Preisschießen

Neben dem Pferderennen und dem Viehmarkt wurde im Jahr 1816 erstmals ein Vogel- und Scheibenschießen auf dem Oktoberfest veranstaltet. Ausgerichtet wurde der Wettbewerb von der „Königlich Priviliegierten Hauptschützengesellschaft“, deren Bestand bereits auf das Jahr 1406 zurückzuführen ist. Am Montag nach dem Pferderennen versammelten sich die Schützen mit ihren Insignien, Schützen und Fahnen, vor dem Rathaus und zogen feierlich hinaus auf die Festwiese vor den Toren der Stadt. 1822 wurde erstmals ein Hirschschießen durchgeführt, das Vogelschießen fand bis 1875 statt. In beiden Wettbewerben wurde auf Holzattrappen gezielt.

Bei diesem Feste fand wieder ein Vogelschießen statt und gewann das Scheibenschießen dadurch an Bedeutung, daß zu demselben ein gesatteltes Preispferd als erster Schützenpreis freigegeben wurde, wieder eine Erinnerung an die alte Zeit der Scharlachrennen und Jakobischießen, wo auch Tiere, ein Stück Wild, ein Hammel, die Rennsau als Preise ausgesetzt waren.

Ernst von Destouches: Säkular-Chronik des Münchener Oktoberfestes 1810-1910 (Zentral-Landwirtschafts-Festes). Festschrift zur Hundertjahrfeier. Lindauer Verlag, München 1910

Verfasst von: Monacensia Literaturarchiv und Bibliothek