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Geb.: 12. 2.1923 in Würzburg
Gest.: 18.11.2014 in Heilbronn
© Don Bosco Verlag

Elli Michler

Elli Michler wird 1923 in Würzburg geboren. Ihre Kindheit ist behütet, doch bereits als Schülerin erlebt sie die Auflösung ihrer Klosterschule durch die Nationalsozialisten. Sie absolviert ihr soziales Pflichtjahr und wird, kurz nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, in einem Würzburger Industrieverband dienst­verpflichtet.

Sechs Jahre später hilft sie freiwillig beim Wiederaufbau des Würzburger Universitäts­betriebs mit. In dieser Zeit lernt sie ihren künftigen Ehemann kennen, der sein Studium wieder aufnimmt, und heiratet ihn nach drei Jahren, nachdem sie selbst ihr Studium als Diplom-Volkswirtin abgeschlossen hat.

Berufsbedingt zieht das junge Paar mit neugeborener Tochter 1953 nach Frankfurt am Main, 1961 wechselt es nach Bad Homburg vor der Höhe. Zum Schreiben kommt Elli Michler erst relativ spät: zuvor muss sie noch ihre alt gewordenen Eltern betreuen. Im Don Bosco Verlag München erscheinen ab Mitte der 80er-Jahre zahlreiche Gedichtbände, ebenso ihre Autobiografie Ich träum noch einmal vom Beginnen.

In ihren Texten beschäftigt sich Elli Michler mit zeitlosen Themen, wobei sie versucht, im Alltag verlorengegangene Werte wieder ins Bewusstsein zu rufen: Naturverbundenheit, Verwurzelung in der Heimat, Geborgenheit in der Liebe. Leserbriefe und eine hohe Gesamtauflage ihrer Bücher, darunter die beliebte „Wunschgedicht-Sammlung“ Dir zugedacht (1989), bezeugen Elli Michlers Erfolg. Ihr Gedicht „Ich wünsche dir Zeit“ z.B. wird nicht nur in Zeitungen und Zeitschriften, Büchern, Kalendern und Unterrichtsmaterialien aufgenommen, sondern auch in unzähligen Pfarrbriefen verteilt, von Komponisten vertont sowie als Riesenposter an Autobahnraststätten, in Kliniken, Gemeindesälen und an Kirchentüren aufgehängt. Die Gedichte werden so für viele Leserinnen und Leser zur praktischen Lebenshilfe.

1999 erhält Elli Michler für ihr Gedicht „Auf der Suche nach dem Sinn“ (aus dem Band Jeder Tag ist Brückenschlag, 1998) den Internationalen 1. Preis für religiöse Poesie durch eine Kommission unter der Schirmherrschaft des Bischofs von Ischia, Filippo Strofaldi. Im März 2010 wird sie für ihr lyrisches Werk vom Bundespräsidenten mit dem Verdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.