Nordbad: Das Stadtarchiv München

Tourenhinweis: Wer gut zu Fuß ist, verlässt den Friedhof Richtung Tengstraße und läuft in ca. 10-15 Minuten zum Hohenzollernplatz. Wer möchte, nimmt für die zwei Stationen erneut die U2. Am Hohenzollernplatz Umstieg in die Tram Nr. 12 Richtung Romanplatz. (Dort später Umstieg in die U7, Ausstieg „Gärtnerplatz“. Wer mag, fährt gleich zum „Gärtnerplatz“ und begnügt sich mit der Lektüre der verbleibenden Stationen.)
Gleich an der zweiten Haltestelle „Nordbad“ sieht man links das Stadtarchiv. Hier verwahrt die Stadt u.a. Dokumente wie Steuerlisten und Polizeiliche Melderegister mit Einträgen zu August Gemming. Diese vermerken, wie oft er umzog – weit über zwanzig Mal – und in welchen Gewerben er sich versuchte. Unter anderem als Weinagent und Agent für Petroleumlampen („sog. Millionenlampen“).
Zugegeben, mitunter habe ich mich wie ein Clown benommen, aber das Wort vom dummen August traf auf mich – sagen wir seltener, statt nie – zu. Was kann ich dazu, dass mir die Rolle des Treibaufs fast wie von selbst zufiel? Mein älterer Bruder Theodor war so rechtschaffen, eine Tragödie für uns alle, dass er bei Balan im 1870/71er Krieg starb. Braucht es da nicht gerade Mut zum Humor? Oder habt ihr was gegen Heiterkeit? Noch einmal eins meiner Motti:
Neben dem Ernst des Lebens geht die Heiterkeit als unzertrennliche Gefährtin, – ohne sie wäre mit dem Ernst kein Fertigwerden.
Eintragungen im © Stadtarchiv München
Ob dumm, arglos, beratungsresistent oder dreist, muss offenbleiben. Fakt ist: In Versicherungs- und Vertragsfragen war August Gemming ein Spezialfall. Die Vielzahl seiner – literarischen – Hinweise auf Geldnot, Verschuldung, geplatzte Wechsel, Flucht vor Gläubigern etc. haben einen wahren Kern. Andererseits scheint eine gewisse Liebenswürdigkeit und Chuzpe mit Gemmings Art verbunden gewesen zu sein. Von Vorgesetzten in der Armee wird er als „Sanguiniker in höchster Potenz“ beschrieben. August Gemming war ein Spaßmacher, auch ein Mann, der regelmäßig über seine Verhältnisse lebte und trank. Plattfüße bekam er allerdings während seiner aktiven Militärzeit. Als Infanterist hatte er weite Strecken zu Fuß zu bewältigen, oft mit schwerem Gepäck. Mehrere ärztliche Atteste, die im Kriegsarchiv verwahrt werden, belegen, an wie vielen Beschwerden er litt.
Zur Station 8 von 11 Stationen

Tourenhinweis: Wer gut zu Fuß ist, verlässt den Friedhof Richtung Tengstraße und läuft in ca. 10-15 Minuten zum Hohenzollernplatz. Wer möchte, nimmt für die zwei Stationen erneut die U2. Am Hohenzollernplatz Umstieg in die Tram Nr. 12 Richtung Romanplatz. (Dort später Umstieg in die U7, Ausstieg „Gärtnerplatz“. Wer mag, fährt gleich zum „Gärtnerplatz“ und begnügt sich mit der Lektüre der verbleibenden Stationen.)
Gleich an der zweiten Haltestelle „Nordbad“ sieht man links das Stadtarchiv. Hier verwahrt die Stadt u.a. Dokumente wie Steuerlisten und Polizeiliche Melderegister mit Einträgen zu August Gemming. Diese vermerken, wie oft er umzog – weit über zwanzig Mal – und in welchen Gewerben er sich versuchte. Unter anderem als Weinagent und Agent für Petroleumlampen („sog. Millionenlampen“).
Zugegeben, mitunter habe ich mich wie ein Clown benommen, aber das Wort vom dummen August traf auf mich – sagen wir seltener, statt nie – zu. Was kann ich dazu, dass mir die Rolle des Treibaufs fast wie von selbst zufiel? Mein älterer Bruder Theodor war so rechtschaffen, eine Tragödie für uns alle, dass er bei Balan im 1870/71er Krieg starb. Braucht es da nicht gerade Mut zum Humor? Oder habt ihr was gegen Heiterkeit? Noch einmal eins meiner Motti:
Neben dem Ernst des Lebens geht die Heiterkeit als unzertrennliche Gefährtin, – ohne sie wäre mit dem Ernst kein Fertigwerden.
Eintragungen im © Stadtarchiv München
Ob dumm, arglos, beratungsresistent oder dreist, muss offenbleiben. Fakt ist: In Versicherungs- und Vertragsfragen war August Gemming ein Spezialfall. Die Vielzahl seiner – literarischen – Hinweise auf Geldnot, Verschuldung, geplatzte Wechsel, Flucht vor Gläubigern etc. haben einen wahren Kern. Andererseits scheint eine gewisse Liebenswürdigkeit und Chuzpe mit Gemmings Art verbunden gewesen zu sein. Von Vorgesetzten in der Armee wird er als „Sanguiniker in höchster Potenz“ beschrieben. August Gemming war ein Spaßmacher, auch ein Mann, der regelmäßig über seine Verhältnisse lebte und trank. Plattfüße bekam er allerdings während seiner aktiven Militärzeit. Als Infanterist hatte er weite Strecken zu Fuß zu bewältigen, oft mit schwerem Gepäck. Mehrere ärztliche Atteste, die im Kriegsarchiv verwahrt werden, belegen, an wie vielen Beschwerden er litt.
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