Die Stadt Pfaffenhofen an der Ilm vergibt in Erinnerung an den Schriftsteller Joseph Maria Lutz jährlich ein Aufenthaltsstipendium im Bereich Literatur. Wohnort des Stipendiaten ist der Flaschlturm, ein kleines Barockgebäude in der Altstadt, das 2013 kernsarniert wurde. Das Stipendium ist dazu bestimmt, Schriftstellerinnen und Schriftstellern während ihres Aufenthalts die Möglichkeit zu geben, literarische Arbeiten zu beginnen, zu realisieren oder fertigzustellen. Antragsberechtigt sind jegliche Schreibende, die in ihrem bisherigen Schaffen eine literarische Befähigung erkennen lassen. Daneben ist der oder die Stipendiat/in dazu verpflichtet, sich während des Aufenthalts literarisch mit der Stadt Pfaffenhofen auseinanderzusetzen. Das Stipendium wird für Mai bis Juli 2026 vergeben. Die Bewerbungsfrist endet am 24. November 2025.
Die Chiemgauer Marktgemeinde Grassau lädt wieder ein zum Kurzgeschichten-Wettbewerb „Grassauer Deichelbohrer“. Bewerben können sich alle deutschsprachigen Autorinnen und Autoren. Es gibt keine Altersbegrenzung, auch das Genre innerhalb der Prosaform ist frei. Für jede Teilnahme ist nur eine Einreichung möglich. Prämiert werden diesmal die besten Kurzgeschichten zum Thema „sag nichts!“. Einsendeschluss ist der 30. November 2025.
Das internationale Theaterfestival SPIELART findet seit 1995 alle zwei Jahre in München statt. Zu Gast sind in der Regel über 20 internationale Theater- und Performancegruppen. SPIELART verwandelt die Stadt alle zwei Jahre in eine Bühne für die intensive Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftspolitischen Fragestellungen. Alles in Form von Inszenierungen, Performances, Lectures und Installationen – viele davon als deutsche Erst- oder Uraufführungen. Unter dem Motto „Some Kind of Tomorrow“ versammelt das Festival dieses Jahr künstlerische Positionen, die fragen, wo wir stehen und wohin wir uns bewegen wollen: geistig, körperlich und als Gemeinschaft.
Anna Maria Zettl wird am 14. Mai 1892 in Kaufbeuren geboren. Die heimatkundlich interessierte Autorin schreibt – häufig unter ihrem Pseudonym Anna-Bäsle – zahlreiche Beiträge für die lokale Zeitung und Gedichte in Mundart. Sie prägt das kulturelle Leben ihrer Heimatstadt, wo sie 1978 im Alter von 86 Jahren stirbt.
Der Ende der 1990er-Jahre geborene Lion Christ ist Schriftsteller und Drehbuchautor. Seine Prosa ist geprägt von seiner Leidenschaft für den Film und seinem Aufwachsen mit dem Dialekt als ‚Muttersprache‘ im ländlichen, kleinbürgerlichen Oberbayern, aber auch von seiner Sehnsucht nach Ausbruch und queerer Selbstfindung.
Nachruf auf Eugen Gomringer. Eine persönliche Würdigung
Am 21. August verstarb im hohen Alter von 100 Jahren Eugen Gomringer, der Begründer der Konkreten Poesie, in seiner Wahlheimat Bamberg. Der schweizerisch-bolivianische Lyriker konnte in fünf Sprachen schreiben und begriff Dichtung, in kritischer Abgrenzung zur Nationalliteratur, stets als Vielsprachigkeit, als ein internationales Sprachgewebe. Gomringer wirkte insbesondere in Deutschland; der Region Oberfranken blieb er in besonderer Weise verbunden. Eine persönliche Würdigung an die inspirierende Wirkung, die seine Gedichte bis heute entfalten können.
Eindrücke vom Auftakt zum 45. Erlanger Poet*innenfest 2025
Im August 2025 fand das 45. Erlanger Poet*innenfest statt. Von Freitag bis Sonntag fanden wie üblich im Schlossgarten, aber auch im Markgrafentheater, in einem Altersheim, in den Lamm-Lichtspielen und an anderen Orten zahlreiche Veranstaltungen mit Autorinnen und Autoren, zu Literatur und Politik statt. Einen Eindruck vom Auftakttag, dem 29. August 2025, vermittelt das Literaturportal Bayern.
12. Ichenhausener Synagogengespräch: Klaus Wolf spricht mit Ludwig Spaenle
Seit 2022 finden in der ehemaligen Synagoge in Ichenhausen, heute ein Museum und Haus der Begegnung, die Ichenhausener Synagogengespräche statt. Die Gespräche haben, ähnlich wie die Reihe der deutsch-jüdischen Gespräche des Literaturportal Bayerns, das Ziel, „von jüdischen Werten ausgehend aktuelle Debatten mit Strahlkraft in die Gesellschaft [zu] tragen, nicht zuletzt angesichts eines immer lauter werdenden Antisemitismus“. Angestoßen wurden sie von dem Schriftsteller, Journalisten, Politologen und Historiker Dr. Rafael Seligmann gemeinsam mit Prof. Dr. Klaus Wolf, Germanist und Lehrprofessor für bayerische Literatur an der Universität Augsburg sowie Vorsitzender der Stiftung zum Erhalt der einstigen Synagoge. Die Gespräche finden vierteljährlich mit prominenten Gästen statt. Das zwölfte Gespräch führte Klaus Wolf am 26. Juni 2025 mit Dr. Ludwig Spaenle, dem Beauftragten der bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe.
2016 entsteht das erste Selfpublishing-Magazin in Deutschland: der selfpublisher. Der Selfpublisher-Verband e.V. versammelt hier Informationen und Neuigkeiten für Autorinnen und Autoren, die fernab der traditionellen Verlagsszene publizieren.
Die Erbauungsschriftstellerin und Lieddichterin Maria Crescentia Höß wird als sechstes von acht Kindern des Webers Mathias Höß und seiner Frau Luzia am 20. Oktober 1682 in Kaufbeuren geboren. Wegen ihrer Frömmigkeit und lebensnahen Klugheit genießt sie bereits zu Lebzeiten Anerkennung und Verehrung. Neben ihrem umfangreichen Briefwechsel umfasst ihr schriftstellerisches Werk Gedichte und Gebete, worin sie nicht zuletzt ihr mystisches Erleben einkleidet. Am Ostersonntag, den 5. April 1744 stirbt Crescentia Höß. 1900 wird sie selig-, 2001 heiliggesprochen.
Zum 125. Geburtstag von Thomas Wolfe. Eine Würdigung
Am 3. Oktober 1900 kam Thomas Wolfe (Thomas Clayton Wolfe) als letztes von acht Kindern eines pennsylvania-deutschen Steinmetzen und seiner Frau, die englisch-schottische Wurzeln hatte, in Ashville, North Carolina zur Welt. Wolfe, der inzwischen als einer der bedeutendsten Autoren der amerikanischen Literatur des 20. Jahrhunderts gilt, starb mit nur 38 Jahren an Gehirntuberkulose. Deutschland, und insbesondere München, hat der sprachgewaltige Autor mit seinen Deutschlanderzählungen ein literarisches Denkmal gesetzt. Hier wurde er als der „amerikanische Homer“ zunächst noch stürmischer gefeiert als in den USA. Dass Deutschland im Wahn des Faschismus unterging, hat Thomas Wolfe nicht wirklich verkraftet. Anlässlich seines 125. Geburtstags erinnert Andrea Heuser an den so zerrissenen wie, mit William Faulkner, „überragenden Autor seiner Generation“, in Form einer persönlichen, dreiteiligen Würdigung.
Das Literaturportal Bayern widmet sich der Literatur in Bayern in all ihren Facetten, der Vermittlung und Förderung sowie der Teilhabe an wichtigen kulturellen Debatten und Themen. Es nimmt am literarischen Leben teil, gestaltet dieses mit und informiert über die literarische Kultur des Freistaats in Vergangenheit und Gegenwart. Dabei greift es auch zukunftsrelevante Aspekte auf. In den verschiedenen Bereichen des Portals finden Sie Autoren-, Institutionen- und Preislexika ebenso wie Berichte, Blogs und Publikationen, Veranstaltungen und aktuelle Entwicklungen. Durch die Verortung und Verknüpfung von Inhalten wird für die Städte und Regionen Bayerns eine vielschichtige Plattform geschaffen.
Das Literaturportal Bayern ist ein Vorhaben der Bayerischen Staatsbibliothek, getragen und begleitet vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst und unterstützt von der Landeshauptstadt München. Für die Literatur in München kooperiert das Literaturportal mit der Monacensia im Hildebrandhaus. Darüber hinaus arbeitet es mit zahlreichen Einrichtungen im gesamten Freistaat Bayern zusammen und ist jederzeit offen für weitere Kooperationen.