Kunrat von Hammerstein-Equord
1. Angaben zum Bestandsbildner:
Name: Kunrat von Hammerstein-Equord. *14.06.1918 in Berlin, †13.06.2007 in Bonn.
Beruf: Militärischer Widerstand, Schriftsteller.
Geboren in Berlin ist Kunrat von Hammerstein-Equord das vierte von sieben Kindern des Generals und Hitler-Gegners Kurt von Hammerstein (1878-1943) und dessen Frau Maria, geb. von Lüttwitz (1886-1970). Die Familie ist gemischt konfessionell; die Eltern lassen den Kindern freie Hand - in der Wahl ihrer Karrieren und der politischen Haltung. Kunrat von Hammerstein besucht das Berliner Bismarck-Gymnasium, für 1937 ist ein Schulaufenthalt in Kalifornien belegt. Anschließend tritt von Hammerstein als Fahnenjunker in das Kavallerie-Regiment 14 ein. Der Offiziersprüfung an der Kriegsschule in Dresden 1939 folgen Einsätze als Spähtruppführer der 5. Panzerdivision in Polen und an der Westfront (1940) sowie verschiedene Auszeichnungen (u.a. EK I und II). Eine Verletzung bedingt die Frontuntauglichkeit (daneben Diagnose Multipler Sklerose). Kunrat von Hammerstein beginnt ein Jurastudium in Berlin, Leipzig und Bonn. Neben weiteren Aufgaben für das Oberkommando des Heeres ist Kunrat von Hammerstein zugleich im Lehrstab der Schule für die Schnellen Truppen Krampnitz tätig. Kunrat von Hammerstein und seine Geschwister unterhalten enge Beziehungen zum (militärischen) Widerstand gegen Hitler (dokumentiert sind Bekanntschaften mit Carl Goerdeler, Philipp v. Boeselager, Ewald von Kleist, Axel v.d. Bussche, Fabian von Schlabrendorff, den Familien zu Lynar, von Hardenberg, von Hassell, von Falkenhausen u.a.). Zur Jahreswende 1944/45 werden Maria von Hammerstein und einige der Kinder aufgrund der Widerstandsbeteiligung verhaftet, Kunrat und sein Bruder Ludwig werden als fahnenflüchtige Wehrmachtangehörige gesucht. Kunrat von Hammerstein flieht ins Rheinland. Schon früh beginnt von Hammerstein, seine Erlebnisse und Gedanken niederzuschreiben. Manuskripte der Jahre 1942-1944 versteckt er auf dem Landsitz der entfernt verwandten Wessels in Dänemark. Mit der vielfach beachteten Aufsatzsammlung Spähtrupp 1960 (2. Auflage 1964) gibt er Einblicke in eigene Kriegserfahrungen im Westen, aber auch zum Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944. „Richtig ausgewertet und verstanden ist das Buch in seinen Abschnitten über das leidige Thema ‚Widerstand in einer totalitären Diktatur‘, ein pragmatischer Beitrag im Sinne einer Einzelfallstudie zur Soziologie des 20. Juli 1944.“ (Axel von dem Bussche in DIE ZEIT, 1964). Nach dem Zweiten Weltkrieg bemüht sich Kunrat von Hammerstein um eine Beschäftigung beim Verfassungsschutz. Dies gelingt nicht; dennoch sind in den 1950er Jahren verfassungsdienstliche Tätigkeiten belegt. So berichtet von Hammerstein an Otto John u.a. von Gesprächen mit ostzonalen Stellen bis hin zum Minister der Staatssicherheit der DDR, insbesondere zum Häftlingsfreikauf oder auch der westdeutschen Wiederbewaffnung. 1953 tritt Kunrat von Hammerstein in die Kölner Otto Wolff AG ein. Im wesentlichen mit Pressearbeit befasst, gibt von Hammerstein auch ein innerbetriebliches Periodikum heraus (Gazette). Mit dem Geschäftsführer Otto Wolff von Amerongen ist von Hammerstein über das berufliche hinaus verbunden. 1983 scheidet Kunrat von Hammerstein aus dem aktiven Berufsleben aus. Er verstirbt in Bonn.
2. Bestandsumfang:
195 Bände.
3. Erschließungsstand:
Der Bestand ist zur Benutzung erschlossen.
3.1. Katalogisierung:
Der Bestand wurde vollständig verzeichnet. Ein Repertorium in Form einer PDF-Datei ist unter dem Punkt „Externe Links“ abrufbar.
4. Bestand:
4.1. Werk:
- Der Bestand enthält tagebuchähnliche maschinelle Aufzeichnungen,
- Spähtrupp im Westen.
4.2 Korrespondenzen:
- Der Bestand enthält:
- Geschäfts- und Familienkorrespondenz,
- Korrespondenz auch des Vaters (Kurt von Hammerstein).
4.3. Lebensdokumente:
- Der Bestand enthält biografische Dokumente, darunter auch Fotografien.
4.4. Sammlungen:
- Der Bestand enthält u.a. Unterlagen der Stiftung „Hilfswerk 20. Juli 1944“/„Forschungsgemeinschaft 20. Juli 1944“.
5. Zugang:
Bestandsnutzung gemäß IfZ-Benutzungsordnung, unter besonderer Beachtung der Belange Dritter. Teilsperrungen und etwaige Benutzungsvorbehalte (Einzelfallprüfungen) jeweils vermerkt.
6. Veröffentlichungen zum Nachlass:
- Werner Röder, Hermann Weiß & Klaus A. Lankheit: Das Archiv des Instituts für Zeitgeschichte. In: 50 Jahre Institut für Zeitgeschichte. Eine Bilanz. Hg. von Horst Möller und Udo Wengst. München 1999, S. 105-125.
7. Vermerk zur Erwerbung:
Das als Sammlung „Kunrat von Hammerstein-Equord“ verzeichnete Konvolut von ca. 110 Ordnern kam durch Vermittlung des langjährigen Hörfunkredakteurs und Publizisten Bernd C. Hesslein (vgl. ED 447), einem Freund von Kunrat von Hammerstein, und dem Sohn Oliver von Hammerstein in das Archiv des Instituts für Zeitgeschichte. Die chronologische Ursprungsablage konnte nicht beibehalten werden. Zum Einen wurden die zahlreichen Fotos entnommen, die Korrespondenzen von Aufsatzkopien und Presseausschnitten getrennt, zum Anderen thematische Gruppen zusammengefasst, welche den wissenschaftlichen Zugriff erleichtern.
8. Bemerkungen:
In einem ersten Teil stehen Lebensdokumente bzw. persönliche Geschäftspapiere im Vordergrund. Die Person Kunrat von Hammerstein wird durch Eckdaten fassbar, durch eine Ergänzung 2006 sind auch die über Jahrzehnte handschriftlich geführten Kalender nun einsehbar. Dem folgt die Geschäftskorrespondenz, worunter im wesentlichen Schriftwechsel gefasst sind, welche Kunrat von Hammerstein mit beruflichem Hintergrund, politisch engagiert oder einfach mit ihm nicht privat verbundenen Zeitgenossen geführt hat. Von Interesse sind hier die (durch eine Nachlieferung 2006 für 1969-1979 vollständig erhaltenen) Gazetten, pressedienstliche, eigentlich firmeninterne Zusammenstellungen politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Meldungen und Kommentare v. Kunrat von Hammerstein für die Otto Wolff AG. Zur Geschäftskorrespondenz zählen auch versandte Aufzeichnungen über Versuche von Hammersteins, inhaftierte DDR-Bürger freizuhandeln, Aktivitäten gegen die Wiederbewaffnung Deutschlands sowie zwei Rechtsstreitigkeiten, die K. v. Hammerstein bzgl. einer Bildunterschrift im STERN (Hamburg) geführt hat bzw. bei einer Beleidigungsklage erwidern musste. Ebenso findet sich hier Korrespondenz mit umfangreichen Presseausschnitten zum sog. „Fall Schnez“, der Berufung von General Albert Schnez zum Inspekteur des Heeres in den 1960er Jahren, was Kunrat von Hammerstein (mit anderen) zu verhindern versuchte. Im nächsten, äußerst umfangreichen Teil sind die privaten Korrespondenzen nach Familienmitgliedern, Familienzweigen und (wo ersichtlich) Verwandtschaftsverhältnissen aufgeführt. Der rege und ausführliche innerfamiliäre Austausch der von Hammerstein-Equords findet hier seinen Niederschlag. Kunrat von Hammerstein hat über eigene Briefe hinaus auch eine Vielzahl von Schriftwechseln der Familienmitglieder untereinander aufbewahrt und gesammelt. Explizit zu erwähnen sind hier neben den Briefen des Vaters, Kurt von Hammerstein, an dessen Eltern und den schriftlichen Äußerungen der Familie der Mutter (von Lüttwitz) sicher auch die Abschriften der Kassiber der Geschwister (inhaftiert nach dem 20. Juli 1944). Interessanterweise wurde in späteren Briefen kaum auf die Zeit des Nationalsozialismus, des Widerstandes, der Flucht und -erlebnisse rekurriert. Dieser Teil des Bestandes enthält auch weiterführende Informationen zur Familiengeschichte im allgemeinen. Es schließt sich in alphabetischer Ablage eine ebenso große wie vielfältige Sammlung von Korrespondenzen freundschaftlicher bzw. privater Natur an. Über das Namensregister ist hier der schnelle Zugriff gesichert. In einem vierten Abschnitt tritt der Autor Kunrat von Hammerstein in den Vordergrund. Maschinenschriftliche Manuskripte liegen in einer großen Zahl vor, Veröffentlichungen sind belegt und offenbaren die zentralen Themen: militärischer Widerstand gegen Hitler, Fluchterlebnisse, Kriegserlebnisse. Es schließen sich Materialsammlungen mit (und ohne) direkten Bezug zu den Veröffentlichungen an; zu nennen sind hier umfangreiche Presseausschnitte, Aufsätze u.ä. zum Attentat gegen Adolf Hitler am 20.Juli 1944, aber auch fast schon kryptonachlassartige Kopien vertraulicher bzw. sehr privater Aufzeichnungen v. Ewald von Kleist (1944ff.) und Bernd von Fumetti (1929ff.). Zum Abschluss der schriftlichen Überlieferung liegen Unterlagen der Stiftung „Hilfswerk 20. Juli 1944“/„Forschungsgemeinschaft 20. Juli 1944“ vor, die wiederum Aufschluss über die mannigfaltigen Aktivitäten der Stiftung bringen. Das Nachrichtenblatt der Schule für Schnelle Truppen Krampnitz (1941/1942) rundet den Aktenbestand ab. Die Fotos aus dem Bestand (mehrheitlich Familienbilder, aber auch Aufnahmen von einem Russlandbesuch Kurt von Hammersteins in den 1930er Jahren) werden gesondert gefasst. Der zeitliche Schwerpunkt des Bestandes liegt auf dem Jahr 1896.
Kunrat von Hammerstein-Equord
1. Angaben zum Bestandsbildner:
Name: Kunrat von Hammerstein-Equord. *14.06.1918 in Berlin, †13.06.2007 in Bonn.
Beruf: Militärischer Widerstand, Schriftsteller.
Geboren in Berlin ist Kunrat von Hammerstein-Equord das vierte von sieben Kindern des Generals und Hitler-Gegners Kurt von Hammerstein (1878-1943) und dessen Frau Maria, geb. von Lüttwitz (1886-1970). Die Familie ist gemischt konfessionell; die Eltern lassen den Kindern freie Hand - in der Wahl ihrer Karrieren und der politischen Haltung. Kunrat von Hammerstein besucht das Berliner Bismarck-Gymnasium, für 1937 ist ein Schulaufenthalt in Kalifornien belegt. Anschließend tritt von Hammerstein als Fahnenjunker in das Kavallerie-Regiment 14 ein. Der Offiziersprüfung an der Kriegsschule in Dresden 1939 folgen Einsätze als Spähtruppführer der 5. Panzerdivision in Polen und an der Westfront (1940) sowie verschiedene Auszeichnungen (u.a. EK I und II). Eine Verletzung bedingt die Frontuntauglichkeit (daneben Diagnose Multipler Sklerose). Kunrat von Hammerstein beginnt ein Jurastudium in Berlin, Leipzig und Bonn. Neben weiteren Aufgaben für das Oberkommando des Heeres ist Kunrat von Hammerstein zugleich im Lehrstab der Schule für die Schnellen Truppen Krampnitz tätig. Kunrat von Hammerstein und seine Geschwister unterhalten enge Beziehungen zum (militärischen) Widerstand gegen Hitler (dokumentiert sind Bekanntschaften mit Carl Goerdeler, Philipp v. Boeselager, Ewald von Kleist, Axel v.d. Bussche, Fabian von Schlabrendorff, den Familien zu Lynar, von Hardenberg, von Hassell, von Falkenhausen u.a.). Zur Jahreswende 1944/45 werden Maria von Hammerstein und einige der Kinder aufgrund der Widerstandsbeteiligung verhaftet, Kunrat und sein Bruder Ludwig werden als fahnenflüchtige Wehrmachtangehörige gesucht. Kunrat von Hammerstein flieht ins Rheinland. Schon früh beginnt von Hammerstein, seine Erlebnisse und Gedanken niederzuschreiben. Manuskripte der Jahre 1942-1944 versteckt er auf dem Landsitz der entfernt verwandten Wessels in Dänemark. Mit der vielfach beachteten Aufsatzsammlung Spähtrupp 1960 (2. Auflage 1964) gibt er Einblicke in eigene Kriegserfahrungen im Westen, aber auch zum Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944. „Richtig ausgewertet und verstanden ist das Buch in seinen Abschnitten über das leidige Thema ‚Widerstand in einer totalitären Diktatur‘, ein pragmatischer Beitrag im Sinne einer Einzelfallstudie zur Soziologie des 20. Juli 1944.“ (Axel von dem Bussche in DIE ZEIT, 1964). Nach dem Zweiten Weltkrieg bemüht sich Kunrat von Hammerstein um eine Beschäftigung beim Verfassungsschutz. Dies gelingt nicht; dennoch sind in den 1950er Jahren verfassungsdienstliche Tätigkeiten belegt. So berichtet von Hammerstein an Otto John u.a. von Gesprächen mit ostzonalen Stellen bis hin zum Minister der Staatssicherheit der DDR, insbesondere zum Häftlingsfreikauf oder auch der westdeutschen Wiederbewaffnung. 1953 tritt Kunrat von Hammerstein in die Kölner Otto Wolff AG ein. Im wesentlichen mit Pressearbeit befasst, gibt von Hammerstein auch ein innerbetriebliches Periodikum heraus (Gazette). Mit dem Geschäftsführer Otto Wolff von Amerongen ist von Hammerstein über das berufliche hinaus verbunden. 1983 scheidet Kunrat von Hammerstein aus dem aktiven Berufsleben aus. Er verstirbt in Bonn.
2. Bestandsumfang:
195 Bände.
3. Erschließungsstand:
Der Bestand ist zur Benutzung erschlossen.
3.1. Katalogisierung:
Der Bestand wurde vollständig verzeichnet. Ein Repertorium in Form einer PDF-Datei ist unter dem Punkt „Externe Links“ abrufbar.
4. Bestand:
4.1. Werk:
- Der Bestand enthält tagebuchähnliche maschinelle Aufzeichnungen,
- Spähtrupp im Westen.
4.2 Korrespondenzen:
- Der Bestand enthält:
- Geschäfts- und Familienkorrespondenz,
- Korrespondenz auch des Vaters (Kurt von Hammerstein).
4.3. Lebensdokumente:
- Der Bestand enthält biografische Dokumente, darunter auch Fotografien.
4.4. Sammlungen:
- Der Bestand enthält u.a. Unterlagen der Stiftung „Hilfswerk 20. Juli 1944“/„Forschungsgemeinschaft 20. Juli 1944“.
5. Zugang:
Bestandsnutzung gemäß IfZ-Benutzungsordnung, unter besonderer Beachtung der Belange Dritter. Teilsperrungen und etwaige Benutzungsvorbehalte (Einzelfallprüfungen) jeweils vermerkt.
6. Veröffentlichungen zum Nachlass:
- Werner Röder, Hermann Weiß & Klaus A. Lankheit: Das Archiv des Instituts für Zeitgeschichte. In: 50 Jahre Institut für Zeitgeschichte. Eine Bilanz. Hg. von Horst Möller und Udo Wengst. München 1999, S. 105-125.
7. Vermerk zur Erwerbung:
Das als Sammlung „Kunrat von Hammerstein-Equord“ verzeichnete Konvolut von ca. 110 Ordnern kam durch Vermittlung des langjährigen Hörfunkredakteurs und Publizisten Bernd C. Hesslein (vgl. ED 447), einem Freund von Kunrat von Hammerstein, und dem Sohn Oliver von Hammerstein in das Archiv des Instituts für Zeitgeschichte. Die chronologische Ursprungsablage konnte nicht beibehalten werden. Zum Einen wurden die zahlreichen Fotos entnommen, die Korrespondenzen von Aufsatzkopien und Presseausschnitten getrennt, zum Anderen thematische Gruppen zusammengefasst, welche den wissenschaftlichen Zugriff erleichtern.
8. Bemerkungen:
In einem ersten Teil stehen Lebensdokumente bzw. persönliche Geschäftspapiere im Vordergrund. Die Person Kunrat von Hammerstein wird durch Eckdaten fassbar, durch eine Ergänzung 2006 sind auch die über Jahrzehnte handschriftlich geführten Kalender nun einsehbar. Dem folgt die Geschäftskorrespondenz, worunter im wesentlichen Schriftwechsel gefasst sind, welche Kunrat von Hammerstein mit beruflichem Hintergrund, politisch engagiert oder einfach mit ihm nicht privat verbundenen Zeitgenossen geführt hat. Von Interesse sind hier die (durch eine Nachlieferung 2006 für 1969-1979 vollständig erhaltenen) Gazetten, pressedienstliche, eigentlich firmeninterne Zusammenstellungen politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Meldungen und Kommentare v. Kunrat von Hammerstein für die Otto Wolff AG. Zur Geschäftskorrespondenz zählen auch versandte Aufzeichnungen über Versuche von Hammersteins, inhaftierte DDR-Bürger freizuhandeln, Aktivitäten gegen die Wiederbewaffnung Deutschlands sowie zwei Rechtsstreitigkeiten, die K. v. Hammerstein bzgl. einer Bildunterschrift im STERN (Hamburg) geführt hat bzw. bei einer Beleidigungsklage erwidern musste. Ebenso findet sich hier Korrespondenz mit umfangreichen Presseausschnitten zum sog. „Fall Schnez“, der Berufung von General Albert Schnez zum Inspekteur des Heeres in den 1960er Jahren, was Kunrat von Hammerstein (mit anderen) zu verhindern versuchte. Im nächsten, äußerst umfangreichen Teil sind die privaten Korrespondenzen nach Familienmitgliedern, Familienzweigen und (wo ersichtlich) Verwandtschaftsverhältnissen aufgeführt. Der rege und ausführliche innerfamiliäre Austausch der von Hammerstein-Equords findet hier seinen Niederschlag. Kunrat von Hammerstein hat über eigene Briefe hinaus auch eine Vielzahl von Schriftwechseln der Familienmitglieder untereinander aufbewahrt und gesammelt. Explizit zu erwähnen sind hier neben den Briefen des Vaters, Kurt von Hammerstein, an dessen Eltern und den schriftlichen Äußerungen der Familie der Mutter (von Lüttwitz) sicher auch die Abschriften der Kassiber der Geschwister (inhaftiert nach dem 20. Juli 1944). Interessanterweise wurde in späteren Briefen kaum auf die Zeit des Nationalsozialismus, des Widerstandes, der Flucht und -erlebnisse rekurriert. Dieser Teil des Bestandes enthält auch weiterführende Informationen zur Familiengeschichte im allgemeinen. Es schließt sich in alphabetischer Ablage eine ebenso große wie vielfältige Sammlung von Korrespondenzen freundschaftlicher bzw. privater Natur an. Über das Namensregister ist hier der schnelle Zugriff gesichert. In einem vierten Abschnitt tritt der Autor Kunrat von Hammerstein in den Vordergrund. Maschinenschriftliche Manuskripte liegen in einer großen Zahl vor, Veröffentlichungen sind belegt und offenbaren die zentralen Themen: militärischer Widerstand gegen Hitler, Fluchterlebnisse, Kriegserlebnisse. Es schließen sich Materialsammlungen mit (und ohne) direkten Bezug zu den Veröffentlichungen an; zu nennen sind hier umfangreiche Presseausschnitte, Aufsätze u.ä. zum Attentat gegen Adolf Hitler am 20.Juli 1944, aber auch fast schon kryptonachlassartige Kopien vertraulicher bzw. sehr privater Aufzeichnungen v. Ewald von Kleist (1944ff.) und Bernd von Fumetti (1929ff.). Zum Abschluss der schriftlichen Überlieferung liegen Unterlagen der Stiftung „Hilfswerk 20. Juli 1944“/„Forschungsgemeinschaft 20. Juli 1944“ vor, die wiederum Aufschluss über die mannigfaltigen Aktivitäten der Stiftung bringen. Das Nachrichtenblatt der Schule für Schnelle Truppen Krampnitz (1941/1942) rundet den Aktenbestand ab. Die Fotos aus dem Bestand (mehrheitlich Familienbilder, aber auch Aufnahmen von einem Russlandbesuch Kurt von Hammersteins in den 1930er Jahren) werden gesondert gefasst. Der zeitliche Schwerpunkt des Bestandes liegt auf dem Jahr 1896.