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22.10.2020
19:30 Uhr
Jagdschloss - Haus des Gastes, Schloßplatz 5, Bad Rodach
Eintritt: frei, Spenden willkommen
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Lesung mit Hamed Abboud

Zu Hamed Assoud:
Geboren 1987 in Deir Ez-Zor, Syrien. Ende 2012 Flucht aus Syrien, nach Zwischenstationen in Ägypten, Dubai und der Türkei kam er Ende 2014 in Österreich an. Öffentliche Leseveranstaltungen seit 2005 in Syrien und Ägypten, seit Ende 2015 in der Schweiz, in Deutschland und Österreich. Regelmäßige Veröffentlichungen von Texten in zahlreichen Zeitungen und Zeitschriften seit 2005 in Syrien und im Mittleren Osten. 2012 Veröffentlichung des ersten Gedichtbands Der Regen der ersten Wolke im Verlag Arwad Publishers International Inc. 2015 Nominierung für und Verleihung des Jean-Jacques-Rousseau-Stipendiums der Akademie Schloss Solitude, Stuttgart in Deutschland. 2017 Veröffentlichung des zweiten Werks Der Tod backt einen Geburtstagskuchen in arabischer und deutscher Sprache im schweizer Verlag pudelundpinscher.

Nominiert für den renommierten Internationalen Literaturpreis, der vom Berliner Haus der Kulturen der Welt vergeben wird.

 

Zum Buch In meinem Bart versteckte Geschichten

Erzählte Hamed Abboud in seinem letzten Prosaband noch von den Schrecken des syrischen Krieges, den Massakern und der Flucht, so konzentriert er sich nun im neuen Buch auf sein Ankommen und Leben in Europa: auf das irritierende Aufeinandertreffen der unterschiedlichen kulturellen Mentalitäten und Sichtweisen und die Suche nach dem eigenen Platz in der neuen Heimat.

Denn hier gerät sein schwarzer Bart, der Stolz der Männer, plötzlich unter Terrorverdacht, die liberalen Kleiderordnungen bringen ihn innerlich ordentlich zum Schwitzen – und ist das auf der Flucht verloren gegangene Schmerzempfinden nun ein Verlust oder ein Gewinn?

Satirisch konterkarierend, ironisch und humorvoll wendet und dreht Hamed Abboud die eigenen Erfahrungen durch bildstarke Assoziationen und Gedankengänge immer weiter, bis dem Schicksal doch noch ein guter Moment abgewonnen ist – und sei er auch noch so klein oder absurd.

Für die Literatur sind die zwölf Prosatexte und das den Band abschließende Gedicht des Autors ein Glücksfall. Sie vermitteln dem Leser nicht nur, was es bedeutet, sich einen Platz in einer fremden Gesellschaft suchen zu müssen, sondern auch das Gefühl, dass die Suche selbst, trotz aller Mühsal, bereichernder sein kann, als eine unbefragte Heimat zu besitzen. Zu diesem Abend sind alle arabisch-sprechenden Mitbürger herzlich eingeladen. Herr Abboud wird den Abend zweisprachig gestalten.