Info
6.05.2025
19 Uhr
Literaturhaus Oberpfalz, Rosenberger Straße 9, Sulzbach-Rosenberg

Turmstipendiat Ozan Zakariya Keskinkılıç stellt sich vor

Er ist Berliner, Muslim, engagiert für die Verständigung zwischen den Religionen – und er schreibt: Der diesjährige Stipendiat des Literaturarchivs Sulzbach-Rosenberg, Ozan Zakariya Keskinkılıҫ wohnt ab Mai im alten Wehrturm unterhalb des Schlossbergs. Am Dienstag, 6. Mai, stellt er sich im Literaturarchiv vor.

Keskinkılıҫ erhält das einmonatige Aufenthaltsstipendium des Literaturarchivs und der Stadt Sulzbach-Rosenberg, um an seinem Lyrik-Projekt „Elefantengeister“ weiterzuarbeiten. Mit ersten Ausschnitten daraus hat er die Jury überzeugt. Keskinkılıç ist Politikwissenschaftler und ein vielseitiger Schriftsteller: Neben wissenschaftlichen Texten zum Thema Rassismus schreibt er Lyrik, Prosa, Essays und Hörstücke. 2022 erschien sein Lyrik-Debüt "Prinzenbad“, für das er für den Heidelberger Clemens-Brentano-Preis und den Dresdner Lyrikpreis nominiert war. Gerade hat er den Wolfgang-Weyrauch-Förderpreis beim „Literarischen März“, einem der wichtigsten deutschsprachigen Wettbewerbe für junge Lyrik in Darmstadt gewonnen. Außerdem forscht und lehrt er an Berliner Hochschulen u. a. zu Rassismus, Antisemitismus, Orientalismus. 2021 erschien das Sachbuch "Muslimaniac. Die Karriere eines Feindbildes". Im Herbst wird Keskinkılıҫ‘ erster Roman „Hundejahre“ im Suhrkamp-Verlag erscheinen.

Aber zuvor zieht er im Mai für einen Monat in den historischen Stadtmauerturm am Fuß des Schlossbergs in Sulzbach-Rosenberg ein, um in Ruhe an Gedichtband zu arbeiten: "Elefantengeister" erinnert an den weißen Elefanten Abul Abbas, der an der Seite des jüdischen Kaufmanns Isaak das Aachener Stadttor durchschritt. Das Tier war ein Geschenk des abbasidischen Kalifen Harun al-Rashid an Kaiser Karl den Großen. Über 5000 Kilometer legte es zurück, um von Bagdad ins fränkische Reich zu gelangen. - Der Elefant steht für die Auflösung der Grenzen von Zugehörigkeit, Religion, Sexualität, Zeit und Raum. Keskinkılıçs Gedichte spiegeln diese Grenzüberschreitung wider, im historischen Kontext, aber auch bei ganz heutigen Alltags-Situationen. 

Am 6. Mai liest er im Literaturhaus Oberpfalz Kostproben aus seinen Büchern und spricht über seine Arbeit, es moderiert Katharina Erlenwein.

Karten unter www.nt-ticket.de 



Externe Links:

Weitere Informationen