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5.07.2022
19 Uhr
Stadtbücherei Augsburg, Ernst-Reuter-Platz 1, Augsburg
Eintritt: frei
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Autorenlesung und Gespräch mit Fridolin Schley

Der Münchner Autor Fridolin Schley widmet sich in seinem neuen Roman einer hochkomplexen Vater-Sohn-Geschichte vor dem Schauplatz der Nürnberger Prozesse. Auf der Anklagebank sitzt ein SS-Brigadeführer und Staatssekretär im Auswärtigen Amt. Zu seinen Verteidigern gehört ausgerechnet sein Sohn, der angehende Anwalt Richard. Durch eine ungewöhnliche und elegante Erzählperspektive, die historische Fakten und Originaldokumente um eine literarische Erzählstimme ergänzt, erzeugt der Roman eine ungeheure Spannung und emotionale Nähe. Innerlich zerrissen durch den Wunsch zu begreifen und das Unvermögen zu verzeihe, studiert der Sohn fassungslos die Abgründe der Verbrechen, die der Vater billigte und zu relativieren versucht. Viele Jahre später wird Richard von Weizsäcker der erste Bundespräsident sein, der den 8. Mai 1945 als einen „Tag der Befreiung“ bezeichnet. Mit diesem Schuldbekenntnis trägt er maßgeblich zu einer Wende in der deutschen Erinnerungspolitik bei. Fridolin Schley hat den „historischen Roman“ auf außergewöhnliche Weise interpretiert. Sensibel, zurückhaltend und sprachlich meisterhaft bietet er ein kurzweiliges und doch eindringliches Leseerlebnis.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Ausstellung „Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte.“ statt, die in Kooperation zwischen der Stabsstelle Kultur im Referat Oberbürgermeisterin und dem Referat für Bildung und Migration vorbereitet wurde.

Der Eintritt ist frei. Wir bitten um Anmeldung unter 324-2752 oder über diesen Link.



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