Info
26.06.2023
19 Uhr
Lyrik Kabinett, Amalienstraße 83, München
Eintritt: 8,00 EUR; 6,00 EUR (erm.)

Ein Abend mit Yoko Tawada, Marion Poschmann und Elena Giannoulis

Von der aktuellen japanischen Dichtung weiß man in Deutschland nahezu nichts. Jetzt schicken Marion Poschmann (geboren 1969) und Yoko Tawada (geboren 1960) erste Erkundungssonden in diesen für uns fremden Raum einer anderen Grammatik, Gesellschaft und Weltsicht. Tawada hat zusammen mit Elena Giannoulis (Professorin für Japanologie) Interlinearversionen erstellt, die sich dann einige der bekanntesten deutschen Stimmen nachdichtend zu eigen gemacht haben: Marcel Beyer, Ann Cotten, Daniela Danz, Ursula Krechel, Monika Rinck, Lutz Seiler, Ulf Stolterfoht, Jan Wagner und eben die Herausgeberin Marion Poschmann selbst. Eine neue Anthologie, von der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Auftrag gegeben, versammelt diese schwungvollen Weltentwürfe, die sich leidenschaftlich, phantasievoll und radikal um eine selbstverantwortete Wahrnehmung bemühen.

„Im Japanischen gibt es viele Wörter, die »ich« bedeuten. Man wählt je nach Gesprächspartner oder Kontext eines aus. Das Verb steht nicht selten im Infinitiv. Bewegungen, Neigungen, Furcht, Schmerzen, Ungeduld, Wut, Schwermut werden spürbar, und zwar nicht als etwas, was zu einem Menschen gehört, sondern als ein Zusammenspiel zwischen der Natur, Räumlichkeiten, Tieren, Menschen und ihren Erinnerungen.“ (Yoko Tawada) – „Vielleicht geht es in diesen Gedichten genau darum: einen poetischen Schwebezustand zu erzeugen, der kritische Betrachtung mit imaginativer Freiheit verbindet.“ (Marion Poschmann)



Externe Links:

Weitere Informationen