Anton Wilhelm von Zuccalmaglio III / Oberpfälzer Litera-Tour

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Ansicht der Walhalla. Aus: Karl Schüler: "Das Pantheon der Deutschen, die Walhalla mit ihren Genossen", Stahlstich 1852 (Bayerische Staatsbibliothek/Porträtsammlung).

Die Männer tragen breitkrämpige Hüte, enge Jacken, an denen ein Reichtum von silbernen Knöpfen prangt. Die Frauen zeigen große Vorliebe für helle Farben, tragen meistens hellrote Unterröcke. Die hahnenkammartigen Mützchen sind sehr kleidsam.

Hinter Burglengenfeld verließen wir die Naab, folgten dem Regen. Reiche Dörfer drängen sich in der Ebene, deren Häuser, aber mehr noch deren Scheunen, griechische Bauformen zeigen. Der Regen brachte uns noch früh am Tage nach Regensburg, wohin wir denn durch die Vorstadt nach Donaustauf einlenken ließen, um die Walhalla, welche eben ihrer Vollendung entgegenging, zu besuchen. Von Donaustauf fährt man an einem malerisch zerbröckelten Ritterschlosse zur Höhe, auf welcher der Griechentempel gebaut ist, welcher den urdeutschen Namen führt. Erst wenn man die Herrlichkeit aus der Nähe betrachtet hat, bekommt man alle Achtung von deren Größe, lernt man die reinen griechischen Formen würdigen. Von der Walhalla, wo dazumal gerade die Aufstellung des Lutherbildes Zank angesetzt hatte, kehrten wir spät abends in Regensburg ein…

Verfasst von: Bernhard M. Baron / Bayerische Staatsbibliothek