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26.01.2023
19 Uhr
Bayerische Akademie der Schönen Künste, Max-Joseph-Platz 3, München
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Kathrin Röggla im Gespräch mit Tina Lanik

Es ist ein Irrtum, wenn Sie glauben, das Sprechen im Theater erschöpft sich in Verhandlung, Zwiegespräch, Dialog, Zutat einer Musikeinlage, Geflüster. Fürs Theater zu schreiben bedeutet mit all den Sinnen Sprache zu denken und auszuführen: als Schweigen, als Musik, als bodenlose Frechheit, schamlos, einschüchternd und befreiend, komisch und querstehend, als Erinnerungsspeicher und als Gedächtnisverlust, als Fremdsprache und extrem vertraut, als etwas Banales und zu unglaublichen Abstraktionen fähiges Medium. Mich interessiert Sprache als ein Organ, das von allen Seiten kommt, das sich unterbricht, nach innen und nach außen geht, uns immer wieder klar macht, dass das, wer wir glauben zu sein, aus einem fragilen Prozess des andauernden Lernens und Vergessens besteht, das Transfigurale, das Figuren erst zum Leben erweckt. K. R.

Kathrin Röggla arbeitet als Prosa- und Theaterautorin und entwickelt Radiostücke. Für ihre Bücher erhielt sie zahlreiche Preise, darunter den Italo-Svevo-Preis, den Else Lasker-Schüler-Dramatikerpreis und den Arthur-Schnitzler-Preis; "wir schlafen nicht" wurde mit dem Preis der SWR-Bestenliste und dem Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch ausgezeichnet. Ihre Theatertexte (u.a. "worst case", "Die Beteiligten", "draußen tobt die dunkelziffer") wurden vielfach und international inszeniert und waren beim Berliner Theatertreffen oder bei den Mülheimer Theatertagen zu sehen.

Tina Lanik studierte Politik- sowie Theaterwissenschaft an der Universität Wien. Seit 2000 inszeniert sie u.a. am Deutschen Theater Berlin, Residenztheater München, Wiener Burgtheater, Schauspiel Stuttgart und der Oper Dortmund. 2002 erhielt sie den Kurt-Hübner-Regiepreis für ihre Inszenierung von Rainer Werner Fassbinders "Tropfen auf heiße Steine" am Bayerischen Staatsschauspiel München, 2003 wurde sie in der Kritikerumfrage der Zeitschrift Theater heute zur Nachwuchsregisseurin des Jahres gewählt.

Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Da das Platzangebot begrenzt ist werden eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung am Haupteingang der Residenz Platzkarten vergeben. 



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