Elf Scharfrichter

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Plakat für die Anschlagtafel am Gasthof zum Hirschen, Türkenstr. 28 (Münchner Stadtmuseum)

April 1902

Ich Abends mit Rodi zu den Scharfrichtern, wo wir unsrer gemeinsamen Verliebtheit für Wedekind fröhnen. Nachher mit Falkenberg im Café, der bestürmt wird, uns ein Rendezvous mit W. zu verschaffen. 

(Tagebücher, S. 254)

Im Frühjahr 1902 diagnostiziert Franziska zu Reventlow bei sich selbst ihr „Leichtsinnsquartal“, einen Zustand, in dem sie „alle lieben könnte“. Dazu zählt auch Frank Wedekind, dessen Auftritte bei den „Elf Scharfrichtern“ sie im Frühjahr 1902 zusammen mit Roderich Huch bewundert. Zu diesem politischen Kabarett, dessen Bühne sich im Hinterraum des Lokals „Zum goldenen Hirschen“ in der Türkenstraße 28 befindet, gehört auch Otto Falckenberg. Er arrangiert ein Treffen mit dem Angebeteten, das jedoch nicht zu Franziska zu Reventlows Zufriedenheit verläuft. Wedekind zeigt sich desinteressiert. Also blieben ihr nur ihre Träume, in denen sie „sehr amoureux“ mit ihm ist.

Verfasst von: Monacensia Literaturarchiv und Bibliothek / Gunna Wendt

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