Herz aus Glas // Manfred Böckl

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Frühe Glasherstellung: Die Pfeiffen A. Die kleinen Fenster B. Die Marmorplatten C. Die Zange D. Formen für die Gestaltung der Glaswaren E. Aus: Georg Agricola: Zwölf Bücher vom Berg- und Hüttenwesen. Übers. v. Carl Schiffner. Berlin 1928, S. 502ff.

Der aus Salzweg bei Passau stammende Manfred Böckl, der „Bayerwald-Karl-May“ nach Wolf Peter Schnetz, hat mittlerweile über 60 Jugendbücher und historische Romane vorgelegt. Inzwischen beträgt die Gesamtauflage rund eine Million mit zahlreichen Übersetzungen in andere europäische Sprachen. Immer greift Manfred Böckl dort ein, wo Mächtige die Macht missbrauchen. Sein Hauptwerk ist der Roman Der Glasteufel (2002). Der um das Jahr 1300 spielende Roman verknüpft die Geschichte der beiden ältesten Glashütten Bayerns am Tegernsee und im Bayerischen Wald auf außerordentlich spannende Weise.

Manfred Böckl erzählt von dem hochbegabten jungen Glasmacher Reinhart, der aus der Tegernseer Klosterglashütte, der „Mutterhütte“ Bayerns sozusagen, fliehen muss, als ihm seine Kunstfertigkeit als „Teufelswerk“ angelastet und seine Geliebte der Hexerei beschuldigt wird. Im Bayerischen Wald bietet sich ihm jedoch eine zweite Chance: Im Auftrag des Degenberger Ritters soll Reinhart tief in den Wäldern eine Glashütte errichten und betreiben. Nach Monaten härtester Arbeit im Urwald kann die Degenberger Glasmanufaktur in Betrieb genommen werden. Aber neuerlich sieht sich der Glasmacher ungerechten Anschuldigungen ausgesetzt, denn ein intriganter Falkner versucht ihn zu Fall zu bringen.

Auch in seinem Roman Sumava. Ein Epos aus dem Böhmerwald (1992, neu gefasst 2005) hat Manfred Böckl im Buchteil „Die Glasmacher“ ausführlich über die Glashütten im Bayerischen Wald geschrieben. Ein Bestseller von atemberaubender Spannung, basierend auf leidenschaftlichem Humanismus und kämpferischer Sozialkritik mit konsequenter Völkerversöhnung zwischen Tschechen und Deutschen, Böhmen und Bayern, unter einem gemeinsamen europäischen Dach.

1998 erschien von Manfred Böckl Der Mühlhiasl – ein ganz neuer Ansatz zur Mühlhiasl-Forschung: Matthäus Lang von Rabenstein wird uns noch transparenter, noch anfassbarer.

Verfasst von: Bernhard M. Baron / Bayerische Staatsbibliothek