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09.09.2014, 11:41 Uhr
Frank Piontek
Jean-Paul-Reihe
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Jean Paul selbst nannte seinen Debütroman eine „geborne Ruine“: Frank Piontek liest „Die unsichtbare Loge“ von Jean Paul, Tag für Tag, von der ersten bis zur letzten Seite, und bloggt darüber.

Logen-Blog [475]: Heilung von den unheilbaren Krankheiten

Gesundsein ist wie Kranksein, nur auf hypochondrische Art, aber Hypochondrien vermag man wieder loszubekommen, wenn man Glück und einen Freund wie den Dr. Fenk hat.

Der Erzähler – Er ist wieder zu haben, der Bruder und Biograph! – darf nach dem schwesterlichen Interludium wieder selbst berichten. Die Heilung von den unheilbaren „Krankheiten“ erfolgte in Blitzeseile: da er an einem rotglühenden Winterabend durch den rotgeschminkten Schnee schritt und dort plötzlich das Wort heureusement einpunziert fand. Glücklicher Biograph! Der Du das Probezeichen (denn Dein Autor benutzte das schöne Wort, wie der Dr. Fenk, gern zur Federprobe) so unversehens und glücklich mit dem Freund zugleich vorfindest!

Und bei mir saß er; und lachte (sicher mehr über die Krankheithistorie von meiner Schwester als über meine Invaliden-Gestalt) mich solange aus, dass ich, da ich nicht wusste, sollt' ich lachen oder zürnen, am besten eines um das andre tat.

Wusste der amerikanische Schriftsteller, Choreograph, Theaterdirektor, Zeichner und Kinderbuchautor Remy Charlip (1929-2012), dass er mit der französischen Übersetzung seines 1962 erschienenen Buches Fortunately den Dr. Fenk nachgeschrieben hatte?

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