Anton Putz zu Adlersthurn
1. Angaben zum Bestandsbildner:
Name: Anton Putz zu Adlersthurn. *04.05.1892 in München, † unbekannt.
Beruf: Schriftsteller.
Studium der Literatur, Philosophie, Geschichte und Naturwissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Kriegseinsatz in einer Telegraphentruppe 1914–1919 mit mehrfachem Aufenthalt in Frankreich. Nach Ablegung einer Prüfung für den bayerischen Verwaltungsdienst Eintritt in den Polizeidienst und Aufnahme der schriftstellerischer Tätigkeit. 1923 Eintritt in die SPD, jedoch in den folgendenden Jahren zunehmende Entfremdung. 1930 nach eigenem Bekunden Mitbegründer einer Bayerischen Beamtengewerkschaft ohne Anbindung an die Sozialdemokratie, aber ebenfalls den Nationalsozialismus vehement ablehnend. Entfernung aus dem Beamtendienst wegen „Politischer Unzuverlässigkeit“. Haussuchung und kurzzeitige Verhaftung nach Fotografieren des Pogroms am 09. November 1938. Nichtbeachtung verschiedener Einberufungsbefehle zur Wehrmacht bis 1944, dann Einsatz im Luftschutz und Volkssturm. 1945 Ablehnung einer angebotenen verbeamteten Stelle bei der bayerischen Staatsanwaltschaft. Berichterstatter für die Alliierte Militärregierung, hier die Französische Mission in Baden-Baden. Über den weiteren Lebensweg ist nichts bekannt. Werke u.a.: -Putz zu Adlersthurn, Anton: Welke Wolke. Lieder von Liebe und Liebesleid in drei Rahmengrotesken, Hesperos Verlag, München 1920; -Boccaccio, Giovanni di - Albert Vàradi (Ill.): Das Liebeslabyrinth oder die Mistkrähe. Freie Nachdichtung nach altitalienischem Texte von Anton Putz zu Adlersthurn, Hesperos Verlag, München 1923; -Putz zu Adlersthurn, Anton: Frithjof. Dramatische Dichtung in 3 Akten, Joseph Schweyer Verlag, München-Grünwald 1925; -Putz zu Adlersthurn, Anton: Die Insel der Nackten, Verlag Rudolf Cerny, Wien-Leipzig 1927; -Putz zu Adlersthurn, Anton: Moloch Christentum, Verlag Rudolf Cerny, Wien-Leipzig 1927.
2. Bestandsumfang:
6 Bände.
3. Erschließungsstand:
Der Bestand ist zur Benutzung erschlossen.
3.1. Katalogisierung:
Der Bestand wurde vollständig verzeichnet. Ein Repertorium in Form einer PDF-Datei ist unter dem Punkt „Externe Links“ abrufbar.
4. Bestand:
4.1. Werk:
- Der Bestand enthält u.a. literarische Manuskripte:
- masch. Manuskript „Die Literatur der Urzeit“,
- zwei Gedichte Putz: „Erinnerung an Winnetou“ u.
- „Der alte Kastanienbaum“.
4.2 Korrespondenzen:
- Der Bestand enthält Korrespondenz als „Bayerischer Beobachter“ an die französische Militärregierung.
4.3. Lebensdokumente:
- Der Bestand enthält biografischen Dokumente:
- 1 Lebenslauf A. Putz v. 12. Dezember 1946, 3 S.,
- 4 Zeichnungen Putz, o.D.
4.4. Sammlungen:
Aufstellung „Vortragsplan für die Versammlungswelle“ o.D. [urspr. Ablage am Manuskript „Der Antichrist“, 1926, vgl. Band 6]
5. Zugang:
Eine Benutzung ist für wissenschaftliche Zwecke gestattet.
6. Veröffentlichungen zum Nachlass:
- Werner Röder, Hermann Weiß & Klaus A. Lankheit: Das Archiv des Instituts für Zeitgeschichte. In: 50 Jahre Institut für Zeitgeschichte. Eine Bilanz. Hg. von Horst Möller und Udo Wengst. München 1999, S. 105–125.
7. Vermerk zur Erwerbung:
Der Teilnachlass von Anton Putz zu Adlersthurn gelangte im Februar 2003 durch die Tochter in das Archiv des Instituts für Zeitgeschichte.
8. Bemerkungen:
Der zeitliche Schwerpunkt des Bestandes liegt auf dem Jahr 1914. Vorwiegend enthält der Bestand Korrespondenz aus der frühen Nachkriegszeit und Manuskripte bereit. Putz bot sich 1945 der frz. Militärregierung als „Bayerischer Beobachter“ an und berichtete in den folgenden Jahren regelmäßig über politische Entwicklungen und öffentliche Meinung bzgl. der Besatzungspolitik nach Baden-Baden. Hierbei kreiste Putz besonders um innerparteiliche Tendenzen und Flügelkämpfe der sich formierenden Bayernpartei sowie der CSU. Das mit historischen und politischen Argumenten begleitete Ziel eines autonomen bayerischen Staates ist in fast jedem Text zu finden (Bände 1–3). Die etwa ein halbes Jahr dauernde Korrespondenz mit Albert Augè in 1946 beschäftigt sich ebenfalls vornehmlich mit der Besatzungspolitik. Die im Akt befindlichen maschinenschriftlichen Manuskripte Putz' sind zum einen mit der Korrespondenz thematisch eng verwandt; auch hier steht die politische Entwicklung in Bayern im Vordergrund, daneben Erörterungen zur Demokratie und auch soziale Fragen der unmittelbaren Nachkriegszeit bis 1959. Einen anderen Schwerpunkt bilden die literarischen Manuskripte mehrheitlich aus den 1920er Jahren (Bände 4–6). Zu den recherchierten Werken Putz' scheint nur für eines ein Bezug herstellbar: Als Vorlage für das 1927 erschienene Buch Moloch Christentum kommt das Manuskript „Der Antichrist oder die Zerstörung des Christentums“ in Frage.
Institut für Zeitgeschichte
Anton Putz zu Adlersthurn
1. Angaben zum Bestandsbildner:
Name: Anton Putz zu Adlersthurn. *04.05.1892 in München, † unbekannt.
Beruf: Schriftsteller.
Studium der Literatur, Philosophie, Geschichte und Naturwissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Kriegseinsatz in einer Telegraphentruppe 1914–1919 mit mehrfachem Aufenthalt in Frankreich. Nach Ablegung einer Prüfung für den bayerischen Verwaltungsdienst Eintritt in den Polizeidienst und Aufnahme der schriftstellerischer Tätigkeit. 1923 Eintritt in die SPD, jedoch in den folgendenden Jahren zunehmende Entfremdung. 1930 nach eigenem Bekunden Mitbegründer einer Bayerischen Beamtengewerkschaft ohne Anbindung an die Sozialdemokratie, aber ebenfalls den Nationalsozialismus vehement ablehnend. Entfernung aus dem Beamtendienst wegen „Politischer Unzuverlässigkeit“. Haussuchung und kurzzeitige Verhaftung nach Fotografieren des Pogroms am 09. November 1938. Nichtbeachtung verschiedener Einberufungsbefehle zur Wehrmacht bis 1944, dann Einsatz im Luftschutz und Volkssturm. 1945 Ablehnung einer angebotenen verbeamteten Stelle bei der bayerischen Staatsanwaltschaft. Berichterstatter für die Alliierte Militärregierung, hier die Französische Mission in Baden-Baden. Über den weiteren Lebensweg ist nichts bekannt. Werke u.a.: -Putz zu Adlersthurn, Anton: Welke Wolke. Lieder von Liebe und Liebesleid in drei Rahmengrotesken, Hesperos Verlag, München 1920; -Boccaccio, Giovanni di - Albert Vàradi (Ill.): Das Liebeslabyrinth oder die Mistkrähe. Freie Nachdichtung nach altitalienischem Texte von Anton Putz zu Adlersthurn, Hesperos Verlag, München 1923; -Putz zu Adlersthurn, Anton: Frithjof. Dramatische Dichtung in 3 Akten, Joseph Schweyer Verlag, München-Grünwald 1925; -Putz zu Adlersthurn, Anton: Die Insel der Nackten, Verlag Rudolf Cerny, Wien-Leipzig 1927; -Putz zu Adlersthurn, Anton: Moloch Christentum, Verlag Rudolf Cerny, Wien-Leipzig 1927.
2. Bestandsumfang:
6 Bände.
3. Erschließungsstand:
Der Bestand ist zur Benutzung erschlossen.
3.1. Katalogisierung:
Der Bestand wurde vollständig verzeichnet. Ein Repertorium in Form einer PDF-Datei ist unter dem Punkt „Externe Links“ abrufbar.
4. Bestand:
4.1. Werk:
- Der Bestand enthält u.a. literarische Manuskripte:
- masch. Manuskript „Die Literatur der Urzeit“,
- zwei Gedichte Putz: „Erinnerung an Winnetou“ u.
- „Der alte Kastanienbaum“.
4.2 Korrespondenzen:
- Der Bestand enthält Korrespondenz als „Bayerischer Beobachter“ an die französische Militärregierung.
4.3. Lebensdokumente:
- Der Bestand enthält biografischen Dokumente:
- 1 Lebenslauf A. Putz v. 12. Dezember 1946, 3 S.,
- 4 Zeichnungen Putz, o.D.
4.4. Sammlungen:
Aufstellung „Vortragsplan für die Versammlungswelle“ o.D. [urspr. Ablage am Manuskript „Der Antichrist“, 1926, vgl. Band 6]
5. Zugang:
Eine Benutzung ist für wissenschaftliche Zwecke gestattet.
6. Veröffentlichungen zum Nachlass:
- Werner Röder, Hermann Weiß & Klaus A. Lankheit: Das Archiv des Instituts für Zeitgeschichte. In: 50 Jahre Institut für Zeitgeschichte. Eine Bilanz. Hg. von Horst Möller und Udo Wengst. München 1999, S. 105–125.
7. Vermerk zur Erwerbung:
Der Teilnachlass von Anton Putz zu Adlersthurn gelangte im Februar 2003 durch die Tochter in das Archiv des Instituts für Zeitgeschichte.
8. Bemerkungen:
Der zeitliche Schwerpunkt des Bestandes liegt auf dem Jahr 1914. Vorwiegend enthält der Bestand Korrespondenz aus der frühen Nachkriegszeit und Manuskripte bereit. Putz bot sich 1945 der frz. Militärregierung als „Bayerischer Beobachter“ an und berichtete in den folgenden Jahren regelmäßig über politische Entwicklungen und öffentliche Meinung bzgl. der Besatzungspolitik nach Baden-Baden. Hierbei kreiste Putz besonders um innerparteiliche Tendenzen und Flügelkämpfe der sich formierenden Bayernpartei sowie der CSU. Das mit historischen und politischen Argumenten begleitete Ziel eines autonomen bayerischen Staates ist in fast jedem Text zu finden (Bände 1–3). Die etwa ein halbes Jahr dauernde Korrespondenz mit Albert Augè in 1946 beschäftigt sich ebenfalls vornehmlich mit der Besatzungspolitik. Die im Akt befindlichen maschinenschriftlichen Manuskripte Putz' sind zum einen mit der Korrespondenz thematisch eng verwandt; auch hier steht die politische Entwicklung in Bayern im Vordergrund, daneben Erörterungen zur Demokratie und auch soziale Fragen der unmittelbaren Nachkriegszeit bis 1959. Einen anderen Schwerpunkt bilden die literarischen Manuskripte mehrheitlich aus den 1920er Jahren (Bände 4–6). Zu den recherchierten Werken Putz' scheint nur für eines ein Bezug herstellbar: Als Vorlage für das 1927 erschienene Buch Moloch Christentum kommt das Manuskript „Der Antichrist oder die Zerstörung des Christentums“ in Frage.