„Aber beim dritten Versuch besuchte Flo die Insel doch. Der Fährmann war anders, auch in Tracht, aber nicht wie der erste und nicht wie Charon, sondern ein fröhlicher Kerl, vielleicht ein bisschen beschwipst. Er redete in kabarettistischem Bairisch, was auch für diejenigen verständlich ist, die kein Bairisch können, stand am Steuer und schaffte es, den Passagieren sehr viel zu erzählen und sie hundert Meter lang zum Lachen zu bringen ... dabei muss man wissen, wie langsam das Boot fährt.“
Einsendeschluss Kulturförderpreis der Stadt Aichach
Die Stadt Aichach schreibt alle drei Jahre einen Kulturförderpreis aus. Der mit 2.500 Euro dotierte Preis wird an Akteure aus allen künstlerischen Bereichen vergeben, ob bildende oder darstellende Kunst, Musik, Tanz, Literatur, Fotografie, Film oder Ähnliches. Infrage kommen Einzelpersonen oder Gruppen, die einen herausragenden Beitrag zum kulturellen Leben in Aichach leisten. Die Nominierten müssen entweder in Aichach geboren sein, bei Ablauf der Bewerbungsfrist ihren Wohnsitz seit mindestens einem Jahr oder ihre Arbeitsstätte seit mindestens fünf Jahren in der Stadt Aichach haben. Einsendeschluss ist der 18 Juni.
Einsendeschluss Kulturförderpreis der Stadt Straubing
Der seit 1985 bestehende Straubinger Kulturförderpreis wird jährlich gemeinsam von der Dr.-Franz-und-Astrid-Ritter-Stiftung und der Stadt Straubing vergeben. Der Preis an junge Künstlerinnen und Künstler aller Sparten ist mit 6.000 Euro dotiert und kann auf mehrere Personen aufgeteilt werden. Zulässig sind sowohl Vorschläge als auch Eigenbewerbungen. Die Bewerberinnen und Bewerber dürfen zum Zeitpunkt des Bewerbungsschlusses das 35. Lebensjahr nicht überschritten haben und müssen durch Geburt, Leben oder Werk einen Bezug zu Straubing nachweisen können. Einsendeschluss ist der 30. Juni.
Schreibworkshops, Lesungen und die gesamte Vielfalt der regionalen Literaturszene: Die „texttage.nuernberg“ laden erneut ein, Bestsellerautorinnen und -autoren kennenzulernen, ihnen über die Schulter zu blicken und zugleich auf dem „textualienmarkt“ umsonst und draußen in die fränkische Literaturszene einzutauchen. Jede und jeder kann bei Nürnbergs größtem Literatur-Event mitmachen, sich im Schreiben ausprobieren und kreativ werden. Von Donnerstag bis Sonntag geben Martina Hefter, Behzad Karim Khani, Dagmar Leupold, Ulla Lenze, Mithu Sanyal, Rasha Khayat, Jonas Lüscher, Helena Hegemann, Marijpol, Erik Kriek, Simone Atangana Bekono, Kristina Pfister und Yuko Kuhn Schreibworkshops oder gewähren in Lesungen und Gesprächen Einblicke in die Entstehung ihrer Geschichten.
Der aus Bayern stammende Autor Jonas Theresia wird 1995 geboren. Mit seinem Debütroman Toyboy zeigt Jonas Theresia, dass er die Fähigkeit besitzt, komplexe Aspekte der Realität in eine literarische Form zu übersetzen.
Der Autor und Politiker Dieter Lattmann wird am 15. Februar 1926 in Potsdam geboren. Mit seinem Einsatz für die Einführung der Künstlersozialversicherung spielt er eine wichtige Rolle für den heutigen Kulturbetrieb und die soziale Absicherung deutscher Schriftsteller. Am 17. April 2018 stirbt Dieter Lattmann in München.
„An der Leine“. Eine Illustrations-Serie von Benjamin von Eckartsberg
Benjamin von Eckartsberg lebt und arbeitet in München als freiberuflicher Illustrator und Comic-Szenarist (Die Chronik der Unsterblichen, Gung Ho, Batman-The World, Tuskegee Ghost, Mord im Orient Express). Seine Arbeit als Comic-Autor unterbricht er mehrmals täglich, um mit seiner Hündin Wookie in den Isarauen Gassi zu gehen. Seine davon inspirierte Illustrations-Serie „An der Leine“ ist ein persönliches, frei vor sich hinwachsendes Projekt, von dem Benjamin von Eckartsberg hier auf dem Literaturportal Bayern zum ersten Mal einige Arbeiten zeigt.
Die Berliner Schriftstellerin Tanja Dückers denkt über den Essay Verzweiflungen (2025) von Heike Geißler nach
Die Schriftstellerin Heike Geißler findet in ihrem, in unserem Leben viele Anlässe für Verzweiflung. Woher kommt die Menschenfeindlichkeit in der Gesellschaft – von den Geschlechterrollen, dem Heroismus, der Militarisierung? Sie wehrt sich gegen Rechtsextremismus, feindselige Strukturen und nicht aushaltbare Verhältnisse. Und übt einen neuen Ansatz, um daraus Trost und Mut zu schöpfen.
Von Drosselweg bis Großfriedrichsburg: Wie Straßennamen unsere Geschichten erzählen
Manche wohnen in der Drosselstraße, andere in der Hortensienstraße – und wieder andere müssen „Großfriedrichsburger Straße“ auf jeden Brief schreiben. Von der Wendl-Dietrich bis zur Ilimskaja: Straßennamen erzählen mehr, als man denkt. Sie spiegeln Macht, Erinnerung, politische Umbrüche und kulturelle Trends. Warum Straßen nach Kolonien benannt wurden, wieso die Gassen in München verschwanden, weshalb so wenige Straßen Frauennamen tragen und wieso manche Menschen anscheinend ihrem Nachnamen nachziehen – der persönliche Streifzug von Volha Hapeyeva zeigt, wie tief die Geschichten unter unseren Adressen liegen.
Am 15. Mai 2021 starb in München der aus Teheran stammende Schriftsteller SAID. SAID kam 1965 als Student in die bayerische Landeshauptstadt. Nach dem Sturz des Schah 1979 kehrte er wieder zurück in seine iranische Heimat, sah aber unter dem Regime der Mullahs keine Möglichkeit zu bleiben. Seither lebte er im Münchner Stadtteil Giesing – als deutschsprachiger und mehrfach ausgezeichneter Dichter aus dem Iran. Der folgende Spaziergang von Sara Gómez, die SAID von Kindertagen an kannte, führt vom Ostfriedhof entlang der Tegernseer Landstraße zur Giesinger Stadtbibliothek und vermittelt einen Einblick in SAIDs Schreiben und Themen: Tod und Liebe, Wohnen und Mietmarkt, Heimat und Exil, Engagement und Freundschaften. Den Abschluss bildet die Monacensia im Hildebrandhaus, wo SAIDs Nachlass archiviert ist. In den Spaziergang fließen auch Texte SAIDs und anderer Autorinnen und Autoren ein.
Carry Brachvogel wird als Tochter des jüdischen Kaufmanns Heinrich Hellmann und seiner zwanzig Jahre jüngeren Frau Zerlinda Karl-Hellmann geboren. Zusammen mit ihrem Bruder Siegmund wächst sie in der Münchener Residenzstraße auf, bis die Familie schließlich ein Haus an der Brienner Straße bezieht. Schon früh verspürt sie den Drang nach künstlerischer Betätigung. Nach einer standesgemäßen Erziehung zur höheren Tochter heiratet sie 1887 den katholisch-schlesischen Schriftsteller und Journalisten Wolfgang Brachvogel, der Redakteur bei den Münchner Neuesten Nachrichten ist. 1888 wird die gemeinsame Tochter Fedora geboren, ein Jahr darauf Sohn Heinz-Udo. Während Fedora religionslos bleibt, wird Heinz-Udo nach dem Vater römisch-katholisch getauft. 1892 stirbt Carry Brachvogels Ehemann. Sie selbst beginnt zu schreiben und veröffentlicht 1895 ihren ersten Roman Alltagsmenschen.
Wie Victor Klemperer im Frühjahr 1945 durch den Landkreis Tirschenreuth reiste
Der Literaturwissenschaftler, Romanist und Politiker Victor Klemperer (1881-1960) ist neben seiner 1947 erschienenen Abhandlung LTI über die Sprache im Nationalsozialismus vor allem durch seine ab 1995 u.d.T. Ich will Zeugnis ablegen bis zum letzten (1933-1945) herausgegebenen Tagebücher bekannt, in denen er akribisch seine Alltagserfahrungen im Zeichen der Ausgrenzung aus der deutschen Gesellschaft während der NS-Zeit dokumentierte. 1945 nutzte Victor Klemperer das Chaos der Bombennacht auf seinen Wohnort Dresden, um sich mit seiner Frau auf die Flucht durch Sachsen und Bayern zu begeben. Bernhard M. Baron ist den lokalen Spuren Klemperers in dessen Aufzeichnungen nachgegangen.
Das Literaturportal Bayern widmet sich der Literatur in Bayern in all ihren Facetten, der Vermittlung und Förderung sowie der Teilhabe an wichtigen kulturellen Debatten und Themen. Es nimmt am literarischen Leben teil, gestaltet dieses mit und informiert über die literarische Kultur des Freistaats in Vergangenheit und Gegenwart. Dabei greift es auch zukunftsrelevante Aspekte auf. In den verschiedenen Bereichen des Portals finden Sie Autoren-, Institutionen- und Preislexika ebenso wie Berichte, Blogs und Publikationen, Veranstaltungen und aktuelle Entwicklungen. Durch die Verortung und Verknüpfung von Inhalten wird für die Städte und Regionen Bayerns eine vielschichtige Plattform geschaffen.
Das Literaturportal Bayern ist ein Vorhaben der Bayerischen Staatsbibliothek, getragen und begleitet vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst und unterstützt von der Landeshauptstadt München. Für die Literatur in München kooperiert das Literaturportal mit der Monacensia im Hildebrandhaus. Darüber hinaus arbeitet es mit zahlreichen Einrichtungen im gesamten Freistaat Bayern zusammen und ist jederzeit offen für weitere Kooperationen.