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Bertolt Brecht: Trommeln in der Nacht. Drama. München, Drei Masken Verlag, 1922. Exemplar des Theaterkritikers Bernhard Diebold (1886-1945). Privatbesitz.

Lenbachhaus (Porträts Bertolt Brecht und Helene Weigel)

Und es gibt noch ein zweites, etwas bekannteres Brecht-Denkmal in München, in Form einer Ikone der modernen Kunstgeschichte: Das Porträt Bert Brecht (1928) von Rudolf Schlichter im Lenbachhaus. Der Maler und Zeichner Rudolf Schlichter (1890-1955) gehört mit Otto Dix und George Grosz zu den wichtigsten Künstlern der Neuen Sachlichkeit in den Zwanziger Jahren. Mit seinen Themen Eros, Gewalt und Katastrophe wirken seine Bilder wie Mahnmale des Weltuntergangs, der schon vor 1933 begann. Der belesene und literarisch begabte Schlichter hatte eine besondere Affinität zu Schriftstellern, die er kongenial porträtierte. Seine politische Orientierung spiegelt sich in diesen Porträts, sie reicht von Bert Brecht und Oskar Maria Graf (Station 9) bis zu Arnolt Bronnen (Station 8) und Ernst Jünger.

Das Lenbachhaus München besitzt die Ölgemälde Bert Brecht (1926) und Der Dichter Oskar Maria Graf (1927).[44] Vor wenigen Jahren tauchte das lange verschollene Schlichter-Porträt Helene Weigel (1928) wieder auf und wird seitdem im Lenbachhaus zusammen mit dem Brecht-Porträt präsentiert.[45]

 

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[44] Vgl. Adriani, Götz (Hg.): Rudolf Schlichter. Gemälde. Aquarelle. Zeichnungen. Mit Beiträgen von Dirk Heißerer, Andreas Kühne, Günter Metken. Kat.-Ausst. Tübingen, Wuppertal, München 1997/98. München/Berlin 1997, S. 178f., Nr. 94 (Brecht) S. 184, Nr. 99 (Graf).

[45] https://www.lenbachhaus.de/blog/rudolf-schlichters-portraet-von-helene-weigel-und-bertolt-brecht

Verfasst von: Dr. Dirk Heißerer