Von Gift zu Giehse

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Als Therese zu Hause bekanntgab, dass sie mit ihrem Vorsprechen Erfolg gehabt hatte, erntete sie ungläubiges Erstaunen. Irma war die erste, die ihre Freude über die Nachricht kundtat – wusste sie doch, wie wichtig der Traum vom Theater für ihre kleine Schwester war. Die praktische Irma entschied, dass zuallererst einmal ein neuer Name gefunden werden müsse. „Gift – das geht nicht!“ hatte sie mit Nachdruck festgestellt. „So darf eine Schauspielerin nicht heißen, das passt nicht.“ Es leuchtete Therese sofort ein. „Aber es darf kein völlig fremder Name sein“, erklärte Irma weiter, er müsse mit Therese zu tun haben. „Ein Stückchen von Gift, und der Rest von Therese, und das h stellen wir in die Mitte. Denk an die große Pyramide!“ Lautes Gelächter der beiden Schwestern. Therese war einverstanden. Der neue Name war geboren.

Verfasst von: Bayerische Staatsbibliothek / Gunna Wendt