„Ich mache weiter, mach weiter, geh weiter, lächle weiter, antworte jedem mit Witzen auf alles, dann geh ich, versteck mich, breche nieder wie ein Tier, breche nieder auf meine Nächsten, auf die Kinder, auf die, die ich retten wollte. Es trägt mein Dach in Wellen davon, wirbelnd wie ein Hurrikan, gelb-Sahara-lose, es trifft alle, die mir nah sind, mir etwas bedeuten. Dann brenne ich mir Vorwürfe ein, präzise, unfehlbar, stechend, glutheiß. Morgens schieb ich die Teile zusammen zu einem hübschen Homunkulus-Haufen.“
Einsendeschluss Kunstförderpreis der Stadt Augsburg
Die Stadt Augsburg vergibt jährlich Kunstförderpreise in den Sparten Architektur, Ballett, Bildende Kunst, Design, Musik, Literatur und Schauspiel. Der Preis soll eine Anerkennung der besonderen Begabung junger Künstlerinnen und Künstler sein, die im Raum Augsburg geboren sind oder dort seit mindestens drei Jahren ihren Wohnsitz gehabt haben. Für den Kunstförderpreis ist eine Eigenbewerbung erforderlich. Vom 1. bis zum 31. Mai können die Bewerbungen wieder im Kulturamt Augsburg eingereicht werden.
Einsendeschluss Kulturförderpreis der Stadt Aichach
Die Stadt Aichach schreibt alle drei Jahre einen Kulturförderpreis aus. Der mit 2.500 Euro dotierte Preis wird an Akteure aus allen künstlerischen Bereichen (z.B. bildende Kunst, Musik, darstellende Kunst, Tanz, Literatur, Fotografie, Film etc.) vergeben. Die aktuelle Ausschreibung läuft noch bis 18. Juni.
NU:Lit – Festival für ungewohnte Literatur in Neu-Ulm (14.5. – 22.5.)
Das Leben ist ernst genug. Zeit, den Meistern des literarischen Humors die Bühne zu überlassen. An ausgesuchten Orten im Stadtraum Neu-Ulm gibt es bei NU:LIT seit 2024 die unterschiedlichsten Spielarten des Humors in der Literatur zu erleben. NU:LIT, ein Konzept von Autor und Verleger Florian L. Arnold, ist dezentral und barrierefrei und bringt die Kultur in die Stadtteile. Das ca. einwöchige Festival bietet dieses Jahr Satirikern wie Ella Carina Werner, Schriftstellern wie Björn Kuhligk und Debütanten wie Patrick Holzapfel eine Bühne.
Marion Zechner wird 1979 als Tochter eines österreichischen Vaters und einer deutschen Mutter in München geboren. Mit ihrem Schreiben schafft sie sich selbst und ihren Lesern einen Raum der Möglichkeiten, ohne dabei die Realität und ihre Ernsthaftigkeit aus den Augen zu verlieren.
Michael Kothe, Jahrgang 1953, beginnt 2018 mit dem Schreiben. Kothe veröffentlicht Romane, selbstpublizierte eBooks und Texte in Anthologien sowie Literaturmagazinen. Dabei bewegt er sich fließend zwischen epischer Fantasy, Kriminalromanen und Kurzgeschichten.
Ein Gespräch zum 80. Todestag von Dietrich Bonhoeffer
Kann man Mut lernen? – Im April 1945 wurde Dietrich Bonhoeffer im Konzentrationslager Flossenbürg für seine Überzeugungen hingerichtet. Anlässlich des 80. Gedenktages an das Leben, Sterben und Wirken des couragierten, weltweit geachteten Theologen, der, wie er sagte: „den Mut im Elternhaus lernte“, sprach das Literaturportal Bayern mit Johannes Bretting, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Bildungsabteilung der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg.
2025 wäre Thomas Mann 150 Jahre alt geworden. Passend dazu widmet Matthias Lohre seinen zweiten Roman Teufels Bruder der Italien-Reise von Thomas und Heinrich Mann. Ein geheimnisvoller Einblick in das Leben der beiden Rivalen, die vom literarischen Durchbruch träumen – prekären Arbeitsbedingungen, inneren Dämonen und dubiosen Verlegern zum Trotz. Sophia Merwald hat den Roman für das Literaturportal Bayern gelesen.
Der Hohenemser Literaturpreis für deutschsprachige Autorinnen und Autoren nichtdeutscher Erstsprache wird seit 2009 zweijährlich ausgeschrieben. Der mit 7.000 Euro dotierte Preis fokussiert das Zusammenspiel verschiedener kultureller Traditionen und Hintergründe sowie persönlicher Erfahrungen.
Drei ukrainische und drei deutsche literarische Stimmen stellen im Literaturportal Bayern die neueste ukrainische Literatur vor. Sie ist im Krieg nicht verstummt. Vielmehr präsentiert sie sich als ein wichtiger Teil der europäischen Gegenwartsliteratur. Dabei wird ein breites Spektrum der Reflexion der Kriegssituation durch Autorinnen und Autoren deutlich, die zugleich eine Selbstreflexion der Literatur darstellt. Und diese zusammengespannten deutschen und ukrainischen Darstellungen vermitteln eine besondere, erhellende Perspektive auf eine Literatur, die Unglaubliches zu erzählen hat. Dr. habil. Alexander Kratochvil, Literaturübersetzer aus dem Ukrainischen und Tschechischen sowie Slawist an der LMU München, stellt das Thema im Folgenden vor.
Herbert Schlüter wird am 16. Mai 1906 als Sohn eines wohlhabenden Fabrikanten in Berlin geboren. Nach dem frühen Tod des Vaters 1914 verliert die Familie das in Kriegsanleihen angelegte väterliche Vermögen. Herbert Schlüter muss mit der erlangten Obersekundareife das Gymnasium verlassen und eine Banklehre absolvieren. Eine Anstellung erhält er nach Abschluss der Lehre allerdings nicht. Schlüter ist ein leidenschaftlicher Leser, vor allem aber schreibt er erste Gedichte, die in der Zeitschrift Romantik veröffentlicht werden. Im Alter von 20 Jahren lernt er in Berlin den gleichaltrigen Klaus Mann kennen, der einige seiner Gedichte in die Anthologie jüngster Lyrik (1927) aufnimmt. Beide verbindet eine lebenslange Freundschaft, was ein Konvolut von Briefen aus den Jahren 1933 bis 1949 belegt. Sein literarisches Debüt hat Herbert Schlüter beim angesehenen S. Fischer Verlag, Berlin.
Horst Bienek, „Die Tagebücher 1951-1990“. Von Hans Pleschinski
Am 7. Mai jährte sich der 95. Geburtstag des 1990 verstorbenen Schriftstellers Horst Bienek. Als Kritiker, Romancier und Lyriker war Horst Bienek eine bestimmende Figur im Kulturbetrieb der Bundesrepublik. Letztes Jahr erschienen seine erstmals vollständig veröffentlichten Tagebücher, ein „großes Gesellschaftspanorama und seine ganz persönliche Lebensgeschichte“ (Hanser). Der Münchner Schriftsteller Hans Pleschinski hat sie gelesen und stellt sie für das Literaturportal Bayern vor.
Das Literaturportal Bayern widmet sich der Literatur in Bayern in all ihren Facetten, der Vermittlung und Förderung sowie der Teilhabe an wichtigen kulturellen Debatten und Themen. Es nimmt am literarischen Leben teil, gestaltet dieses mit und informiert über die literarische Kultur des Freistaats in Vergangenheit und Gegenwart. Dabei greift es auch zukunftsrelevante Aspekte auf. In den verschiedenen Bereichen des Portals finden Sie Autoren-, Institutionen- und Preislexika ebenso wie Berichte, Blogs und Publikationen, Veranstaltungen und aktuelle Entwicklungen. Durch die Verortung und Verknüpfung von Inhalten wird für die Städte und Regionen Bayerns eine vielschichtige Plattform geschaffen.
Das Literaturportal Bayern ist ein Vorhaben der Bayerischen Staatsbibliothek, getragen und begleitet vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst und unterstützt von der Landeshauptstadt München. Für die Literatur in München kooperiert das Literaturportal mit der Monacensia im Hildebrandhaus. Darüber hinaus arbeitet es mit zahlreichen Einrichtungen im gesamten Freistaat Bayern zusammen und ist jederzeit offen für weitere Kooperationen.