Elisabeth Mann Borgese und der Schutz der Meere

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Thomas Mann mit seiner Familie, Nidden 1931 (Postkarte).

Die Lieblingstochter Thomas Manns war eine der Pionierinnen zum Schutz der Ozeane. Die gerechte Verteilung der Ressourcen war der Kosmopolitin, die vier Staatsbürgerschaften besaß, sehr wichtig. Zeit ihres Lebens stritt die Professorin für Politische Wissenschaft und Internationales Seerecht an der Universität Hallifax für globale Richtlinien zum Schutz der Meere, deren Bedeutung für das ökologische Gleichgewicht lange unterschätzt wurde. 1972 gründete sie auf Malta das International Ocean Institut, ein Netzwerk für ökologische, ökonomische und rechtliche Fragen. Sie war die erste Frau, die dem legendären Club of Rome angehörte, und war maßgeblich an der Verabschiedung der UN-Seerechtskonvention von 1982 beteiligt. Dass 1996 der Internationale Seegerichtshof in Hamburg seine Arbeit aufnehmen konnte und im Seerecht heute Meere als Gemeinerbe der Menschheit betrachtet werden, ist zu einem Großteil ihrem Einsatz geschuldet.

Schreiben wäre für mich überhaupt nicht infrage gekommen. Dagegen habe ich mich von früher Jugend an gewehrt und mich in die Mathematik und die Musik geflüchtet. – So weit wie möglich weg von der Literatur. Dass mein Leben so angefüllt ist von der Liebe zu den Meeren und Ozeanen, liegt nun wiederum nicht so fern, denn das Meer hat während meiner ganzen Kindheit und Jugend eine sehr große Rolle gespielt. Das Meer war für meinen Vater lebenswichtig, und das hat er ganz bestimmt an mich weitergegeben.

(Elisabeth Mann Borgese im Gespräch mit Eberhard Görner 1995: „Für mich ist Politik, an eine bessere Zukunft zu denken“. In: Elisabeth Mann Borgese und das Drama der Meere. Hg. v. Holger Pils und Karolina Kühn. mare Berlin, S. 226)

Verfasst von: Monacensia Literaturarchiv und Bibliothek / Dr. Michaela Karl