„Die meiste Zeit dieses kleinen Lebens glaubte ich, dass alles gut wird. Dass nichts jemals schiefgeht. Und dieser Glaube hat mich an einen Abgrund geführt.“
Zur Förderung des literarischen Nachwuchses im Bereich Drehbuch vergibt die Stadt Nürnberg zusammen mit dem Bayerischen Rundfunk seit 1993 ein Betreuungsstipendium an fünf Kandidatinnen und Kandidaten. „Aufbruch“ ist das neue Thema für den Jahrgang 2025/26, das bei den Internationalen Hofer Filmtagen bekanntgegeben wurde. Ausgewählt werden die fünf besten Drehbuchideen für einen abendfüllenden Kino- oder TV-Film (90 Minuten). Im Sinne literarischer Nachwuchsförderung werden die fünf Autorinnen und Autoren bei der Weiterentwicklung ihrer Idee hin zum fertigen Drehbuch durch erfahrene Fachleute (Mentorin/Mentor) begleitet. Einsendeschluss ist der 15. Dezember 2024.
Beide Stipendien dienen der Förderung hochbegabter deutscher Kunstschaffender im Ausland. Sie erhalten die Möglichkeit, sich durch einen fast einjährigen bzw. dreimonatigen Studienaufenthalt in und nahe Rom künstlerisch weiterzuentwickeln, eingebunden in das römische und italienische Kulturleben. Voraussetzungen für eine Bewerbung sind u.a., dass die Künstlerinnen und Künstler in ihrer Sparte bereits öffentliche Anerkennung gefunden haben. Bewerbungen sind online an die Kulturstiftung der Länder zu richten. Bewerbungsschluss ist der 15. Januar 2025.
Bewerbungsschluss Aufenthaltsstipendium in Venedig
Im Deutschen Studienzentrum Venedig begegnen sich seit 1972 Personen aus Wissenschaft und Kunst aller Sparten zum Dialog über den gemeinsamen Gegenstand Venedig. Gefördert werden begabte, vorrangig jüngere Kunstschaffende der Sparten Bildende Kunst, Architektur, Literatur und Musik (Komposition). Das Stipendium besteht aus einem Geldbetrag sowie der Unterkunft in einem Zimmer im Palazzo Barbarigo della Terrazza. Der Studienaufenthalt beträgt zwei Monate. Bewerbungen sind auch hier online an die Kulturstiftung der Länder bis zum 15. Januar 2025 zu richten.
2025 feiert das Bamberger Literaturfestival sein 10-jähriges Jubiläum. Mit einer Rekordzahl an Autorinnen und Autoren sowie Veranstaltungen zeigt sich das Festival größer und vielfältiger denn je. Pünktlich zum Jubiläum präsentiert sich das Bamberger Literaturfestival außerdem mit einer frischen neuen Außendarstellung und einer ebenfalls neu gestalteten Website, die nicht nur visuell, sondern auch funktional optimiert wurde. Während des Festivals lesen diesmal Nora Gomringer, Hanns-Josef Ortheil, John von Düffel, Karin Dengler-Schreiber, Friedrich Ani, Lilly Lucas, Caroline Wahl, Arno Strobel, Heike Specht, Navid Kermani, Paul Maar u.v.a.
Alma Larsen wird 1945 in Kyritz (Brandenburg) geboren und wächst in Berlin auf. 1967 zieht sie nach München, wo sie Politikwissenschaften studiert. Seit 1975 arbeitet sie als freie Fotografin und Autorin. Um ihren Lebensunterhalt zu sichern, fotografiert Alma Larsen Kunst und gestaltet Kataloge, zunächst für den Künstler Samuel Rachl. Danach für Lidy von Lüttwitz, Erika Lankes, Rita de Muynck, Inge und Alfred Regnat, Jochen Sendler. Die Kunst anderer wird für sie zur Inspirationsquelle. So entsteht zu den Bildern der Malerin Rita de Muynck ein Gedichtzyklus, der im Katalog KlangFarbe (1998) enthalten ist. Mit der Berliner Autorin und Verlegerin Merve Lowien entwickelt sie eine „poetische Diagonale“. Sechs Jahre lang, von 1984 bis 1990, schicken sich die beiden jeden Monat eine Seite Lyrik zu.
Im 16. Jahrhundert erlebt das Benediktinerkloster Ottobeuren (nach der ersten Blüte im 12. Jahrhundert unter den Äbten Rupert I. und Isingrim) eine zweite Blütezeit als ein Zentrum des süddeutschen Humanismus. Eine wichtige Rolle kommt dabei dem gelehrten Pater Nikolaus Ellenbog zu. Ellenbog verfasst lateinische Hymnen, Gedichte zu Ehren der Gottesmutter, des Ordensgründers Benedikt und anderer Heiliger, schreibt eine bis 1466 reichende Geschichte des Klosters und ein Büchlein über das Martyrium der Söhne der Heiligen Felicitas Passio septem fratrum filiorum S. Felicitatis, das 1511 in der hauseigenen Druckerei hergestellt wird. Am 18. März 1481 wird Nikolaus Ellenbog in Biberach geboren, seine Mutter ist die aus Ravensburg stammende Margaretha Weber, sein Vater Ulrich Ellenbog ist ein gebildeter Arzt und Verfasser mehrerer Pestschriften. Schon 1482 erfolgt der Umzug der Familie nach Memmingen.
FREISCHWIMMEN – DER ORT AN DEM ICH BIN. Ein mäandernder Text über Schreiben und Schwimmen (1)
Literatur und Bewegung gehen ein spannendes Gespann ein. Der Bewegung im Kopf setzen viele Autorinnen und Autoren eine körperliche Bewegung entgegen oder ergänzen die eine mit der anderen. Von den offensichtlichen gesundheitlichen Gründen abgesehen, ist das eine oftmals die Verlängerung des anderen. Die Autorin Sara Goméz ist leidenschaftliche Schwimmerin ohne jede Ambition an sportliches Achievement. In dieser 9-teiligen Blogreihe lässt sie sich treiben wie in einem See und kommt dennoch immer wieder zurück in ihre Bahnen. Sie schreibt darüber, wie Schreiben und Schwimmen, wie Bewegung und Denken für sie zusammenhängen. Wir präsentieren hier die erste Folge.
Besprechung des Handbuches der Literaturen aus Czernowitz und der Bukowina
Das Handbuch der Literaturen aus Czernowitz und der Bukowina behandelt die multilinguale Literaturlandschaft Bukowina mit ihrem zentralen Ort Czernowitz (Cernăuţi, Černivci, Czerniowce) vom ausgehenden 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Unter Berücksichtigung unterschiedlicher kultureller, konfessioneller und politischer Orientierungen, Prägungen und Interessen nimmt es sowohl die nationalphilologischen Traditionen und Kanonisierungen als auch die komplexen und kontinuierlichen Austausch-, Übersetzungs- und Verflechtungsprozesse in den Blick. Dagmar Leupold gibt einen kritischen Überblick über das umfangreiche Nachschlage- und Lesewerk aus dem Jahr 2023.
Autor-, Leserschaft und Verlagswesen: Observationsverhör mit Slata Roschal (1)
Seit den 1980er-Jahren gibt es das Format der Poetikvorlesung am Institut für Deutsche Philologie der LMU München: Autorinnen und Autoren werden an die Universität eingeladen, um über ihr Schreiben, ihre Bücher und ihre Poetik zu sprechen. 2024 gab es wieder eine Neuauflage. Um die Forschung zur Gegenwartsliteratur am Verlags- und Buchstandort München weiter voranzutreiben und das literarische Leben in Forschung und Lehre besser zu vermitteln, stand die diesjährige Poetikvorlesung unter dem Vorzeichen „Werkstatt und Maschinenraum“. Als Vortragende konnte die Schriftstellerin Slata Roschal gewonnen werden. Roschal sprach in drei Vorlesungen über die Bedeutung des Literaturbetriebs für ihre Arbeit, über Geld, Macht und Konkurrenz, über das kollaborative Entstehen von Büchern und über die besondere Herausforderung, sich dem Literaturmarkt zu stellen, wenn man Familie und Kinder hat. Begleitend dazu entstanden drei Interviews, die von Studierenden der LMU mit der Autorin geführt wurden und im Literaturportal nachgelesen werden können.
Von literaturgeschichtlicher Bedeutung ist der Füssener Totentanz im Kloster St. Mang, der älteste noch erhaltene Totentanzzyklus in Bayern (entstanden um 1602). Dass aber auch die Friedhofskapelle St. Maria in Babenhausen (Landkr. Unterallgäu) einen Totentanz beherbergt, ist weniger bekannt. Dabei verdienen die sieben, um 1722 entstandenen Fresken in der Friedhofskapelle Babenhausen durchaus eine nähere Betrachtung. Der Totentanz kommt ab dem Spätmittelalter in Europa als eigene Kunst- und Literaturgattung auf. Der personifizierte Tod, meist als Skelett dargestellt, holt Menschen unterschiedlichen Alters und aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten zum letzten Tanz. Die kunstvollen Bilderzyklen, angebracht in Kirchen, Klöstern und an Friedhofsmauern, sind als Reaktion auf verheerende Seuchen, vor allem die großen Pestepidemien, zu sehen. Der Totentanz soll an die Endlichkeit erinnern und vor Augen halten, dass Reichtum oder Macht im Augenblick des Sterbens nichtig sind. Die Bilder sollen den Tod bannen und die Gläubigen zu Todesbereitschaft, Buße und Umkehr aufrufen.
Isabella Braun wird 1815 als zweites von vier Kindern der Eheleute Maria Euphemia Braun, geb. Merklin, und Bernhard Maria Braun im mittelschwäbischen Marktflecken Jettingen im Mindeltal geboren. Der Vater wohnt als Rentamtmann in gräflich Stauffenberg’schem Dienst mit seiner Familie im Jettinger Schloss. Nach dem Tod des Vaters 1827 zieht die Familie nach Augsburg, wo Isabella Braun bis 1834 die Höhere Töchterschule der Englischen Fräulein besucht. Aus schwärmerischer Verehrung für ihre Präfektin Katharina di Graccho schreibt sie ihre ersten Gedichte. Danach besucht sie das Lehrerinnenseminar bei St. Ursula in Augsburg und legt beim Domkapitular und Jugendbuchautor Christoph von Schmid den besten Abschluss ab. 1837 wird sie als „Lehrverweserin“ an die Weibliche Elementar- und Feiertagsschule in Neuburg an der Donau berufen.
Wie Friederike Mayröcker einmal nicht ins Hofbräuhaus ging
2021 verstarb die weltbedeutende österreichische Lyrikerin Friederike Mayröcker. Mit Wien bzw. München war Mayröcker sehr verbunden: 2012 eröffnete ihre filmische „Gruszbotschaft“ das 1. Schamrock-Festival der Dichterinnen in München; auf Anregung von ihr gibt es seit 2014 auch regelmäßig einen Schamrock Festival-Tag in Wien. Friederike Mayröckers Wiener Wohnung ist nun ein Aufenthaltsort für Schreibende geworden und ihre Heimatstadt ehrt sie im Winter 2024/25 mit einer Ausstellung im Literaturmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek. Darüber und wie er Friederike Mayröcker bei einem ihrer Aufenthalte in München erlebte, schreibt der Autor und Journalist Armin Kratzert.
Das Literaturportal Bayern widmet sich der Literatur in Bayern in all ihren Facetten, der Vermittlung und Förderung sowie der Teilhabe an wichtigen kulturellen Debatten und Themen. Es nimmt am literarischen Leben teil, gestaltet dieses mit und informiert über die literarische Kultur des Freistaats in Vergangenheit und Gegenwart. Dabei greift es auch zukunftsrelevante Aspekte auf. In den verschiedenen Bereichen des Portals finden Sie Autoren-, Institutionen- und Preislexika ebenso wie Berichte, Blogs und Publikationen, Veranstaltungen und aktuelle Entwicklungen. Durch die Verortung und Verknüpfung von Inhalten wird für die Städte und Regionen Bayerns eine vielschichtige Plattform geschaffen.
Das Literaturportal Bayern ist ein Vorhaben der Bayerischen Staatsbibliothek, getragen und begleitet vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst und unterstützt von der Landeshauptstadt München. Für die Literatur in München kooperiert das Literaturportal mit der Monacensia im Hildebrandhaus. Darüber hinaus arbeitet es mit zahlreichen Einrichtungen im gesamten Freistaat Bayern zusammen und ist jederzeit offen für weitere Kooperationen.