in der Buttermelcherstraße 2a, (heute eine französische Weinbar, „Déjà bu“); das Pop-As  in der Thalkirchnerstraße 12 (heute ein Burgerrestaurant, „Schnelle Liebe“), das Jeans im selben Gebäudekomplex wie Valentins Wohnung und das Frisco in der Blumenstraße 43 beim Sendlinger Tor (heute Bar „Vertigo“ nach Stationen als „Padres“ und als „TikiTiki“). Das ist Freddies persönliches Bermuda-Dreieck – fast alle Bars und Lokale sind fußläufig gut vom Stollberg Plaza aus erreichbar. Laut Peter Freestone ist „die wunderbare Suite und Wohnung, die er im ‘Stollberg Plaza’ hatte“, Freddies Lieblingsort in München. „Im Stollberg Plaza standen auch Instrumente, Keyboards und Synthesizer“, erinntert sich Miss Piggy. Freddie mietet phasenweise in dem Boarding Hotel mehrere Appartements auch für seine Entourage.

„Freddie hat Deutsch gelernt in München. Er wollte sich ein wenig mit den Leuten hier unterhalten können. Uns hat er oft aufgefordert, Deutsch mit ihm zu sprechen. Und im Stollberg Plaza hatte er ein Wörterbuch und einen Deutschkurs“, erinnert sich Miss Piggy.

Manfred „Lohengrin“ Stavenhagen sagt: „Freddie war charmant. Er hatte eine große Ausstrahlung. Und viele Jungs sind mit ihm deswegen und weil er so berühmt war ins Bett gegangen. Bei Feiern in der Deutschen Eiche habe ich ihn auch oft erlebt. Mein Freund Richard Sieger könnte Ihnen da mehr sagen, aber leider ist er auch gestorben. Freddie und er waren intim zusammen. Die Barbara hat öfter so Sexpartys gemacht, da war Richard da. 1984 hat Freddie eine Geburtstagsparty in seiner Wohnung im Stollberg Plaza organisiert. Er hat viel Kaviar aufgebaut, ein Riesenbuffet. Da waren mindestens dreißig Leute da.“

Kameramann Wolfgang Simon filmt Freddie im Stollberg Plaza (c) Nicola Bardola

Die Queen-Dokumentation „Magic Years“ zeigt Alltagssituationen in München. Queen-Bassist John Deacon strahlt den Grenzpolizisten am Flughafen an. Freddie kommt aus dem Appartement 252 aus dem Stollberg Plaza (die Post wird an das Appartement 251 geliefert), steigt in einen dunklen Mercedes und wird zu den Musicland Studios in Bogenhausen gefahren. Am Isartor dreht sich Freddie auf dem Beifahrersitz um und orientiert sich im Gespräch mit dem Fahrer. Queen-Gitarrist Brian May trägt das Live Aid T-Shirt und überquert schwungvoll die Perusastraße, hinter ihm das Münchner Traditionsgeschäft „Roeckl am Eck“ mit Handschuhen, Ledertaschen, Tücher oder Kaschmiraccessoires. Daneben passend ein Baldachin mit der Aufschrift „Regina“ (italienisch für Königin). Queen-Schlagzeuger Roger Taylor lässt sich nicht chauffieren, sondern sitzt selbst am Steuer eines offenen BMW Cabrio mit Überrollbügel. Die Jungs haben Spaß: Sechs Jahre nach dem ersten großen in München entstandenen Erfolg „Crazy Little Thing Called Love“ sind Queen an der Isar wieder so aufgeräumt und zufrieden wie in den Anfangstagen. Freddie und John strahlen, Roger genießt es sichtlich am Steuer auf dem linken Fahrersitz.

 


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Verfasst von: Nicola Bardola