Emma Haushofer-Merk: Die letzten Lebensjahre 1920-25

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Emma Haushofer-Merk © Münchner Stadtmuseum, Inv.-Nr. 35/2332

1921 veröffentlicht Emma Haushofer-Merk zwei Erzählungen, die sich mit dem vergangenen München befassen: Die Gewissensbisse des Ignatius Stupfer und Das Lieserl. Sie lassen Sitten und Gebräuche des alten München und seiner Bewohner wiederaufleben. Auch ihr 1922 publizierter „Münchner Roman“ Es wetterleuchtete, der ein großer Erfolg wird, bietet ein fesselndes Altmünchener Kulturbild mit humorvollen Einzelschilderungen echten Münchnertums und packenden Schilderungen der Lola-Montez-Zeit. Mehrere Erzählungen schließen sich noch an: 1922 Die einzige Tochter, 1922 Treulos und 1923 Aus Mitleid, 1924 Zwei Mädchen und 1925 die Novelle Ihr Vater.

Am 15. Juni 1924 wird Emma Haushofer-Merk 70 Jahre alt. In Mengen von Zeitungsartikeln werden Werk und Wirken der bekannten Münchner Schriftstellerin und in ganz Süddeutschland bekannten Frauenrechtlerin überall groß gewürdigt. Von dem Kulturhistoriker Jacob Georg Wolf werden sie und Carry Brachvogel 1924 als die Frauen herausgestellt, die den „echten Münchner Roman“ schreiben können.

Doch Emma Merk hat nicht nur immer wieder München ins Visier genommen, sondern seit ihren literarischen Anfängen auch stets die Beziehung zwischen Mann und Frau sowie das Recht der Frau auf Selbstbestimmung thematisiert. In ihren schriftstellerischen Werken verhielt sich die als sehr durchsetzungsfähig bekannte Frauenrechtlerin allerdings gemäßigt, wie schon ihre Zeitgenossen feststellten.

Verfasst von: Monacensia Literaturarchiv und Bibliothek / Dr. Ingvild Richardsen