„In der Stadt war es gang und gäbe, sich den ganzen Tag mit Erzählungen, Farben, Klängen und Gerüchen zu umgeben, die einen ständig bei Laune hielten und perfekt auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmt waren. KI-generierte E-Tainments, immer den richtigen Ton treffend, die richtige Stimmung erzeugend. [...] Jeder Mensch trug seine private Unterhaltungsumgebung stets mit sich, solange er oder sie seine oder ihre Mobilgläser aufhatte.“
Aus der Kurzgeschichte „Standby“ von Moritz Eggert
Bewerbung Schreibwettbewerb für Schülerinnen und Schüler
Seit 1996 lobt das Kulturamt Ingolstadt jedes Jahr einen Schreibwettbewerb für Ingolstädter Schülerinnen und Schüler aus. In jedem Jahr werden Geschichten zu anderen Themen gesucht. Dieses Jahr widmet sich der Schreibwettbewerb dem Thema „Träume und Gedanken kennen keine Schranken“. Teilnehmen können Ingolstädter Kinder und Jugendliche ab 9 bis einschließlich 18 Jahren (vierte bis zwölfte Klasse). Die Siegerinnen und Sieger dürfen ihre Texte bei einer Sonntagsmatinée im Rahmen der Ingolstädter Literaturtage vorstellen. Die Beiträge können bis 24. Februar 2025 beim Kulturamt der Stadt oder per E-Mail eingereicht werden.
Neben dem Kulturpreis verleiht die Bayernwerk AG seit 2007 auch den Kinderbibliothekspreis und vergibt ihre Lesezeichen an engagierte öffentliche Büchereien in den bayerischen Regionen. Die Lesezeichen sind mit je 1.000 Euro dotiert und werden jährlich an 50 ausgewählte Büchereien vergeben. Diese Unterstützung ist zweckgebunden und dient dem Kauf neuer Bücher und Medien. Bewerben können sich öffentliche Büchereien in kommunaler und kirchlicher Trägerschaft in Märkten, Städten und Gemeinden bis 100.000 Einwohnern. Die Preisträger werden zusammen mit der Bayerischen Staatsbibliothek / Landesfachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen und dem Sankt Michaelsbund ausgewählt. Die Bewerbungsphase läuft noch bis 21. Februar 2025.
Bewerbung Arbeitsstipendien des Freistaats Bayern für literarische Übersetzerinnen und Übersetzer
Das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst vergibt nach Maßgabe der im Haushalt bereit gestellten Mittel jährlich ein Arbeitsstipendium an eine literarische Übersetzerin oder einen literarischen Übersetzer. Über die Vergabe des Stipendiums entscheidet der Bayerische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst auf Vorschlag einer Jury. Für das Stipendium stehen 10.000 € zur Verfügung. Zur Förderung zugelassen sind nicht abgeschlossene anspruchsvolle Übersetzungen fremdsprachiger Literatur ins Deutsche (z.B. Belletristik, Lyrik, Genre-Literatur, Sachbuch mit literarischem Anspruch, Comic/Graphic Novel). Weitere Voraussetzung ist, dass mindestens ein Werk bereits veröffentlicht wurde. Bewerbungsschluss ist der 1. März 2025.
2025 feiert das Bamberger Literaturfestival sein 10-jähriges Jubiläum. Mit einer Rekordzahl an Autorinnen und Autoren sowie Veranstaltungen zeigt sich das Festival größer und vielfältiger denn je. Pünktlich zum Jubiläum präsentiert sich das Bamberger Literaturfestival außerdem mit einer frischen neuen Außendarstellung und einer ebenfalls neu gestalteten Website, die nicht nur visuell, sondern auch funktional optimiert wurde. Während des Festivals lesen diesmal Nora Gomringer, Hanns-Josef Ortheil, John von Düffel, Karin Dengler-Schreiber, Friedrich Ani, Lilly Lucas, Caroline Wahl, Arno Strobel, Heike Specht, Navid Kermani, Paul Maar u.v.a.
Der österreichisch-deutsche Autor Daniel Kehlmann wird mit seinen Romanen, die oft auf historischen Ereignissen oder Personen basieren, schon in jungen Jahren auch international bekannt. In Deutschland zählen seine Bücher zu einem wichtigen Bestandteil der Nachkriegsliteratur und werden bereits als Schullektüre gelesen.
Carl E. Ricé (gesprochen: Riké) wird 1947 in Hamburg geboren und lebt ab Mitte der 1960er Jahre in Bayern. Ab 1991 tritt er als Literatur-Erzähler auf und trägt eigene Geschichten, aber auch Stoffe der Weltliteratur, frei vor. Sein Hauptwerk, die Erzähl-Performance Das Kainszeichen. Geschichte einer Vergewaltigung, bringt er 1992 zur Uraufführung. Carl E. Ricé stirbt am 3.8.2024 im Alter von 76 Jahren in Augsburg.
Ein Sammelband über Alfred Andersch rührt an grundsätzlichen Fragen von Demokratie und Engagement
Seit 2005 bringt die edition text + kritik unter dem Titel treibhaus ein Jahrbuch für die Literatur der fünfziger Jahre heraus. Wie der Titel vermuten lässt, hatten die ersten beiden Bände Wolfgang Koeppen zum Schwerpunkt. Die meisten folgenden Jahrgänge widmeten sich mit Wolfgang Hildesheimer und Wolfdietrich Schnurre nur zweimal einzelnen Autoren; meist waren die Bände thematisch ausgerichtet. Der wiederum einer Einzelpersönlichkeit gewidmete Jahrgang 2024 rückt Alfred Andersch in den Fokus. Gerald Fiebig stellt die Eindrücke seiner Lektüre – anlässlich zu Andersch' 111. Geburtstag am 04. Februar – vor.
Vom Sinn der Sauklaue für die Wissenschaft oder: Zettelkästen als Geisteshalter
Die 158. Ausgabe der Zeitschrift Literatur in Bayern widmet sich dem Schwerpunkt Vom Geist der Universität. Im folgenden Artikel geht Friedrich Ulf Röhrer-Ertl der Frage nach, wie Wissen über die Jahrhunderte gespeichert und exzerpiert wurde und warum es auch heute noch sinnvoll ist, die Funktionsweise von Zettelkästen zu kennen.
9. Ichenhauser Synagogengespräch: Rafael Seligmann spricht mit Klaus Ceynowa
Seit 2022 finden in der ehemaligen Synagoge in Ichenhausen, heute ein Museum und Haus der Begegnung, die Ichenhauser Synagogengespräche statt. Die Gespräche haben das Ziel, „von jüdischen Werten ausgehend aktuelle Debatten mit Strahlkraft in die Gesellschaft [zu] tragen, nicht zuletzt angesichts eines immer lauter werdenden Antisemitismus“. Angestoßen wurden sie von dem Schriftsteller, Journalisten, Politologen und Historiker Dr. Rafael Seligmann gemeinsam mit Prof. Dr. Klaus Wolf, Germanist und Lehrprofessor für bayerische Literatur an der Universität Augsburg sowie Vorsitzender der Stiftung zum Erhalt der einstigen Synagoge. Die Gespräche finden vierteljährlich mit prominenten Gästen statt. Das neunte Gespräch führte Rafael Seligmann am 10. Oktober 2024 mit dem Generaldirektor der Bayerischen Staatsbibliothek Dr. Klaus Ceynowa.
Lucas Fassnacht alias Kai Marian lebt und schreibt in Nürnberg. In der Poetry-Slam-Szene hat er sich früh einen Namen gemacht. Seine Texte reichen von Erzählungen über Thriller und Krimis bis hin zu seinem ersten Sachbuch über ChatGPT. Fassnacht ist immer auf der Suche nach Antworten auf die großen Fragen unserer Zeit: sozio-politisch, gesellschaftlich oder bio-ethisch. 2022 hat er den Nürnberger Kulturpreis verliehen bekommen, 2024 erhielt er den Förderpreis zum August-Graf-von-Platen-Literaturpreis. Seinen aktuellen Sci-Fi-Roman Das Artefakt veröffentlicht er unter Pseudonym. Die folgenden zwei Kapitel sind ein Vorabdruck des Romans, der im März 2025 erscheint.
Sibylla Schuster wird 1639 als Tochter eines Goldschmieds und Siegelschneiders in Memmingen geboren. Sie ist das erste von insgesamt elf Kindern. Die Bibliothek des Großvaters wird ihr zum Hort des Geistes und des Glaubens: Anstatt sich mit ihren Altersgenossen abzugeben, interessiert sich Sibylla lieber für die Bibel und (andere erbauliche) barocke Werke: die Tragödien des Daniel Caspar von Lohenstein, die Dichtungen von Andreas Gryphius, Martin Opitz, Georg Philipp Harsdörfer, Simon Dach und Christian Hofmann von Hofmannswaldau. Ihren Lehrern fällt sie durch ihr „vortreffliches Gedächtnis“ und ihren „tiefsinnigen Verstand“ auf.
… so sagte mir ein Kind nicht ohne Verwunderung, als es Maurer bei der Arbeit sah: „Papa, es sind also noch nicht alle Häuser gebaut?“ (Paul Veyne). Wenn Steine schreiben könnten – Der in München lebende Autor Daniel Bayerstorfer lässt sich in seinem thematischen Essay auf die Erzählungen von Steinen ein, die in den Städten Prag, Köln und Straßburg gewissermaßen zu Schrift-Stellern werden.
Das Literaturportal Bayern widmet sich der Literatur in Bayern in all ihren Facetten, der Vermittlung und Förderung sowie der Teilhabe an wichtigen kulturellen Debatten und Themen. Es nimmt am literarischen Leben teil, gestaltet dieses mit und informiert über die literarische Kultur des Freistaats in Vergangenheit und Gegenwart. Dabei greift es auch zukunftsrelevante Aspekte auf. In den verschiedenen Bereichen des Portals finden Sie Autoren-, Institutionen- und Preislexika ebenso wie Berichte, Blogs und Publikationen, Veranstaltungen und aktuelle Entwicklungen. Durch die Verortung und Verknüpfung von Inhalten wird für die Städte und Regionen Bayerns eine vielschichtige Plattform geschaffen.
Das Literaturportal Bayern ist ein Vorhaben der Bayerischen Staatsbibliothek, getragen und begleitet vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst und unterstützt von der Landeshauptstadt München. Für die Literatur in München kooperiert das Literaturportal mit der Monacensia im Hildebrandhaus. Darüber hinaus arbeitet es mit zahlreichen Einrichtungen im gesamten Freistaat Bayern zusammen und ist jederzeit offen für weitere Kooperationen.