Programm zum 16. Internationalen Comic-Salon Erlangen

Der Internationale Comic-Salon Erlangen feiert in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen. In seinem Gründungsjahr 1984 galten Comics in Deutschland noch als „Kinderkram“. Mit der Entdeckung der anspruchsvollen französischen und belgischen Bandes Dessinées begann in den 1980er-Jahren die Entwicklung der grafischen Literatur für ein erwachsenes Publikum, Comic-Verlage wurden gegründet, eine deutsche Comic-Szene konstituierte sich. Den franko-belgischen Alben folgte die Wiederentdeckung der Superhelden-Universen Amerikas, der Siegeszug der japanischen Manga, internationale Erfolge junger deutscher Zeichnerinnen und Zeichner und eine verstärkte Wahrnehmung von literarischen Comics als Graphic Novels im Feuilleton und Buchhandel. Der Internationale Comic-Salon, das bedeutendste Festival für grafische Literatur im deutschsprachigen Raum, spiegelt in seiner Geschichte diese Entwicklungen nicht nur wider, sondern hat sich immer auch als Motor erwiesen und so einen erheblichen Anteil daran, dass die Comic-Kunst heute auch in Deutschland „salonfähig“ ist.

Rund 150 Aussteller präsentieren ihr Programm, zahlreiche Neuerscheinungen werden erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Über 400 Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt – darunter Stars wie Jacques Tardi, Joe Sacco, Émile Bravo, Klaus Janson, David B., Ralf König oder Anke Feuchtenberger – zeichnen live und signieren ihre Bücher. Markenzeichen des Festivals sind die rund 30 Ausstellungen, die sich über die Innenstadt verteilen.

Ein Schwerpunkt ist in diesem Jahr Jacques Tardi und dem Ersten Weltkrieg anlässlich des 100. Jahrestags gewidmet. Der französische Künstler hat den „Grande Guerre“ zu seinem Lebensthema gewählt und das Bild dieser Urkatastrophe in der breiten Öffentlichkeit Frankreichs geprägt. Tardi wird eine Ausstellung mit Künstlern wie dem französischen Zeichner Gus Bofa oder Otto Dix gegenübergestellt, die den Ersten Weltkrieg unmittelbar erlebt und in ihren Bildern verarbeitet haben. Zentrale Ausstellungen zeigen außerdem Arbeiten von Anke Feuchtenberger, ATAK, Émile Bravo und – anlässlich des 150. Jahrestags der Fertigstellung von „Max und Moritz“ – die deutschsprachige Comic-Geschichte von Wilhelm Busch bis heute.

Der Max und Moritz-Preis ist die wichtigste Auszeichnung für grafische Literatur im deutschsprachigen Raum. Als einer der Höhepunkte des Salons gilt die Max und Moritz-Gala (Freitag, 20. Juni, 21:00 Uhr) im Markgrafentheater, moderiert von Hella von Sinnen und Christian Gasser. Das Programm des 16. Internationalen Comic-Salons umfasst darüber hinaus Vorträge, Gespräche und Diskussionen mit Zeichnern, Autoren, Journalisten und Verlegern, Workshops, Lesungen, Konzerte, das Comic Film Fest und am Familien-Sonntag (22. Juni) zahlreiche Attraktionen für Kinder, Jugendliche und Familien.

Weitere Informationen zum Programm finden Sie in der Pressemitteilung im PDF-Format.