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6.02.2023
19:30 Uhr
Schule Schloss Stein, Schlosshof 1, Traunreut
Eintritt: 18,00 EUR; 15,00 EUR (erm.)
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Michael Lerchenberg und der Niederbayerische Musikantenstammtisch präsentieren Ludwig Thoma

Deftig, erotisch, frech, boshaft, bairisch und herrlich politisch unkorrekt, so sind die Filserbriefe Ludwig Thomas. Neben den berühmten „Lausbubengeschichten“ ist „Der Briefwechsel des kgl. bay. Landtagsabgeordneten Josef Filser“ Thomas größter Erfolg als Satiriker: Ein schlitzohriger, scheinheiliger Bauer aus dem Dachauer Hinterland wird für die konservative Zentrumspartei ins „Barlamend“ geschickt um dort, ferngesteuert vom Ortspfarrer, „Bolidik“ zu machen. Seine oft delikaten Erlebnisse in der Residenzstadt München und seine „bolidische Gedanken“ tauscht Filser dann aus in einem köstlichen und saukomischen „Briefwexel“ mit den Daheimgebliebenen. Aber Filser begreift Politik meist als Wirtshausrauferei und promt bezieht er auch seine Prügel! Thoma stellt hier meisterhaft seine ätzende politische Satire neben komische Naivität in gebotener Derbheit und hält erstaunlich viele Parallelen zum Hier und Heute parat.

Der Oberbayer Ludwig Thoma (1867-1921) war promovierter Jurist und Rechtsanwalt, bis er und andere sein Talent zum Schreiben entdeckten. Thoma hat ein umfangreiches Werk an Erzählungen, Theaterstücken und Romanen hinterlassen. Die Blüte seiner Schaffenszeit lag vor dem 1. Weltkrieg, als er als Chefredakteur der satirischen Monatszeitschrift „Simplicissimus“ vor allem die Satire in Deutschland populär machte. Kurt Tucholsky 1906 über den damaligen Thoma: „… politische Satire, vorbildlich in der Form, rücksichtslos im Inhalt. Wir haben allen Grund, diesem einzigen Künstler dankbar zu sein. Er schlägt, und die Getroffenen stehen nicht mehr auf. Er lacht, und der Blamierte kann sich in den Erdboden verkriechen.“



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