Info
24.01.2020
19 Uhr
Charlotte-Dessecker-Bücherei im Bürgerhaus, Heilmannstraße 2, Pullach i.Isartal
Eintritt: € 7
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© Gerald von Foris

Dana von Suffrin liest aus ihrem Romandebüt „Otto“

Kiepenheuer & Witsch gehört bekanntlich zu den ersten Adressen für neue deutsche Literatur. Im Kölner Verlagshaus erscheinen die ganz Großen der ‚Generation Pop‘ wie Christian Kracht, Benjamin von Stuckrad-Barre und Moritz von Uslar, auch tolle jüngere Bestsellerautoren wie Vea Kaiser und Sven Regener. Und nicht zuletzt sind auch besonders innovative Vertreter der multikulturellen Literatur wie Feridun Zaimoglu und Alina Bronsky seit ihren Anfängen bei „Kiwi“ unter Vertrag.

Jetzt präsentieren die Kölner wieder eine Neuentdeckung, die einfach nur als erfrischend bezeichnet werden kann: In ihrem Romandebüt Otto erzählt die gerade mal 34 Jahre junge Münchner Autorin Dana von Suffrin, was es heißt, wenn ein starrköpfiger jüdischer Familienpatriarch zum Pflegefall wird. Für sein Umfeld war Otto, der pensionierte Ingenieur, schon immer eine Heimsuchung. Aber als er aus dem Krankenhaus zurückkehrt, ist alles noch viel schlimmer.

Nach wie vor ist er aufbrausend, manipulativ, distanzlos und von wahnwitzigen Einfällen beseelt – aber jetzt ist er auch noch pflegebedürftig. Seinen erwachsenen Töchtern macht er unmissverständlich klar: Ich verlange, dass ihr für mich da seid. Und zwar immer! Für Timna und Babi beginnt ein Jahr voller unerwarteter Herausforderungen, aber auch der Begegnung mit der eigenen Vergangenheit und Familiengeschichte, die so schräg ist, dass Außenstehende nur den Kopf schütteln können.

Klug, liebevoll und mit sehr viel schwarzem Humor erzählt Dana von Suffrin, wie Timna versucht, ihre dysfunktionale Familie zusammenzuhalten, ohne selbst vor die Hunde zu gehen. Otto ist Hommage und zugleich eine Abrechnung mit einem Mann, in dessen jüdischer Biografie sämtliche Abgründe des 20. Jahrhunderts aufscheinen.

Dana von Suffrin wurde 1985 in München geboren, wo sie heute auch lebt und arbeitet. Von Suffrin studierte Politikwissenschaft, Neuere und Neueste Geschichte und Komparatistik in München, Neapel und Jerusalem. Seit 2009 ist sie Museums- und Stadtführerin in München. 2017 beendete sie ihre Promotion mit einer Arbeit zur Rolle von Wissenschaft und Ideologie im frühen Zionismus, seitdem ist sie Postdoc an der LMU tätig.

Moderation: Noemi Schneider

Bitte reservieren unter Tel. 089 / 74 44 00 11 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Mit freundlicher Unterstützung von Bayern liest e.V.
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