Raimund A. Mader
Raimund A. Mader wird 1952 in Bad Tölz geboren. Nach dem Abitur 1971 an der damaligen Oberrealschule Bad Tölz studiert er Anglistik und Germanistik in München und in Seattle/Washington (USA). Bis Juli 2017 unterrichtet er als Gymnasiallehrer am Augustinus-Gymnasium in Weiden und lebt mit seiner Familie in Eschenbach/Lkr. Neustadt a. d. Waldnaab.
Seit seiner frühen Jugend hat Raimund A. Mader Freude an der Lektüre von Krimis, die er sich in der Stadtbücherei von Bad Tölz ausleiht. Er beginnt mit Agatha Christie, Edgar Wallace, Raymond Chandler und kommt über Friedrich Dürrenmatt zu Sjöwall & Wahlöö. Darüber hinaus liest er Henning Mankell. 2002 fängt Raimund A. Mader an selbst zu schreiben.
Mit einem Doppelmord eröffnet Mader seinen Erstlingskrimi Glasberg. Ein Oberpfalz-Krimi (2008), der in seiner oberpfälzischen Wahlheimat Weiden spielt:
Der bekannte Politiker Leonhard Güllner und seine schwangere Tochter Agnes werden kaltblütig ermordet. Zugrunde liegt dem Verbrechen der (reale) Schüleraustausch zwischen Eschenbach und Bratislava Ende der 1960er-Jahre in den Tagen des „Prager Frühlings“, den der Autor selbst organisiert und jahrelang schulisch durchführt. Dabei wird auch ein Tabuthema berührt: die sexuelle Beziehung eines Lehrers zu einer Schülerin. Vor dem Hintergrund von Freundschaft, jugendlicher Offenheit und Toleranz wird deutlich, dass das Böse unabdingbarer Teil der menschlichen Existenz ist.
Zum Handlungsort Weiden äußert sich Raimund A. Mader im Interview mit der Weidener Tageszeitung Der neue Tag: „Meine Figuren in einer mir vertrauten Umwelt agieren zu lassen, erwies sich [...] als naheliegend. Dennoch ist das Weiden des Romans ein bewusst verfremdetes Weiden“. Und gleichsam als Resümee seines Debüts: „Letztlich muss der Roman die Freiheit besitzen, das zu beschreiben, was denkbar ist.“
Der charismatische Kriminalkommissar Adolf Bichlmaier – im ersten Roman von der Kripo Regensburg zur Ermittlung nach Weiden geschickt – eruiert auch im zweiten Kriminalroman Schindlerjüdin (2010):
2009 wird in Regensburg Paul Gemsa ermordet, ein schlesischer Heimatvertriebener und angesehener Bürger, dessen Wurzeln in die Zeit der NS-Diktatur und ins Frühjahr 1948 vor der Währungsreform zurückreichen – Paul Gemsa ist damals Zeuge geworden, wie in Regensburg drei ehemalige SS-Leute brutal ums Leben kommen. Im Zuge der Ermittlungen taucht immer wieder der Name des (realen) sudetendeutschen Unternehmers Oskar Schindler (1908-1974) auf, der während der NS-Zeit 1200 angestellte jüdische Zwangsarbeiter vor der Ermordung bewahrt („Schindlers Liste“) und von 1945 bis 1949 in Regensburg lebt.
Mit Schindlerjüdin liefert Raimund A. Mader einen zeitgeschichtlichen Gesellschaftskrimi. Dabei spannt der Autor einen weiten Bogen von der unbewältigten Vergangenheit bis hin zur Gegenwart.
Kommissar Bichlmaier – Raimund A. Maders Alter Ego – „flüchtet“ aus Regensburg und landet bei seinem dritten Fall Roter Herbst (2013) in der kleinen Stadt M. am Rande des Moores, in der er einst als junger Bundeswehrsoldat („Fähnrich“) stationiert war:
In der endlosen Weite des Moores wird die Leiche eines alten Mannes gefunden, die Spuren extremer Folterung und grausamer Verstümmelung aufweist und an eine Hinrichtung erinnert. Durch diesen Mord wird der Fall auch zu einer persönlichen Reise des Kommissars in seine eigene Vergangenheit und zu einer Begegnung mit den Schatten, die die Bundesrepublik in den 1970ern („Deutscher Herbst“) heimsuchen – es ist die Zeit des RAF-Terrors und obskurer nazistischer Wehrsportgruppen mit ominösen V-Leuten auf beiden Seiten. Eine zentrale Rolle im Roman spielt dabei der reale Peter Urbach, V-Mann des Berliner Verfassungsschutzes (1941-2011), der die linke Szene mit Molotow-Cocktails und Waffen versorgt. Am Domplatz zu Regensburg endet schließlich der brisante Thriller und damit die Trilogie um Kommissar Adolf Bichlmaier.
Mit Christoph Vickers von der „Repräsentanz des Freistaats Bayern in der Tschechischen Republik“ bei der Internationalen Veranstaltung „Literatur im Park“ am 15. September 2019 in Prag. Die Repräsentanz des Freistaats Bayern war erstmals Co-Veranstalter mit dem Prager Literaturhaus. Foto: privat
Auch in Kriminalanthologien ist Raimund A. Mader vertreten, so mit Wolfsfieber im Tatort Oberpfalz (2013) oder mit Regensburger Herzen in Barbara Krohns herausgegebenem Regensburger Requiem. Kurzkrimis von der Donau (2013), in dem sich mörderische Spannung und Oberpfälzer Lebensart paaren: „Wenige Minuten später saßen die beiden zusammen in der Brasserie Dombrowski, gegenüber dem Dom, und Angie Prunhuber erläuterte dem Wolfi, wie er ihr aus einer Notlage helfen könne. Natürlich nicht umsonst, denn umsonst ist nur der Tod, und der kostet ja bekanntlich das Leben [...]“. Der ars vivendi-Band Wenn der Krampus zweimal klingelt. 11 Weihnachtskrimis aus der Oberpfalz (2019) enthält seinen erotisch gewürzten Kurzkrimi „Eckbert“. Seine Kurzgeschichte mit Schulthematik „Die Tür ins Dunkel“ ist in der Anthologie Mord zur großen Pause (2020) von Daniel Badraun enthalten, eine Sammlung Schulkrimis ehemaliger Lehrender.
Der König von Weiden (2016), mit einem Vorwort von Bernhard M. Baron, heißt der vierte Kriminalroman von Raimund A. Mader. Er handelt von einem nächtlichen Anrufer, der einen erfolgreichen Autor zum Schreiben eines Romans über K. auffordert. Mit „K.“ ist Walter Klankermeier gemeint, der reale ungekrönte Weidener Nachtclub-König der späten 1970er-Jahre, der von Augsburg über Chicago in die Max-Reger-Stadt gelangt, um die dortige konservative Gesellschaft gehörig durcheinander zu wirbeln und bundesweit mit seinen Erotik-Liveshows für Aufsehen zu sorgen. Am 22. August 1982 wird Klankermeier (42) in einem Waldgrundstück unweit von Weiden erschossen aufgefunden. Von seinem Mörder fehlt bis heute jede Spur.
Im Juli 2018 erscheint Maders fünfter Kriminalroman Das Kafka-Manuskript, der entsprechend kafkaesk mit „Gregor“ beginnt: Die Literaturwelt ist in Aufruhr, Gerüchte über das Auftauchen eines verschollenen Manuskripts von Franz Kafka machen die Runde. Der nach der brisanten Erzählung suchende Regensburger Literaturprofessor Antonin Hruby verschwindet, seine junge Geliebte Alexandra beauftragt einen Privatdetektiv in Philip Marlowe-Manier. Die Ermittlungen führen von Regensburg über Wien bis ins estische Tartu und ins italienische Riva del Garda, wo Franz K. ab 1909 im Sanatorium von Hartungen kurte (Der Jäger Gracchus, 1916). Dabei treten die dunkelsten erotischen Triebe der agierenden Menschen zum Vorschein.
Mit Engel und der Fluch des Golem (2023) legt Mader einen weiteren Krimithriller vor, erstmals im XOXO-Verlag: Historischer Hintergrund ist das „Massaker von Aussig“ (tschech. Usti nad Labem) vom 31. Juli 1945, bei dem ein gelenkter Pogrom gegen die einheimische sudetendeutsche Zivilbevölkerung erfolgte. Der Enkel eines sudetendeutschen Vertriebenen im Roman schwört Vergeltung für die blutige Tat, bei der zahlreiche unschuldige Männer, Frauen und Kinder getötet und in die Elbe geworfen wurden. Der selbsternannte golemartige Rächer zieht eine Spur von Morden hinter sich her. Kommissar Kajetan Engel aus Regensburg begibt sich auf die Spurensuche, um dessen Plan zu vereiteln.
Der Autor ist Teilnehmer der 18. Landshuter Literaturtage „Heimatkrimis aus Ostbayern“ im November 2016. Außerdem nimmt er – auf Einladung der Repräsentanz des Freistaats Bayern in der Tschechischen Republik – im September 2019 am Internationalen Open-Air-Festival „Literatur im Park“ in Prag teil.
Raimund Mader ist Mitglied im SYNDIKAT, der Autorengruppe deutschsprachiger Kriminalliteratur, und von September 2017 bis Dezember 2021 Leiter der Geschäftsstelle.
Sekundärliteratur:
http://www.regensburg-digital.de/buchbesprechung-schindlerjudin/21082010, (06.01.2014).
https://lesefreude.at/das-kafka-manuskript-raimund-a-mader/, (15.04.2019).
Kurz, Franz (2016): König, Krimi, Klankermeier. Raimund A. Mader veröffentlicht Buch über legendären Nachtclubbesitzer. In: Der neue Tag (Weiden i.d. OPf.), Kultur, 1. Februar, Nr. 25, S. 36, http://www.onetz.de/weiden-in-der-oberpfalz/kultur/raimund-a-mader-veroeffentlicht-buch-ueber-legendaeren-nachtclubbesitzer-koenig-krimi-klankermeier-d1192459.html, (18.03.2016).
Kräher, Lisa (2008): Ein Krimi aus der Oberpfalz. Weidener Gymnasiallehrer Raimund A. Mader lässt in seinem Debüt Glasberg in Weiden einige Morde passieren [Rezension]. In: Mittelbayerische Zeitung (Regensburg), Oberpfalz & Bayern, 22. August, http://www.mittelbayerische.de/index.cfm?pid=10009&pk=282126, (06.01.2014).
Krebs, Siegfried R. (2016): Spitzenmäßiger Krimi, aber leider mit einem großen „Aber“. In: Ein Freigeist. Ein Forum aus Weimar.
Höller, Lissy (2013): Kommissar Adolf Bichlmaier und der tote Mann im Moor. Der Eschenbacher Romanautor Raimund A. Mader schickt seinen Ermittler im Krimi Roter Herbst auf die dritte und letzte Mission. In: Der neue Tag (Weiden i.d. OPf.), Kultur, 1. August.
Rosenberg, Erika (2011): Schicksal und brutale Wirklichkeit („Schindlerjüdin“), http://rosenbergerika.blogspot.de/2011/11/schicksal-und-brutale-wirklichkeit.html, (06.01.2014).
Voit, Stefan (2008): Brutaler Doppelmord erschüttert die Oberpfalz. Der Weidener Autor Raimund A. Mader legt mit Glasberg sein Krimi-Debüt vor [Interview]. In: Der neue Tag (Weiden i.d. OPf.), Kultur, 11. Juli.
Wagner, Evi (2016), [Interview] "Das Fiktive sollte immer im Vordergrund stehen." Krimiautor Raimund A. Mader über sein neues Buch "Der König von Weiden", In: LEO. [Weiden] i. K. mit hugo. Das Magazin, hg. vom Medienhaus DER NEUE TAG Weiden i.d.OPf., Ausgabe 03/März 2016, S. 21 mit Buch-Tipp S. 38.
Externe Links:
Literatur von Raimund A. Mader im BVB
Interview und Leseprobe aus Engel und der Fluch des Golem
Raimund A. Mader im Gmeiner Verlag
Raimund A. Mader wird 1952 in Bad Tölz geboren. Nach dem Abitur 1971 an der damaligen Oberrealschule Bad Tölz studiert er Anglistik und Germanistik in München und in Seattle/Washington (USA). Bis Juli 2017 unterrichtet er als Gymnasiallehrer am Augustinus-Gymnasium in Weiden und lebt mit seiner Familie in Eschenbach/Lkr. Neustadt a. d. Waldnaab.
Seit seiner frühen Jugend hat Raimund A. Mader Freude an der Lektüre von Krimis, die er sich in der Stadtbücherei von Bad Tölz ausleiht. Er beginnt mit Agatha Christie, Edgar Wallace, Raymond Chandler und kommt über Friedrich Dürrenmatt zu Sjöwall & Wahlöö. Darüber hinaus liest er Henning Mankell. 2002 fängt Raimund A. Mader an selbst zu schreiben.
Mit einem Doppelmord eröffnet Mader seinen Erstlingskrimi Glasberg. Ein Oberpfalz-Krimi (2008), der in seiner oberpfälzischen Wahlheimat Weiden spielt:
Der bekannte Politiker Leonhard Güllner und seine schwangere Tochter Agnes werden kaltblütig ermordet. Zugrunde liegt dem Verbrechen der (reale) Schüleraustausch zwischen Eschenbach und Bratislava Ende der 1960er-Jahre in den Tagen des „Prager Frühlings“, den der Autor selbst organisiert und jahrelang schulisch durchführt. Dabei wird auch ein Tabuthema berührt: die sexuelle Beziehung eines Lehrers zu einer Schülerin. Vor dem Hintergrund von Freundschaft, jugendlicher Offenheit und Toleranz wird deutlich, dass das Böse unabdingbarer Teil der menschlichen Existenz ist.
Zum Handlungsort Weiden äußert sich Raimund A. Mader im Interview mit der Weidener Tageszeitung Der neue Tag: „Meine Figuren in einer mir vertrauten Umwelt agieren zu lassen, erwies sich [...] als naheliegend. Dennoch ist das Weiden des Romans ein bewusst verfremdetes Weiden“. Und gleichsam als Resümee seines Debüts: „Letztlich muss der Roman die Freiheit besitzen, das zu beschreiben, was denkbar ist.“
Der charismatische Kriminalkommissar Adolf Bichlmaier – im ersten Roman von der Kripo Regensburg zur Ermittlung nach Weiden geschickt – eruiert auch im zweiten Kriminalroman Schindlerjüdin (2010):
2009 wird in Regensburg Paul Gemsa ermordet, ein schlesischer Heimatvertriebener und angesehener Bürger, dessen Wurzeln in die Zeit der NS-Diktatur und ins Frühjahr 1948 vor der Währungsreform zurückreichen – Paul Gemsa ist damals Zeuge geworden, wie in Regensburg drei ehemalige SS-Leute brutal ums Leben kommen. Im Zuge der Ermittlungen taucht immer wieder der Name des (realen) sudetendeutschen Unternehmers Oskar Schindler (1908-1974) auf, der während der NS-Zeit 1200 angestellte jüdische Zwangsarbeiter vor der Ermordung bewahrt („Schindlers Liste“) und von 1945 bis 1949 in Regensburg lebt.
Mit Schindlerjüdin liefert Raimund A. Mader einen zeitgeschichtlichen Gesellschaftskrimi. Dabei spannt der Autor einen weiten Bogen von der unbewältigten Vergangenheit bis hin zur Gegenwart.
Kommissar Bichlmaier – Raimund A. Maders Alter Ego – „flüchtet“ aus Regensburg und landet bei seinem dritten Fall Roter Herbst (2013) in der kleinen Stadt M. am Rande des Moores, in der er einst als junger Bundeswehrsoldat („Fähnrich“) stationiert war:
In der endlosen Weite des Moores wird die Leiche eines alten Mannes gefunden, die Spuren extremer Folterung und grausamer Verstümmelung aufweist und an eine Hinrichtung erinnert. Durch diesen Mord wird der Fall auch zu einer persönlichen Reise des Kommissars in seine eigene Vergangenheit und zu einer Begegnung mit den Schatten, die die Bundesrepublik in den 1970ern („Deutscher Herbst“) heimsuchen – es ist die Zeit des RAF-Terrors und obskurer nazistischer Wehrsportgruppen mit ominösen V-Leuten auf beiden Seiten. Eine zentrale Rolle im Roman spielt dabei der reale Peter Urbach, V-Mann des Berliner Verfassungsschutzes (1941-2011), der die linke Szene mit Molotow-Cocktails und Waffen versorgt. Am Domplatz zu Regensburg endet schließlich der brisante Thriller und damit die Trilogie um Kommissar Adolf Bichlmaier.
Mit Christoph Vickers von der „Repräsentanz des Freistaats Bayern in der Tschechischen Republik“ bei der Internationalen Veranstaltung „Literatur im Park“ am 15. September 2019 in Prag. Die Repräsentanz des Freistaats Bayern war erstmals Co-Veranstalter mit dem Prager Literaturhaus. Foto: privat
Auch in Kriminalanthologien ist Raimund A. Mader vertreten, so mit Wolfsfieber im Tatort Oberpfalz (2013) oder mit Regensburger Herzen in Barbara Krohns herausgegebenem Regensburger Requiem. Kurzkrimis von der Donau (2013), in dem sich mörderische Spannung und Oberpfälzer Lebensart paaren: „Wenige Minuten später saßen die beiden zusammen in der Brasserie Dombrowski, gegenüber dem Dom, und Angie Prunhuber erläuterte dem Wolfi, wie er ihr aus einer Notlage helfen könne. Natürlich nicht umsonst, denn umsonst ist nur der Tod, und der kostet ja bekanntlich das Leben [...]“. Der ars vivendi-Band Wenn der Krampus zweimal klingelt. 11 Weihnachtskrimis aus der Oberpfalz (2019) enthält seinen erotisch gewürzten Kurzkrimi „Eckbert“. Seine Kurzgeschichte mit Schulthematik „Die Tür ins Dunkel“ ist in der Anthologie Mord zur großen Pause (2020) von Daniel Badraun enthalten, eine Sammlung Schulkrimis ehemaliger Lehrender.
Der König von Weiden (2016), mit einem Vorwort von Bernhard M. Baron, heißt der vierte Kriminalroman von Raimund A. Mader. Er handelt von einem nächtlichen Anrufer, der einen erfolgreichen Autor zum Schreiben eines Romans über K. auffordert. Mit „K.“ ist Walter Klankermeier gemeint, der reale ungekrönte Weidener Nachtclub-König der späten 1970er-Jahre, der von Augsburg über Chicago in die Max-Reger-Stadt gelangt, um die dortige konservative Gesellschaft gehörig durcheinander zu wirbeln und bundesweit mit seinen Erotik-Liveshows für Aufsehen zu sorgen. Am 22. August 1982 wird Klankermeier (42) in einem Waldgrundstück unweit von Weiden erschossen aufgefunden. Von seinem Mörder fehlt bis heute jede Spur.
Im Juli 2018 erscheint Maders fünfter Kriminalroman Das Kafka-Manuskript, der entsprechend kafkaesk mit „Gregor“ beginnt: Die Literaturwelt ist in Aufruhr, Gerüchte über das Auftauchen eines verschollenen Manuskripts von Franz Kafka machen die Runde. Der nach der brisanten Erzählung suchende Regensburger Literaturprofessor Antonin Hruby verschwindet, seine junge Geliebte Alexandra beauftragt einen Privatdetektiv in Philip Marlowe-Manier. Die Ermittlungen führen von Regensburg über Wien bis ins estische Tartu und ins italienische Riva del Garda, wo Franz K. ab 1909 im Sanatorium von Hartungen kurte (Der Jäger Gracchus, 1916). Dabei treten die dunkelsten erotischen Triebe der agierenden Menschen zum Vorschein.
Mit Engel und der Fluch des Golem (2023) legt Mader einen weiteren Krimithriller vor, erstmals im XOXO-Verlag: Historischer Hintergrund ist das „Massaker von Aussig“ (tschech. Usti nad Labem) vom 31. Juli 1945, bei dem ein gelenkter Pogrom gegen die einheimische sudetendeutsche Zivilbevölkerung erfolgte. Der Enkel eines sudetendeutschen Vertriebenen im Roman schwört Vergeltung für die blutige Tat, bei der zahlreiche unschuldige Männer, Frauen und Kinder getötet und in die Elbe geworfen wurden. Der selbsternannte golemartige Rächer zieht eine Spur von Morden hinter sich her. Kommissar Kajetan Engel aus Regensburg begibt sich auf die Spurensuche, um dessen Plan zu vereiteln.
Der Autor ist Teilnehmer der 18. Landshuter Literaturtage „Heimatkrimis aus Ostbayern“ im November 2016. Außerdem nimmt er – auf Einladung der Repräsentanz des Freistaats Bayern in der Tschechischen Republik – im September 2019 am Internationalen Open-Air-Festival „Literatur im Park“ in Prag teil.
Raimund Mader ist Mitglied im SYNDIKAT, der Autorengruppe deutschsprachiger Kriminalliteratur, und von September 2017 bis Dezember 2021 Leiter der Geschäftsstelle.
http://www.regensburg-digital.de/buchbesprechung-schindlerjudin/21082010, (06.01.2014).
https://lesefreude.at/das-kafka-manuskript-raimund-a-mader/, (15.04.2019).
Kurz, Franz (2016): König, Krimi, Klankermeier. Raimund A. Mader veröffentlicht Buch über legendären Nachtclubbesitzer. In: Der neue Tag (Weiden i.d. OPf.), Kultur, 1. Februar, Nr. 25, S. 36, http://www.onetz.de/weiden-in-der-oberpfalz/kultur/raimund-a-mader-veroeffentlicht-buch-ueber-legendaeren-nachtclubbesitzer-koenig-krimi-klankermeier-d1192459.html, (18.03.2016).
Kräher, Lisa (2008): Ein Krimi aus der Oberpfalz. Weidener Gymnasiallehrer Raimund A. Mader lässt in seinem Debüt Glasberg in Weiden einige Morde passieren [Rezension]. In: Mittelbayerische Zeitung (Regensburg), Oberpfalz & Bayern, 22. August, http://www.mittelbayerische.de/index.cfm?pid=10009&pk=282126, (06.01.2014).
Krebs, Siegfried R. (2016): Spitzenmäßiger Krimi, aber leider mit einem großen „Aber“. In: Ein Freigeist. Ein Forum aus Weimar.
Höller, Lissy (2013): Kommissar Adolf Bichlmaier und der tote Mann im Moor. Der Eschenbacher Romanautor Raimund A. Mader schickt seinen Ermittler im Krimi Roter Herbst auf die dritte und letzte Mission. In: Der neue Tag (Weiden i.d. OPf.), Kultur, 1. August.
Rosenberg, Erika (2011): Schicksal und brutale Wirklichkeit („Schindlerjüdin“), http://rosenbergerika.blogspot.de/2011/11/schicksal-und-brutale-wirklichkeit.html, (06.01.2014).
Voit, Stefan (2008): Brutaler Doppelmord erschüttert die Oberpfalz. Der Weidener Autor Raimund A. Mader legt mit Glasberg sein Krimi-Debüt vor [Interview]. In: Der neue Tag (Weiden i.d. OPf.), Kultur, 11. Juli.
Wagner, Evi (2016), [Interview] "Das Fiktive sollte immer im Vordergrund stehen." Krimiautor Raimund A. Mader über sein neues Buch "Der König von Weiden", In: LEO. [Weiden] i. K. mit hugo. Das Magazin, hg. vom Medienhaus DER NEUE TAG Weiden i.d.OPf., Ausgabe 03/März 2016, S. 21 mit Buch-Tipp S. 38.