Info
Geb.: 12. 6.1960 in Schielleiten bei Stubenberg
Namensvarianten: Sibylle Clauß-Schleicher
Wirkungsorte:
Neu-Ulm

Sibylle Schleicher

Sibylle Schleicher, seit 1988 verh. Sibylle Clauß-Schleicher, wird 1960 in einem kleinen Dorf bei Stubenberg als dreizehntes von vierzehn Kindern geboren. Sie lebt heute mit ihrem Mann, dem früheren Theaterintendanten Volkmar Clauß, im bayerischen Nersingen im Landkreis Neu-Ulm.

Mit 18 Jahren schließt sie ihre Matura in Hartberg ab und verbringt – mithilfe des AFS-Stipendiums für besonders engagierte Jugendliche – von 1978 bis 1979 ein Auslandsjahr in Minnesota in den Vereinigten Staaten. Hier fungiert sie u.a. als Musicaldarstellerin und kann mit ihren Auftritten erste Bühnenerfahrungen sammeln. Sie bleibt dieser beruflichen Richtung verbunden und widmet sich 1979 bis 1982 dem Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Graz, unterhält daneben auch Gastverträge am Schauspielhaus Graz.

Nach ihrem abgeschlossenen Studium 1982 folgt ein zweijähriges Engagement am Staatstheater Darmstadt. Während ihrer Anstellung entdeckt Schleicher ihr schriftstellerisches Talent und publiziert 1983 erste Gedichte. In den nachfolgenden Jahren entstehen Prosatexte, Kabarettstücke sowie ein Hörspiel. 1984 nimmt Schleicher an den Sommerfestspielen in Wunsiedel teil – einem alljährlich stattfindenden Theaterschauspiel, das im Fichtelgebirge vor dem Felsenlabyrinth abgehalten wird.

Noch im selben Jahr nimmt Schleicher für kurze Zeit ein Engagement an den Städtischen Bühnen in Bielefeld wahr. Kurz darauf, 1985, folgt eine Anstellung an den Bühnen der Landeshauptstadt Kiel, die 1991 durch die Geburt ihres Sohnes Moritz unterbrochen wird. Nach einem Jahr Pause ist sie erstmals wieder im Rahmen erster Kleinkunstauftritte, wie z.B. Chansonprogramme oder Küchenliederabende, zu sehen.

1994 widmet Schleicher sich der Workshop-Tätigkeit, wo sie nicht nur Theater und Schreibstätten für Kinder und Erwachsene leitet, sondern auch Coaching und ein Rollenstudium für Schauspielanfänger anbietet. Im darauffolgenden Jahr wird Schleicher mit der Geburt ihrer Tochter Mara zum zweiten Mal Mutter und legt eine zweijährige Schaffenspause ein. Diese findet 1997 mit der, durch Polen führende, Lesereise „Die bessere Hälfte – Österreichische Literatur von Frauen“ ihr Ende. Zurück in der Heimat beteiligt Schleicher sich am ersten österreichischen Kinderzirkus „Kaos“.

2001-2005 ist sie am Ulmer Theater engagiert, 2008-2011 führt sie Regie im Juristenkabarett in Ulm. 2006 nimmt sie eine Anstellung am Theater Ulm an, die sie bis 2015 ausübt.

Seit 2015 arbeitet die zweifache Mutter als freischaffende Schauspielerin und Schriftstellerin. Als solche ist die Autorin zahlreicher Werke, wie des preisgekrönten Romans Das schneeverbrannte Dorf sowie des Romans Der Mann mit dem Saxofon. Für ihr literarisches Schaffen erhält Schleicher einige Preise, u.a. den Peter-Klein-Preis des Aachener Peter Klein-Literaturforums für Das schneeverbrannte Dorf.

2021 erscheint im Kröner Verlag ihr neuestes Werk Die Puppenspielerin – ein Roman, der nicht nur die weitreichenden Konsequenzen einer Krankheit im Familienkreis behandelt, sondern in dem auch das Porträt zweier einzigartiger, starker und eng miteinander verbundenen Frauen skizziert wird. Begeisterte Pressestimmen loben bereits Schleichers „große[s] „Einfühlungsvermögen“ und „unglaubliche Beobachtungsgabe“ (Maria Leitner, Sonderheft Österreich der Buchkultur).

Neben ihrer schriftstellerischen Karriere ist Sibylle Schleicher auch Ehrenstiftungsrätin der Stiftung Erinnerung Ulm sowie Mitglied zahlreicher Vereine wie des Filmstammtisches Ulm, des Literatursalons Donau, des Österreichischen P.E.N.-Clubs sowie der IG Autorinnen Autoren/Wien. Darüber hinaus ist sie ehrenamtlich im Asylhelferkreis Nersingen tätig.

Verfasst von: Corinne Theis / Bayerische Staatsbibliothek


Externe Links:

Literatur von Sibylle Schleicher im BVB

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