Info
15.12.2022
20 Uhr
Stadbücherei im Falkenhaus, Markplatz 9, Würzburg
Eintritt: frei
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­­Stadtleseaktion Würzburg liest ein Buch 2023

Die Stadtleseaktion „Würzburg liest ein Buch“ geht 2023 in die fünfte Runde. Nach den Leseaktionen zu Leonhard Frank, Jakob Wassermann, Jehuda Amichai und Max Mohr stellen die Organisatoren das Buch einer (fast) vergessenen Würzburger Autorin in den Mittelpunkt des Interesses.

Elisabeth Dauthendey (1854-1943) war die Halbschwester von Max Dauthendey. Sie wurde in St. Petersburg geboren, kam 1864 als junge Frau nach Würzburg, wo sie zuletzt in der heutigen Neutorstraße 11 lebte. Sie wurde Lehrerin und Autorin und engagierte sich als frühe Frauenrechtlerin. So publizierte sie zur Rolle der Frau in der wilhelminischen Gesellschaft und engagierte sich im Verein Frauenheil für das Recht von Frauen, an der Universität Würzburg Vorlesungen zu besuchen. Ihre Romane, Essays, Novellen, Märchen und Gedichte wurden ab dem Anfang des 20. Jahrhunderts in hohen Auflagen veröffentlicht.

Der Auswahlband Das Weib denkt enthält auf über 300 Seiten eine Sammlung von Texten, die aus der Sicht der Herausgeber Dauthendeys vielseitiges Schaffen abbildet. So zeigen die Essays zur Frauenrolle in der wilhelminischen Gesellschaft, wie sehr die Autorin diese als unbefriedigend empfand. Ihre erotischen Novellen haben weniger die sexuelle Dimension der Beziehungen zwischen Mann und Frau zum Gegenstand als die Irrungen und Wirrungen der Liebe schlechthin. In ihren Gedichten handelt sie den Garten als Parabel des Lebens ab, die Kunstmärchen bieten wortgewaltige Wertevermittlung.

Petra Zaus, Jörg Nellen und Daniel Osthoff und der Schirmherr OB Christian Schuchardt sprechen über das Buch, ordnen Elisabeth Dauthendeys Werke im Kontext der Literatur zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein und geben einen Überblick über die ersten Planungen für die Aktionswoche vom 16. Juni 2023 bis 25. Juni 2023.

Anschließend ist Gelegenheit, mit den AG-Mitgliedern und Akteuren ins Gespräch zu kommen, eigene Aktionsideen einzubringen und sich mit Kooperationspartnern zu vernetzen. Ansprechpartner für alle Fragen rund um die Literaturaktion sind die organisierenden, inhabergeführten Buchhandlungen Dreizehneinhalb, Knodt, Neuer Weg, Stephansbuchhandlung, Schöningh und das Antiquariat Osthoff.

Die AG „Würzburg liest ein Buch“ hofft unter Beteiligung vieler Bürger und Institutionen in Stadt und Region wieder eine große Spannbreite an Lesungen im öffentlichen Raum, Vorträgen, Ausstellungen, Theater- und Kinovorstellungen, sowie Diskussionsrunden organisieren und präsentieren zu können.

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