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Sulzbach-Rosenberg, Klostergasse

In der Klostergasse befindet sich zeitweise die Praxis von Heiner Schwab, mit dem Höllerer in jungen Jahren den Schulweg ins Gymnasium nach Amberg teilt. Die bergige Altstadt wird dem Autor später zur Ursache einer Anekdote:

Eine Bötin, Austragerin von Eiern und Butter, die von Haus zu Haus ging in der bergigen Altstadt Sulzbach, und an eisernen Glockenzügen riss, bis oben ein Fenster aufging und sie ihre Ware anpreisen konnte – sie hatte das Missgeschick, an einem Herbsttag, dass sie sich, rutschig das Pflaster, als das Fenster oben aufging „Was wollns denn?“, zu weit zurückbeugte, so dass die Buckelkürm mit all den Eiern abrutschte, und was sie dann als Antwort hinaufrief, auf das „Was wollns denn?“, war „Oia héiti ghábt.“

Zugleich weist Walter Höllerer darauf hin, welch große Verantwortung der Dialekt für seine Heimatverbundenheit trägt:

... wie die Leute dort reden, das ist auch mein Reden. Man redet dort nicht von oben auf etwas herunter, man redet sich in die Ohren, laut und leise, diese Art miteinander zu reden gehört für mich dazu, um „wir“ sagen zu können.

Ein Anstieg durch die Bergstraße führt zum Luitpoldplatz, wo sich bis 2006 die Buchhandlung J.E. von Seidel und heute die Historische Druckerei J.E. von Seidel befindet – für die Weltoffenheit und Heimatverbundenheit ebenfalls nie ein Gegenteil darstellte: Einige Jahrgänge des Sulzbacher Kalenders von J.E. von Seidel findet man noch heute in amerikanischen Bibliotheken.

 


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Verfasst von: Elke Geck-Neidl, Elke Kotzbauer, Patricia Preuß