Info
18.05.2022
19:30 Uhr
Seidlvilla, Nikolaiplatz 1b, München
Eintritt: € 10 / € 8
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Lesung mit Fridolin Schley

Die Interkulturelle Stiftung Kolibri lädt ein, Moderation: Renate Bürner

Als Ernst von Weizsäcker, hochrangiger Beamter im Auswärtigen Amt während des ‚Dritten Reichs‘ und Brigadeführer der SS, 1947 in den Nürnberger Prozessen angeklagt wurde, war unter seinen Verteidigern auch sein Sohn Richard, der spätere Bundespräsident. Begleitet von den Fragen nach Verantwortung, Schuld, Gerechtigkeit versucht der Sohn seinen Vater zu verstehen, obwohl der trotz überzeugender Beweislast bis zum Schluss uneinsichtig bleibt. Das Bemühen des Sohns, an die Anständigkeit und Integrität des Vaters zu glauben, wird durch die Aktenlage zunehmend erschwert.
Am 8. Mai 1985 spricht Bundespräsident Richard von Weizsäcker in seiner Rede zum 40. Jahrestag des Kriegsendes in Europa zum ersten Mal von einem Tag der Befreiung und weist darauf hin, dass mehrheitliches Wegschauen die nationalsozialistischen Verbrechen mit ermöglicht hat.
Schleys überzeugender und „herausfordernder“ Roman beruht auf eingehendem Aktenstudium, er enthält sich jeder Moralisierung und verweist auf bleibende Fragen.

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