Info
16.11.2020
20 Uhr
Stadtbücherei Coburg, Herrngasse 17, Coburg
Eintritt: frrei

Beschweigen, Verdrängen und Aufarbeiten der NS-Vergangenheit nach 1945

Wie sollten die Deutschen umgehen mit der Tatsache, dass die allermeisten von ihnen während der NS-Zeit zumindest passiv hinter dem Nationalsozialismus standen und von diesem System profitierten? Wie weiter leben mit den vielen Tätern und Mit-Wissern und Mit-Läufern in einem neu zu gestaltenden demokratischen Deutschland? Zu oft herrschte Verdrängen und Schweigen - Hermann Lübbe nannte das 1983 „kommunikatives Beschweigen“. Der Eichmann-Prozess 1961 in Jerusalem und der Frankfurter Auschwitz-Prozess ab 1965 zwangen nicht nur uns Deutsche, sich endlich der nationalsozialistischen Vergangenheit und den deutschen Verbrechen zu stellen. Wir wollen diese Zeit bis ungefähr dem Beginn der Studentenbewegung 1967 unter dem Aspekt von „Erinnerungs- oder Vergangenheitspolitik“ (ein Begriff von Norbert Frei, Universität Jena) näher untersuchen.
Das erprobte Veranstaltungsformat - siehe Weimarer Republik 2019 und andere Veranstaltungen (Münchner Räterepublik und ihre Dichter; 2018; Erste freie Wahlen nach 1945, 2016) - ist eine Mischung aus moderierter Lesung von zeitgenössischen Texten von Schriftstellern, Publizisten und Personen der Zeitgeschichte und der Vermittlung wichtiger Fakten zur historischen Entwicklung - begleitet von zeitgenössischen Schlagern und Kabarettsongs, die die jeweilige Zeit „lebendig“ werden lassen sollen.

Text- und Musikauswahl, Moderation: Edmund Frey & Brigitte Maisch. Stephan Mertl (Landestheater Coburg): Text und Gesang; Dagmar Weiß: Akkordeon.

Dieses Projekt ist Teil einer Reihe von Veranstaltungen der Stadtbücherei Coburg zu einer kritischen Demokratiegeschichte Deutschlands.
Kooperationspartner: Stadtbücherei Coburg, Coburger Literaturkreis. Gefördert von „Demokratie leben!“.

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