Elixiere des Teufels

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„Ich konnte mich selbst nicht wiederfinden“, klagt der Mönch Medardus in den Elixieren des Teufels und liefert im Verlauf der Geschichte detaillierte und vielschichtige Beschreibungen seines Seelenzustands, die in psychiatrische Lehrbücher Einzug halten könnten. 

Mein eigenes Ich, zum grausamen Spiel eines launenhaften Zufalls geworden und in fremdartige Gestalten zerfließend, schwamm ohne Halt in einem Meer all der Ereignisse, die wie tobende Wellen auf mich hereinbrausten. –

(E.T.A. Hoffmann: Die Elixiere des Teufels. Nachgelassene Papier des Bruders Medardus eines Kapuziners. Philipp Reclam jun. Verlag, Stuttgart 2000, S. 63)

Bald aber war es, als strahle der glühende Funke himmlischer Begeisterung durch mein Inneres – ich überließ mich ganz den Eingebungen des Moments. Ich fühlte, wie das Blut in allen Pulsen glühte und sprühte – ich hörte meine Stimme durch das Gewölbe donnern – ich sah mein erhobenes Haupt, meine ausgebreiteten Arme wie von Strahlenglanz der Begeisterung umflossen.

(Ebda., S. 31)

Verfasst von: Monacensia Literaturarchiv und Bibliothek / Gunna Wendt

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