Zukunftswiesn

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Nostalgisch-futuristisches Zeppelinkarussell auf der Wiesn um 1950 (Verlag und Bildarchiv Sebastian Winkler)

Über die Theresenwiese geht der elektrische Schlag und das „Mof“, einst Münchner Oktoberfest genannt, ist eröffnet. Die amtliche Rechenmaschine registriert knapp eine Million Besucher, die in Badetrikots, Papierhemden und Guttaperchaanzügen zur Bavaria aufschauen und dazu im Munde ihre Kaugummi schmatzen lassen.

Ernst Hoferichter: Oktoberfest anno 2000. In: Jugend 34 (1929), S. 40

 

Natürlich gibt es jetzt, da wir im jahr 2020 sind, die Wiesn noch. Sogar größer denn je, mit mehr Teilnehmern als je zuvor, man schätzt sie weltweit auf mehr als hundert Millionen. Aber es gibt sie praktisch nicht mehr in München, nicht mehr auf dem angestammten Platz auf der Theresienwiese, wo 1810 alles begonnen hat. Das Oktoberfest war ins weltweite Netz (www = worldwidewiesn) gegangen, ist dort gefangen und, so wie es ausschaut, für seine Geburtsstadt praktisch verloren. Revival sehr, sehr ungewiß.

Ernst Fischer, Dieter Hanitzsch und Wolfgang Görl: Wahnsinns-Wiesn. Letzte Wahrheiten über das Oktoberfest. Verlag Süddeutsche Zeitung, München 2009, S. 14

Verfasst von: Monacensia Literaturarchiv und Bibliothek

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