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6.10.2022
20 Uhr
Ludwig-Thoma-Haus, Augsburgerstraße 23, Dachau
Eintritt: Ab 17,10 EUR
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Lesung mit Christoph Poschenrieder

Sebastian, Till, Benjamin, Sabine und Emilia kennen sich seit der Kindheit in einem Münchner Vorort. Die Clique hält zusammen und auch zu ihrem namenslosen Freund, der in einem langwierigen Indizienprozess wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt wird. Er soll seinen Onkel, einen vermögenden Unternehmer, aus Habgier heimtückisch erschlagen haben. Die Freunde kämpfen für den Angeklagten, denn er kann, er darf kein Mörder sein. 15 Jahre nach der Tat werden sie für ein Buchprojekt nochmals getrennt voneinander befragt. Die Notizen der Journalistin, die Kurzberichte des Anwalts und die Aussagen des Freundeskreises und des Gefangenen montiert Christoph Poschenrieder in seinem 2022 erschienenen Roman Ein Leben lang, aus dem er am 6. Oktober 2022 um 20:00 Uhr liest, zu einem faszinierenden Psychogramm der Freundesgruppe.

Im Gespräch mit dem Moderator Günter Keil geht es um Fragen wie: Was passiert, wenn passiert, was nicht passieren darf? Was ist Freundschaft und was hält sie aus? Wem kann man trauen, wenn die eigenen Erinnerungen täuschen? Wie weit trägt die Loyalität in einer einst verschworenen Gemeinschaft und wie geht man mit einer fundamentalen Verunsicherung um? Inspiriert von dem sogenannten Münchner Parkhausmord schreibt der Autor keinen Krimi und keinen Justizroman, sondern die aufwühlende Geschichte einer strapazierten Freundschaft.

Christoph Poschenrieder studierte Philosophie in München und Journalismus in New York. Seit 1993 arbeitet er als freier Journalist und Autor von Dokumentarfilmen. Heute konzentriert er sich auf das literarische Schreiben. Sein Debüt "Die Welt ist im Kopf" (2011) wurde vom Feuilleton gefeiert und war auch international erfolgreich. Mit dem Roman "Das Sandkorn" (2014) war er für den Deutschen Buchpreis nominiert; für das Buch "Der unsichtbare Roman" (2019) erhielt er den „Stern des Jahres“ der Münchner Abendzeitung für den besten Roman.