Wem gehört die Wahrheit?

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Fahndungsaufruf nach Joseph Bärtl von 1927

Andrea Maria Schenkels Erstling machte die begeisterte Leserin und Mutter dreier Kinder über Nacht zur Starautorin. Im März 2006 führte das im Januar erschienene Buch die Krimiwelt-Bestenliste an. 2007 erhielt Andrea Maria Schenkel dafür den Deutschen Krimipreis, den Friedrich-Glauser-Preis sowie – mit dem von Monica Bleibtreu gelesenen Hörbuch – den internationalen Corine-Buchpreis. 2008 folgte der Martin Beck Award für den besten internationalen Kriminalroman. Der Stoff lieferte die Vorlage zu einer Hörspielfassung (NDR 2007), die Übersetzungsrechte wurden in 14 verschiedene Länder verkauft, mehrere Theaterfassungen und eine Verfilmung (2009) wurden realisiert. Bis November 2009 wurde das Buch eine Million Mal verkauft und in bislang 20 Sprachen übersetzt. Unter dem Titel The Murder Farm, publiziert bei Querus US, liegt Tannöd seit 2014 auch dem amerikanischen Markt vor.

Die Mordnacht von Hinterkaifeck, in der auf einem Einödhof in der Nähe von Schrobenhausen sechs Menschen – davon zwei Kinder – von einem unbekannten Täter auf grausame Weise erschlagen wurden, hat bis heute nicht nur den Stoff für Romane, Filme und Theaterstücke und Dokumentationen geliefert. Angefangen bei dem ehemaligen Redakteur des Donaukuriers Josef Ludwig Hecker, dessen Aufzeichnungen Hinterkaifeck – Eine düstere Erinnerung aus dem Jahr 1972 in der Wochenendbeilage „Der Sonntag“ des Donaukuriers veröffentlicht wurden. Auch der Journalist und  Schriftsteller Peter Leuschner verfasste zwei Sachbücher über die Greueltat und beschuldigte Andrea Maria Schenkel des Plagiats. Dieser Vorwurf wurde 2009 in letzter Instanz vom Oberlandesgericht München abgewiesen.

Verfasst von: Monacensia Literaturarchiv und Bibliothek / Gunna Wendt

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