Erich Ebermayer / „Explosionsunglück“ 1945

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Brennender Munitionszug im Hauptbahnhof Ingolstadt am 11. April 1945 (US-Aufkläreraufnahme).

Auch das lokale Eisenbahn-„Explosionsunglück“ vom 16. April 1945 finden wir in der Literatur wieder – in der Novelle Auferstanden (1948) von Erich Ebermayer. Der vom Wehrmachtsgefängnis Küstrin „verlagerte“ Deserteur Klaus Eberhard von Platen ist im Gefängnis „der nordbayerischen Stadt W.“ inhaftiert:

Auch daß heute morgen ein Munitionszug bei der Einfahrt zum Bahnhof getroffen und in die Luft geflogen sei, sickerte durch. Über die Front jedoch war nichts zu erfahren.

Und weiter:

Sie erfuhren auch, daß es der dreiundzwanzigste April sei und ein Montag.

Der Unterhaltungsautor Erich Ebermayer (Befreite Hände, Kaspar Hauser, Canaris), während der letzten Kriegsjahre Schlossherr auf Kaibitz bei Kemnath und Verwalter des schlesischen Gerhart-Hauptmann-Archivs, verwechselt leider hier die Daten, denn am 22. April 1945 besetzt bereits die US-Army die „Max-Reger-Stadt“.

Trotz dieser kleinen Marginalie erinnert die Stimmung stark an Albrecht Goes (verfilmte) Novelle Unruhige Nacht (1950).

(Erich Ebermayer: Auferstanden. Novelle. Überlingen 1948, S. 24.)

Verfasst von: Bernhard M. Baron / Bayerische Staatsbibliothek

Sekundärliteratur:

Baron, Bernhard M. (2014): Erich Ebermayer in Kaibitz. Erinnerung an einen (fast) vergessenen Schriftsteller und Drehbuchautor. In: Oberpfälzer Heimat 58, S. 219-229.

Dill, Harald G.; Hetz, Karlheinz (2011): Der Luftkrieg in Nordostbayern. Ein vergessenes Kapitel unserer Heimatgeschichte. Weißenstadt, S. 124.



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