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Literatur am Telefon (6): Barbara Bronnen und Thomas Grasberger

Das Literaturtelefon-Archiv wird in der Monacensia im Hildebrandhaus aufbewahrt. Es umfasst 40 CDs, auf denen insgesamt 573 Lesungen enthalten sind. Die Monacensia und das Literaturportal Bayern präsentieren monatlich eine Auswahl dieser Lesungen. Folge 6: Meine Toskana. Eine Liebeserklärung von Barbara Bronnen und Gebrauchsanweisung für München von Thomas Grasberger. 

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Barbara Bronnen. © privat/Arche Verlag

Ihre Sinnlichkeit habe Barbara Bronnen „vor allem in ihrer Schreibwerkstatt in der Toskana mit Blick über die Hügel zum Meer“ gelebt, schreibt Eva-Elisabeth Fischer in ihrem Nachruf auf die 2019 verstorbene Schriftstellerin in der Süddeutschen Zeitung. In ihrem Buch Meine Toskana. Eine Liebeserklärung lädt uns Barbara Bronnen ein, ihr in die mediterrane Welt zu folgen, in der sie sich zu Hause und dennoch als Außenstehende fühlt. „In dieser Komödie spiele ich die deutsche Dame“ heißt es in dem Text „August im Lokalzug von Montepescali nach Florenz“, in dem sie die Mitreisenden pointiert beschreibt. In der Miniatur „Passegiata“ schildert sie das „Ritual gegen die Isolation“: die Zusammenkunft auf der Piazza, um zu sehen und gesehen zu werden, den „Drang, zusammen zu kommen“, den Wunsch nach Berührung, Gespräch und Kontakt, der sich täglich um fünf Uhr erfüllt.

 

 

Thomas Grasberger. Foto: Susanne John

Thomas Grasberger stellt in seiner Gebrauchsanweisung für München die Frage: „Wie werde ich eigentlich ein richtiger Münchner?“ Zur Beantwortung empfiehlt er, sich in der bayerischen Landeshauptstadt auf Wohnungssuche zu begeben, „eine prima Gelegenheit, viele Leute kennenzulernen“, darunter viele Mitmünchner. „Verträumte Romanzen“ seien dabei genauso entstanden wie „dauerhafte Liebesbeziehungen und echte Freundschaften“. Der aus Altötting stammende Autor hat in München und Bangkok studiert und spürt seit vielen Jahren in seinen Radiofeatures, Fernsehdokumentationen und Büchern dem bayerischen Lebensgefühl, dem Wesen der bayerischen Seele nach. Ihn habe „schon immer die Geschichte vor der Haustür interessiert, das alltägliche Leben der sogenannten kleinen Leute“, erklärte er 2015 im Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Dabei entstand unter anderem die Trilogie: Grant. Der Blues des Südens, Stenz. Die Lust des Südens und Flins. Das Geld des Südens.

 

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Alle Folgen des Literaturtelefons finden Sie HIER.

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