Johann Georg Angerer
Johann Georg Angerer wird vermutlich am 21. oder 23. September 1725 in Oettingen geboren. Angerer verfasst Predigten und Kirchenlieder, Gelegenheitsgedichte und Übersetzungen, aber auch andere Werke. Ebenso übersetzt er eine Abhandlung über den Islam aus dem Französischen und beschäftigt sich mit einem „Namenbüchlein“ für Schulen. Er stirbt am 12. März 1797 in Harburg.
Werdegang
Johann Georg Angerer wird als Sohn des Schneiders, Ratsbürgers und Bürgermeisters zu Oettingen Johann Matthias Angerer und seiner Frau Margaretha Barbara geboren. Er studiert 1744 in Jena, wo er Kontakt zur „Teutschen Gesellschaft“ hat, deren Mitglied er ist. In Oettingen wird er 1748 Konrektor am Seminar, in Balgheim 1754 Pfarrer. Vier Jahre darauf erhält er die Pfarrei in Holzkirch. Mit seiner Ernennung zum Superintendenten, Konsistorialrat und Pfarrer in Harburg 1765 zieht Angerer schließlich in die schwäbische Stadt an der Wörnitz und bleibt dort bis an sein Lebensende.
In Oettingen wird Angerer zudem Mitbegründer der „Gesellschaft der schönen Wissenschaften“, der ebenso sein dortiger Amtsbruder Johann Heinrich von Brandenstein angehört und für die Angerer bald darauf als Sekretär tätig ist. Auf dem Lande hält er in Fragen seiner „vaterländischen“ Sammlungen Kontakt mit dem gelehrten Sammler Georg Adam Michel.
Wichtige Werke
Angerer verfasst Predigten und Kirchenlieder, Gelegenheitsgedichte und Übersetzungen, aber auch andere Werke, u.a. Christus am Kreutz (aus dem Lateinischen des Kaspar Barläus, 1757), Evangelische Lieder (1764) sowie Christliche Fragen für die kleinsten Kinder (1770). In Balgheim übersetzt er aus dem Französischen des Antoine Galland eine Abhandlung über den Islam, Sammlung von den Gebräuchen und Ceremonien der Wallfarth nach Mecca nebst verschiedenen Schriften, welche die Religion, die Wissenschaften und die Sitten der Türken betreffen (1757), in Harburg beschäftigt er sich mit einem „Namenbüchlein“ für Schulen (1775 vermutl. u.d.T. Neueingerichtete ABC Buchstabir- und Les-Büchlein zum Gebrauch in den Deutschen Schulen der Evangelischen Oettingischen Lande).
Die von Angerer seit 1748 in Oettingen herausgegebene Monatsschrift zur Pflege deutscher Sprache und Poesie, Versuche zur Beförderung des vernünftigen Vergnügens in Schwaben, kommt über drei Stücke nicht hinaus.
Harburg an der Wörnitz, 2009
Sekundärliteratur:
Baader, Clemens Alois (1824): Lexikon verstorbener baierischer Schriftsteller des achtzehenten und neunzehenten Jahrhunderts. Bd. 1,1. Jenisch und Stage, Augsburg, S. 21f.
Deutsches Literatur Lexikon (DLL). Biographisch-bibliographisches Handbuch. Begründet von Wilhelm Kosch, fortgeführt von Carl Ludwig Lang. 3., völlig neu bearb. Aufl. 1968ff. Ca. 33 Bde. und 6 Ergänzungsbde. Erg.-Bd. 1. Bern und Zürich, S. 209.
Pörnbacher, Karl (2002): Schwäbische Literaturgeschichte. Tausend Jahre Literatur aus Bayerisch Schwaben. Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn, S. 130.
Volckamer, Volker von (1993): Angerer, Johann Georg. In: Schlagbauer, Albert; Kavasch, Wulf-Dietrich (Hgg.): Rieser Biographien. Verlag des Vereins Rieser Kulturtage e.V., Nördlingen, S. 7f.
Externe Links:
Johann Georg Angerer wird vermutlich am 21. oder 23. September 1725 in Oettingen geboren. Angerer verfasst Predigten und Kirchenlieder, Gelegenheitsgedichte und Übersetzungen, aber auch andere Werke. Ebenso übersetzt er eine Abhandlung über den Islam aus dem Französischen und beschäftigt sich mit einem „Namenbüchlein“ für Schulen. Er stirbt am 12. März 1797 in Harburg.
Werdegang
Johann Georg Angerer wird als Sohn des Schneiders, Ratsbürgers und Bürgermeisters zu Oettingen Johann Matthias Angerer und seiner Frau Margaretha Barbara geboren. Er studiert 1744 in Jena, wo er Kontakt zur „Teutschen Gesellschaft“ hat, deren Mitglied er ist. In Oettingen wird er 1748 Konrektor am Seminar, in Balgheim 1754 Pfarrer. Vier Jahre darauf erhält er die Pfarrei in Holzkirch. Mit seiner Ernennung zum Superintendenten, Konsistorialrat und Pfarrer in Harburg 1765 zieht Angerer schließlich in die schwäbische Stadt an der Wörnitz und bleibt dort bis an sein Lebensende.
In Oettingen wird Angerer zudem Mitbegründer der „Gesellschaft der schönen Wissenschaften“, der ebenso sein dortiger Amtsbruder Johann Heinrich von Brandenstein angehört und für die Angerer bald darauf als Sekretär tätig ist. Auf dem Lande hält er in Fragen seiner „vaterländischen“ Sammlungen Kontakt mit dem gelehrten Sammler Georg Adam Michel.
Wichtige Werke
Angerer verfasst Predigten und Kirchenlieder, Gelegenheitsgedichte und Übersetzungen, aber auch andere Werke, u.a. Christus am Kreutz (aus dem Lateinischen des Kaspar Barläus, 1757), Evangelische Lieder (1764) sowie Christliche Fragen für die kleinsten Kinder (1770). In Balgheim übersetzt er aus dem Französischen des Antoine Galland eine Abhandlung über den Islam, Sammlung von den Gebräuchen und Ceremonien der Wallfarth nach Mecca nebst verschiedenen Schriften, welche die Religion, die Wissenschaften und die Sitten der Türken betreffen (1757), in Harburg beschäftigt er sich mit einem „Namenbüchlein“ für Schulen (1775 vermutl. u.d.T. Neueingerichtete ABC Buchstabir- und Les-Büchlein zum Gebrauch in den Deutschen Schulen der Evangelischen Oettingischen Lande).
Die von Angerer seit 1748 in Oettingen herausgegebene Monatsschrift zur Pflege deutscher Sprache und Poesie, Versuche zur Beförderung des vernünftigen Vergnügens in Schwaben, kommt über drei Stücke nicht hinaus.
Harburg an der Wörnitz, 2009
Baader, Clemens Alois (1824): Lexikon verstorbener baierischer Schriftsteller des achtzehenten und neunzehenten Jahrhunderts. Bd. 1,1. Jenisch und Stage, Augsburg, S. 21f.
Deutsches Literatur Lexikon (DLL). Biographisch-bibliographisches Handbuch. Begründet von Wilhelm Kosch, fortgeführt von Carl Ludwig Lang. 3., völlig neu bearb. Aufl. 1968ff. Ca. 33 Bde. und 6 Ergänzungsbde. Erg.-Bd. 1. Bern und Zürich, S. 209.
Pörnbacher, Karl (2002): Schwäbische Literaturgeschichte. Tausend Jahre Literatur aus Bayerisch Schwaben. Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn, S. 130.
Volckamer, Volker von (1993): Angerer, Johann Georg. In: Schlagbauer, Albert; Kavasch, Wulf-Dietrich (Hgg.): Rieser Biographien. Verlag des Vereins Rieser Kulturtage e.V., Nördlingen, S. 7f.