Mythen und Legenden

Die Verehrung für Klostermayer trug gar mystische Züge. Man erzählte sich von seinen übernatürlichen Kräften, und selbstredend war er der Schwarm aller Frauen. Er galt als unverwundbar und absolut treffsicher. Außerdem hieß es, er sei mit Zauberkugeln ausgestattet und natürlich mit dem Teufel im Bunde gewesen.

Diesen tiefverwurzelten Aberglauben hat Johann Friedrich Kind in seinem Libretto für Carl Maria von Webers Oper Der Freischütz erneut aufgegriffen und literarisch verarbeitet:

Schütze, der im Dunkeln wacht,
Samiel, Samiel, hab acht!
Steh mir bei in dieser Nacht,
Bis der Zauber ist vollbracht!
Salbe mir so Kraut als Blei,
Segn´es sieben, neun und drei,
Dass die Kugel tüchtig sei!
Samiel, Samiel, herbei!

(Carl Maria von Weber: Der Freischütz. Romantische Oper in drei Aufzügen. Dichtung von Friedrich Kind. Philipp Reclam Jun. Verlag, Stuttgart 1970. 2. Aufzug, 6. Auftritt, S. 47)

Verfasst von: Monacensia Literaturarchiv und Bibliothek / Dr. Michaela Karl

Sekundärliteratur:

Wolf, Klaus (2017): Matthias (Matthäus) Klostermayr – der ›Bayerische Hiasl‹ (1736-1771). Räuber, Wilderer und ein Phänomen der Literaturgeschichte (Lebensbilder aus dem Bayerischen Schwaben, 19).