Info
13.02.2020
18 Uhr
Sudetendeutsches Haus, Hochstraße 8, München
Eintritt: frei
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Buchvorstellung über jüdisches Leben in den böhmischen Ländern

Wenn die Rede auf die jüdische Geschichte Böhmen und Mährens kommt, denken viele Menschen zunächst an Kafka und den Golem und vor allem an die Stadt Prag. Dabei wird außer Acht gelassen, dass es auf dem Gebiet der heutigen Tschechischen Republik bereits seit dem Mittelalter auch in vielen kleinen, oftmals weit verstreuten Orten ein blühendes Gemeindeleben gab, das bis in das 20. Jahrhundert hinein bestand.

Ein neunköpfiges internationales Autorenteam hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, die Geschichte der Juden in den böhmischen Ländern erstmals von der Frühen Neuzeit bis in die unmittelbare Gegenwart als integralen Bestandteil der Entwicklung Mitteleuropas zu erzählen. Anhand so unterschiedlicher Quellen wie rabbinischer Response, Gerichtsakten, Kochbücher und Poesiealben vermitteln die Autoren eine Vorstellung vom Alltag der jüdischen Bevölkerung, z. B. auch von Kontakten zu ihren nichtjüdischen Nachbarn, kurz: von der Vielfalt jüdischen Lebens in den kleineren Städten und Ortschaften in Böhmen und Mähren abseits von Prag, wie z. B. im titelgebenden Nikolsburg/Mikulov oder in Teplitz/Teplice.

Čapková, Kateřina / Kieval, Hillel J. (Hg.): Zwischen Prag und Nikolsburg. Jüdisches Leben in den böhmischen Ländern. Göttingen (Vandenhoeck & Ruprecht) 2020.

Nach einer Einführung durch Projektleiterin Martina Niedhammer, München, diskutiert diese mit einer der Autorinnen, Ines Koeltzsch, Wien, über den Entstehungsprozess des Buches, der zwischen Chicago, Prag und Budapest stattfand.

Moderation: Peter Brod, Journalist, Prag


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