Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau
					
					Auch der schlesische Lyriker Christian von Hoffmannswaldau befasste sich mit der Figur Agnes Bernauer. 1680 wurden posthum seine Helden-Briefe veröffentlicht, wodurch das Schicksal der Agnes Bernauer dank Hoffmann von Hoffmannswaldaus großer Popularität einem größeren Publikum, auch außerhalb Bayerns, nahegebracht wurde. Der Dichter schildert die große Liebe zwischen Agnes und Albrecht in dem Briefwechsel „Liebe zwischen Hertzog Ungenand und Agnes Bernin“:
Dein Agnes schreibet hier mit Banden an den Händen
 Mit Riegeln wohl verwahrt die mehr als stählern seyn
 Mit Finsternüs umbstrickt / verwacht an allen Enden
 Wer aber liefert dir diß kleine Schreiben ein?
 Ich muß itzund aus Noth dergleichen Leuthen trauen
 Da keine Höfligkeit ie eingewurtzelt hat
 Wird ein verdächtig Aug' auf meine Zeilen schauen
 So find die gantze Welt hier neue Missethat.
 Es zeiget mir itzund das schlüpffrige Gelücke 
 Wie seine Schmeicheley die Welt berücken kann
(Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau: Gedichte. Verlag Philipp Reclam jun., Stuttgart 1994, S. 73)
Weitere Kapitel:
				
				Auch der schlesische Lyriker Christian von Hoffmannswaldau befasste sich mit der Figur Agnes Bernauer. 1680 wurden posthum seine Helden-Briefe veröffentlicht, wodurch das Schicksal der Agnes Bernauer dank Hoffmann von Hoffmannswaldaus großer Popularität einem größeren Publikum, auch außerhalb Bayerns, nahegebracht wurde. Der Dichter schildert die große Liebe zwischen Agnes und Albrecht in dem Briefwechsel „Liebe zwischen Hertzog Ungenand und Agnes Bernin“:
Dein Agnes schreibet hier mit Banden an den Händen
 Mit Riegeln wohl verwahrt die mehr als stählern seyn
 Mit Finsternüs umbstrickt / verwacht an allen Enden
 Wer aber liefert dir diß kleine Schreiben ein?
 Ich muß itzund aus Noth dergleichen Leuthen trauen
 Da keine Höfligkeit ie eingewurtzelt hat
 Wird ein verdächtig Aug' auf meine Zeilen schauen
 So find die gantze Welt hier neue Missethat.
 Es zeiget mir itzund das schlüpffrige Gelücke 
 Wie seine Schmeicheley die Welt berücken kann
(Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau: Gedichte. Verlag Philipp Reclam jun., Stuttgart 1994, S. 73)
