Info
Geb.: 23. 9.1708 in Benzenzimmern
Gest.: 21.3.1780 in Oettingen i.Bay.
Georg Adam Michel: Beyträge zur oettingischen politischen, kyrchlichen und gelehrten Geschichte, Oettingen, 1773 [BSB, Sign.: Bavar. 4372 i-1,1/2]

Georg Adam Michel

Georg Adam Michel wird 1708 in Benzenzimmern als Sohn eines Pfarrers geboren. Nach seinem Schulbesuch in Oettingen, studiert er drei Jahre an der Universität Jena und unterläuft anschließend eine siebenjährige Priesterausbildung. 1740 übernimmt er das Amt des Waisenhausinspektors in Oettingen. Nach nur einem halben Jahr wird er zum Diakon berufen und heiratet am 18. Juli 1741 Margareta Susanna Regina, mit der er fünf Kinder hat. Eines von ihnen, Karl Ludwig Michel, folgt in die Fußstapfen seines Vaters und arbeitet später als Regierungsrat und Mitarbeiter am Hof in Oettingen. 1744 erlangt Georg Adam Michel die Position des Archdiakons, nachdem sein Vorgänger unerwartet verstirbt. Kurz darauf verlässt er Oettingen und besetzt 1744 eine vakante Stelle als Superintendent der Stadtpfarrkirche St. Barbara in Harburg.

Im späten Herbst 1747 kehrt Michel nach sieben Jahren kirchlicher Arbeit in seine ehemalige Residenzstadt zurück, um das höchste evangelische Kirchenamt der Grafschaft Oettingen anzunehmen. Zugleich wird er zum Generalsuperintendent und Konsistorialrat der Kirche St. Jakob berufen. Passend an einem Sonntag hält Michel seine erste Rede als Stadtpfarrer: „Siehe ich bin bereit, zum drittenmale zu Euch zu kommen, und will Euch nicht beschweren: denn ich suche nicht das Eure, sondern Euch.“ (Schäblen, S. 64) In seiner langjährigen kirchlichen Arbeit in Oettingen beteiligt sich Michel an der Entstehung verschiedener kirchlicher und schulischer Einrichtungen. Er ist auch ein Förderer der Dänisch-Halleschen Mission, der ersten organisierten Missionsgesellschaft in der protestantischen Kirchengeschichte.

Georg Adam Michel wird vor allem für seine Aufarbeitung der Geschichte der Grafschaft und des Fürstentums Oettingen bekannt, beispielsweise in den Werken Oettingische Bibliothek (1762) oder Beyträge zur oettingischen politischen, kyrchlichen und gelehrten Geschichte (1779).

Am Neujahrestag 1780 hält Michel seine letzte Predigt. Fortan durch eine schwere Krankheit ans Bett gefesselt, erliegt er dieser schließlich am 21. März 1780. Michel wird in der St. Jakobs-Kirche neben seinem Pfarrstuhl begraben, an dem er die Jahre zuvor seine Predigten gehalten hat. Der Anfang seines Grabsteins liest: „Jedem Oettinger sei diese Stätte ehrwürdig; denn hier schläft der Patriot Georg Adam Michel“ (Schäblen, S. 66). 

Verfasst von: Bayerische Staatsbibliothek / Christopher Bertusch

Sekundärliteratur:

Pörnbacher, Karl (2002): Schwäbische Literaturgeschichte. Tausend Jahre Literatur aus Bayerisch Schwaben. Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn, S. 130.

Schattenmann, Paul (1962): Georg Adam Michel, Generalsuperintendent in Oettingen, und sein gelehrter Briefwechsel. Ein Beitrag zur Kirchengeschichte des 18. Jahrhunderts (Verein für bayerische Kirchengeschichte). Nürnberg.

Schäblen, Georg Jakob (1783): Oettingischer Geschichts-Almanach. Verlag einer kleinen Armencasse, S. 64ff.

Volckamer, Volker von (1993): Michel, Georg Adam. In: Schlagbauer, Albert; Kavasch, Wulf-Dietrich (Hgg.): Rieser Biographien. Verlag des Vereins Rieser Kulturtage e.V., Nördlingen, S. 257f.


Externe Links:

Literatur von Georg Adam Michel im BVB

Literatur über Georg Adam Michel im BVB

Georg Adam Michel in der DDB

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