Info
Geb.: 16. 1.1992 in Berlin
Namensvarianten: Ronja Larissa von Rönne

Ronja von Rönne

Ronja Larissa von Rönne wird 1992 in Berlin geboren und verbringt ihre Kindheit im oberbayerischen Grassau. Nach dem Abitur studiert sie Theaterwissenschaften, Publizistik und Rechtswissenschaften in München, Publizistik in Wien sowie Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus in Hildesheim.

Seit 2012 betreibt sie den Blog Sudelheft. Hier veröffentlicht sie unter dem Motto „Ich schreibe über allerlei Unnützes, nicht immer gut, aber dafür selten“  subjektive, pointierte und zum Teil auch abstruse Gedanken über sich selbst, die Eigenarten ihrer Generation und ihre Sicht auf die Welt.

Ab 2015 schreibt sie als Feuilleton-Redakteurin bei der Tageszeitung Die Welt Lifestyle-Kolumnen, in denen sie sich beispielsweise über den Selbstdarstellungswahn auf Instagram echauffiert, nicht ernstgemeinte Tipps zur Wohnungssuche in Ballungsräumen gibt oder Selbsthilfegruppen für dumme Menschen vorschlägt. Spiegel-Redakteur Georg Diez beschreibt dabei ihren Stil als „müde und wach zugleich, genervt und voller Witz, überrascht und abgeklärt, eine Melancholie, die geliehen wirkt, eine Überforderung, die gemeistert wird […].“ Ihre radikal subjektiven Texte erregen Aufmerksamkeit, sorgen aber auch für Irritationen.

Im Zuge eines Debattenschwerpunkts der Welt-Redaktion zum Thema „Brauchen wir den Feminismus überhaupt noch?“ zeigt sie sich im April 2015 in ihrem Kommentar „Warum mich der Feminismus anekelt“ betont antifeministisch. Sie erklärt, sie habe ihr Frausein noch nie als Nachteil erlebt und „an die Stelle des Kampfes um Frauenrechte ist schon lange der Kampf des Individuums um sein Glück getreten, aber das wird nicht gerne gehört, das ist egoistisch und unromantisch, das Feindbild nicht klar und die Fronten diffus.“  Für ihren Text erntet sie viel Kritik, wird aber gleichzeitig für den Axel-Springer-Preis vorgeschlagen.  Da sie ihren Kommentar jedoch im Nachhinein selbstkritisch als „Wutartikel“ ohne stichfeste Argumente sieht, lehnt sie die Auszeichnung ab. Im Oktober 2017 wechselt sie zur Wochenzeitung Die Zeit. Auf Zeit Online ist alle zwei Wochen ihre Kolumne Heute ist leider schlecht zu lesen.

Ihren ersten größeren literarischen Auftritt hat sie im Rahmen des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbes 2015 in Klagenfurt, wo sie auf Einladung des Literaturkritikers Hubert Winkels den Text Welt am Sonntag liest. Die Protagonistin der Geschichte versucht sich am Morgen nach einer schlimmen Nacht in einer fremden Stadt zurechtzufinden.

Ein Jahr später erscheint ihr Debütroman Wir kommen, der von Kritikern kontrovers aufgenommen wird. In Tagebucheinträgen, die sie auf Rat ihres Therapeuten hin schreibt, schildert die Protagonistin Nora, wie sie mit Karl, Leonie und Jonas, mit denen sie eine polyamoröse Beziehung führt, einige Sommerwochen in einem Haus am Meer verbringt.  Das Buch funktioniert dabei vor allem über Sprache, Stimmung und Gedankenexperimente.  Während es in einer Rezension der Süddeutschen Zeitung heißt, das Buch verströme Kälte und sei lustlos geschrieben, erkennt Zeit-Redakteur Daniel Haas in dem Roman ein exzellentes dekonstruktives Werk.

2017 folgt unter dem Namen Heute ist leider schlecht ein Sammelband mit Kolumnen, Blogartikeln und kleineren neuen Texten der Autorin. Seit Oktober 2017 ist sie außerdem Moderatorin der ARTE-Sendung Streetphilosophy.