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23.06.2022
19:30 Uhr
Literaturhaus Allgäu, Fidel-Schlund-Platz 1, Immenstadt i.Allgäu
Eintritt: 10 Euro
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Ursula Wiegele liest aus "Arigato"

Zum Buch:

Vera wünscht sich ein Haus aus Papier. Ein Zuhause auf biegsamen Stäben, das nicht einstürzen kann. Ihre Familie ist nach dem großen Erdbeben in Friaul 1976 obdachlos geworden und Vera wird nach Villach geschickt, zu Tante Rosa und Onkel Hans. Die beiden sind bereits 1940 vom Kanaltal nach Kärnten ausgewandert. Während die Tante mit Vera eine liebevolle Allianz eingeht, dem Mädchen einen heiß ersehnten Kimono schneidert und sie nach Alpträumen tröstet, zeigt Onkel Hans seine Abneigung gegen die „halbe Italienerin“. Bei jeder Gelegenheit erteilt der ordnungsfanatische Mann mit dem hinaufgeschorenen Haar „Geschichtsunterricht“ und wettert gegen die „feigen Italiener“, die „Verräter“ südlich der Grenze. Vera schützt sich und flüchtet: in ihre Fantasien, in die faszinierende Sphäre des Japanischen und in die Liebschaft mit Hannes, der als langhaariger Sympathisant der Linken so gar nicht den Vorlieben des Onkels entspricht. Und dann bebt es wieder, diesmal in Veras Kopf: Bei einem Besuch im Kanaltal entdeckt sie ein gut gehütetes Familiengeheimnis. Erneut muss das Mädchen die Erfahrung machen, dass das unumstößlich Geglaubte zerbricht und verloren ist. Ein weiteres Mal gerät Veras fragiles Lebensgebilde aus den Fugen. Arigato ist ein poetischer und bildstarker Roman über die Schatten der Geschichte im Alpe-Adria-Raum und über seelische Widerstandskräfte mitten im Chaos. „Ursula Wiegele ist eine bedächtige Autorin, die sich vor schnellen Urteilen scheut und unterschiedliche Mentalitäten aus der Anschauung und nicht aus vorher zurechtgelegten Überzeugungen sichtbar werden lässt. Der Roman liefert ein klug durchdachtes Stimmungsbild (…)“, Anton Thuswaldner, Salzburger Nachrichten, 24. April 2021.

Zur Autorin:

Ursula Wiegele, geboren 1963 in Klagenfurt. Philosophische Lehr- und Wanderjahre in Österreich und Italien, Studienabschluss in Innsbruck 1988 mit einer Arbeit über die Ästhetik Th. W. Adornos. Lebt seit 1993 in Graz. Leitung von Sprachkursen für Geflüchtete. Schreiworkshops für Kinder, Jugendliche, SeniorInnen. Neben Beiträgen in Anthologien und Literaturzeichriften bislang vier Romane: Cello, stromabwärts, Klenfurt/Celovec 2011, Im Glasturm, Salzburg 2015, Was Augen hat und Ohren, Salzburg 2019, und Arigato, Salzburg 2020. Diverse Literaturpreise und Stipendien, u.a. Frau-AvaLiteraturpreis 2015, Projektstipendium für Literatur 2018/19 und Finalistin der FLORIANA 2018. Zuletzt: Preis des Kärntner Schriftstellerverbandes für neue Literatur 2018, Stipendium Literur:im:süden der Stadt Villach 2019 und das Literaturstipendium der Stadt Graz 2019 für ihren aktuellen Roman Arigato.



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